Seat Tarraco gebraucht kaufen: Die besten Tipps im Ratgeber
Gebrauchter Seat Tarraco mit viel Raum und Ausstattung
Der Siegeszug der SUV ab Mitte der 2000er-Jahre hat die Autowelt für immer verändert. Als Gebrauchtwagen bietet der Seat Tarraco sehr viel Auto fürs Geld mit bis zu sieben Sitzen, viel Ausstattung und eine maximale Anhängelast von 2,3 t.
Positiv | Enormes Raumangebot und sieben Sitze, hohe maximale Anhängelast, technisch zuverlässig |
Negativ | Plug-in-Hybrid technisch überholt, Drehmoment könnte besser verteilt sein |
Kaum ein anderes Fahrzeugkonzept hat die Autowelt in den vergangenen Jahren so auf den Kopf gestellt wie das SUV. Neben den Modellen der Konzerngeschwistermarken und der Konkurrenz aus Asien hat auch der Seat Tarraco seinen Anteil am Aufstieg: Auch als Gebrauchtwagen weiß das siebensitzige spanische Dickschiff mit einem üppigen Platzangebot und einer Ausstattung zu überzeugen, die bis heute wettbewerbsfähig ist.
Ausgewachsene SUV wie der Seat Tarraco treffen heutzutage nicht überall noch auf Zustimmung, doch verglichen mit ebenso langen, aber etwas flacheren Kombis der Mittelklasse bieten der spanischen 7-Sitzer noch einmal deutlich mehr Nutzwert (alle aktuell als Neuwagen verfügbaren 7-Sitzer-Modelle in unserer Übersicht). Hinzu kommt ein trittsicherer Allradantrieb mit reichlich maximaler Anhängelast von 2,3 t (Das sind die zugstärksten Pkw auf dem Markt).
Dazu ist der Spanier nicht einmal teurer sein als die Kombi-Verwandten, auch nicht die aus der weitläufigen Konzernfamilie. In puncto Verbrauch und Unterhaltskosten spielen sie ohnehin in der gleichen Liga (unsere Top 10 der sparsamsten Autos). Weiterer Pluspunkt: Das insgesamt gediegene Wesen des Seat Tarraco und die höhere Sitzposition mit der guten Weitsicht animieren Fahrer:innen zu einer gelassenen und damit sichereren Fahrweise, was letztlich allen Beteiligten zugutekommt.
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Der Cupra Terramar (2024) im Video:
Seat Tarraco gebraucht kaufen: Das umfasst die Ausstattung
Der Seat Tarraco war zweifellos ein Meilenstein für Seat. In der Geschichte der Marke, die bis dato vor allem mit bewährter und vor allem günstiger VW-Konzern-Technik in der Klein- und Kompaktwagenklasse mitmischte, war ein derart großes SUV–bis dato einmalig, weil es sich deutlich oberhalb von Seat Arona und Seat Ateca einsortierte. Außerdem bracht es auch ausstattungsseitig alles mit, was man (damals wie heute) von einem Vertreter der SUV-Zunft erwarten durfte.
Premiere feierte der 4740 mm lange Spanier im September 2018, die erste Plug-in-Hybrid-Variante folgte ein Jahr später. Die Einstiegspreise lagen seinerzeit bei gut 30.000 Euro für das Style-Modell mit 150-PS-Benziner (110 kW). Serienmäßig an Bord waren stets LED-Scheinwerfer (so lassen sich LED-Scheinwerfer nachrüsten), 17-Zoll-Alu-Räder, Einparkhilfe hinten und ein einfacher Tempomat. Das teurere Xcellence-Modell bot bei Markteinführung standardmäßig unter anderem Rückfahrkamera, andere als selbstverständlich war, sowie Tempo- und Abstandsregler.
Wer es beim SUV-Fahren gerne gediegen sportlich und zugleich komfortabel haben möchte, sollte auf dem Gebrauchtwagenmarkt unbedingt nach einem Tarraco mit FR-Ausstattung Ausschau halten. Er bietet serienmäßig äußerst bequeme und zugleich guten Halt gebende Sportsitze vorn. Das Cockpit des Spaniers kann insgesamt seine klassische VW-Konzern-Herkunft nicht verleugnen. Es verzichtet komplett auf Drehregler zugunsten von Touchflächen, ganz so, wie es beispielsweise schon beim engen Konzernverwandten des Tarraco, dem VW Tiguan Allspace, Usus war.
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Großes Platzangebot, überschaubare Problemzonen
Schon als er 2018 das Licht der Autowelt erblickte, war der Seat Tarraco, im wortwörtlichen Sinne, ein ganz Großer der SUV-Zunft. Und das spiegelt sich auch im großzügigen Platzangebot des SUV: Die 760 l Stauraum bei sieben installierten Sitzen lassen sich durch ein Umklappen der Rückbank auf 1775 l erweitern. Kein Wunder, dass viele den siebensitzigen Spanier, der nur bis Januar 2024 als Neuwagen bestellbar war, schon kurz nach Produktionsende vermissen.
Von der AUTO ZEITUNG getestet und empfohlen:
Auch als Gebrauchtwagen setzt der Seat Tarraco mit seinem üppigen Arsenal an Fahrerassistenzsystemen und Komfortfeatures wie dem adaptiven Fahrwerk DCC aus dem Konzernregal bis heute Maßstäbe. Unter dem Strich sorgt das dafür, dass der Seat Tarraco sicher eines der besten Preis-Leistungs-Verhältnisse auf dem Markt der jungen Gebraucht-SUV bietet. Hier präsentiert sich der Spanier zudem als "Mr. Zuverlässig".
Die Prüfingenieur:innen der GTÜ stellen dem Seat Tarraco insgesamt ein recht ordentliches Zeugnis aus. Die meisten der aktenkundig gewordenen Mängel sind eher auf mangelnde Wartung als auf fehlende Qualität oder fehlerhafte Verarbeitung zurückzuführen. Zu den häufigsten Mängeln zählen demnach verschlissene Bremsbeläge oder -scheiben, fehlerhafte Scheinwerfereinstellungen, zu gering Profiltiefe (so misst man die Profiltiefe eines Reifens richtig) oder einseitig abgefahrenen Reifen.
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Motoren: Der 1.5-TSI-Basisbenziner reicht zum Glücklichwerden
Wer nicht zum Kreise der Vielfahrer:innen gehört, sollte beim Gebrauchtwagenkauf die Augen nach dem Seat Tarraco mit dem 1.5 TSI-Benziner aufhalten, der als Basismotorisierung durchhielt, bis die Serienproduktion im Januar 2024 endete. Er holt aus vier Zylindern 150 PS (110 kW) und ein maximales Drehmoment von 250 Nm. Das kann schon reichen, um glücklich werden – vorausgesetzt, man fährt nicht ständig mit voller Besatzung oder voll beladenen Anhängern durch die Welt.
Stärkster Motor der knapp sechs Jahre währenden Modellgeschichte ist der 2,0-l-Turbobenziner mit 245 PS (180 kW). Unerschütterliche Dieselfreunde entscheiden sich für den 2.0 TDI mit 150 (110 kW) bis 200 PS (147 kW). Der Motor ist entweder an eine Sechsgang-Handschaltung oder Siebengang-DSG (so funktioniert das Direktschaltgetriebe von VW) gekoppelt. Wobei nach der Erfahrung unserer Redaktion bereits das manuelle Sechsgang-Schaltgetriebe dem Spanier gut zu Gesicht steht.
Den mittlerweile technisch etwas in die Jahre gekommenen Plug-in-Hybriden (1.4 PHEV) dagegen muss man mögen. Er wirft eine Systemleistung von 245 PS (180 kW) in die Waagschale und schickt sein enormes Drehmoment von 400 Nm ausschließlich an die Vorderräder. Diese wirken damit jedoch des öfteren etwas überfordert. Das dürfte auf Dauer auch den Reifenverschleiß in die Höhe treiben.
Apropos Kosten: Hier ist der Seat klar im Vorteil gegenüber den meisten Konkurrenten aus dem In- und Ausland. Schon als Neuwagen kostete er deutlich weniger. Jetzt sind gut erhaltene Dreijährige bereits ab 22.000 Euro zu haben. Das gilt auch für die Diesel. Für vergleichbare SUV-Modelle ähnlichen Baujahres wie den Kia Sorento muss man da schon knapp 10.000 Euro mehr einplanen.