Seat Ateca/Toyota C-HR: Gebrauchtwagen
Seat Ateca und Toyota C-HR im Gebrauchtwagen-Check
SUV sind durstig? Der mit Dreizylinder-Turbo ausgestattete Seat Ateca und der Toyota C-HR Hybrid beweisen das Gegenteil – auch als Gebrauchtwagen lohnt sich ein Kauf.
Seat Ateca 1.0 TSI Ecomotive für 12.250 € Baujahr: 2017; durchschnittliche Laufleistung (DAT): 57.000 km | |
Positiv | Drehfreudiger und sparsamer Turbobenziner, viel Platz, großer Laderaum, leichte Bedienung. |
Negativ | Rauer Motorklang und höherer Verbrauch als beim C-HR, auch in puncto Verarbeitung schlechter. |
Toyota C-HR 1.8 VVT-i Hybrid für 15.450 € Baujahr: 2017; durchschnittliche Laufleistung (DAT): 52.000 km | |
Positiv | Effizienter Hybrid-Antrieb noch mit Garantie, sparsam und in der Stadt meist rein elektrisch. |
Negativ | Höhere Preise und unübersichtliche Karosserie, Platzangebot in Fond und Laderaum eingeschränkt. |
Seat Ateca und Toyota C-HR, einer mit Dreizylinder-Turbo und einer als Hybrid, bilden im SUV-Gebrauchtwagen-Check ein interessantes Gespann. Denn bei den in der Regel faktenfrei geführten Mobilitäts-Diskussionen haben SUV meist einen V8-Benziner, wiegen drei Tonnen und verbrauchen 20 plus X Liter auf 100 Kilometer. Dass so die Realität auf den Straßen nicht aussieht, beweisen die beiden Kompakt-SUV, die selbst ohne den verpönten Diesel mit dem Kraftstoff sehr effizient umgehen. Die Spanier:innen setzten schon 2017 auf einen Dreizylinder-Turbobenziner, die Japaner:innen auf eine Kombination aus Benziner und E-Motor. Die Resultate können sich sehen lassen: Der Ateca 1.0 TSI Ecomotive kommt auf einen Normverbrauch (NEFZ) von 5,2 Liter Super, der C-HR 1.8 VVT-i Hybrid benötigt sogar nur 3,8 Liter auf 100 Kilometer. Wer diese Gebrauchtwagen kaufen möchte, wäre also auch heute noch zeitgemäß unterwegs. Soweit jedenfalls die Theorie. Doch auch im Vergleichstest blamierten sich Seat Ateca und Toyota C-HR vor vier Jahren keineswegs. Auf der Messrunde mit Volllastanteil konsumierte der Seat 6,7 Liter, der Toyota 5,5 Liter Super pro 100 Kilometer. Das lag sicher auch an dem erfreulich niedrigen Gewicht von 1,2 respektive 1,3 Tonnen. Auf dem Gebrauchtwagenmarkt sind Seat Ateca und Toyota C-HR Hybrid in ausreichender Zahl vertreten. Für den als Neuwagen deutlich teureren Hybrid muss man allerdings auch hier gut 3000 Euro mehr auf den Tisch legen – so jedenfalls die Beobachtung der Deutschen Automobil Treuhand (DAT). Mehr zum Thema: Gebrauchtwagen kaufen
Autonomes Fahren im Seat Ateca im Video:
Seat Ateca und Toyota C-HR als Gebrauchtwagen kaufen
Der Aufpreis beim Kauf eines gebrauchten Seat Ateca Hybrid lohnt sich unter ideellen Gesichtspunkten besonders, wenn man viel und häufig in der Stadt unterwegs ist. Hier fährt man bei vorsichtiger Fahrweise meist rein elektrisch und lokal emissionsfrei. Auf die Hybrid-Technik gewährt Toyota übrigens eine Garantie von fünf Jahren oder 100.000 Kilometer, von der man auch als Gebrauchtwagenkäufer profitiert. Seat nutzt beim Ateca mehr oder weniger konventionelle Technik, wobei man sich nach dem Kauf des Gebrauchtwagens auch an den Klang eines Dreizylinders erst gewöhnen muss. Dafür kann der Seat Ateca den Toyota C-HR bei Sprint und Höchstgeschwindigkeit auf Distanz halten. Zudem ist sein Fahrwerk stärker auf Dynamik ausgelegt. Die Karosserieform des Seat fällt im Vergleich zur futuristischen des Toyota eher kantig-konventionell aus. Das wird mit einem großzügigen Platzangebot auch in Reihe zwei und im Laderaum belohnt. Der C-HR ist deutlich unübersichtlicher, sein Gepäckvolumen viel geringer. Und beim Einstieg in den Fond muss man unter dem Türrahmen den Kopf einziehen. Dafür überzeugt der gut verarbeitete Japaner mit einer sehr umfangreichen Sicherheitsausstattung, die 2017 größtenteils serienmäßig war. Bei der Bedienung kann sich hingegen der Spanier profilieren, der 2017 über klar strukturierte Menüs verfügte. Vergleichsweise kompliziert ging es damals noch beim Toyota zu. Bei den Hauptuntersuchungen der GTÜ (Gesellschaft für Technische Überwachung) sind Seat Ateca und Toyota C-HR fast unbeschriebene SUV-Blätter. Beim Ateca fallen – wenn überhaupt – nur Mängel an Lenkung und Spurstangen ins Gewicht. Für den C-HR liegen noch keine Daten vor. Er dürfte aber wie alle Toyota zu den Musterknaben zählen.
Technische Daten Seat Ateca 1.0 TSI Ecomotive und Toyota C-HR 1.8 VVT-i Hybrid
AUTO ZEITUNG 08/2021 | Seat Ateca 1.0 TSI Ecomotive | Toyota C-HR 1.8 VVT-i Hybrid |
Technik | ||
Zylinder/Ventile pro Zylin. | 3/4; Turbo | 4/4 |
Hubraum | 999 cm³ | 1798 cm³ |
Gesamtleistung | 85 kW / 115 PS; 5000 /min | 90 kW / 122 PS |
Leistung Verbrenner/E-Motor | - | 72 kW / 98 PS; 5200 /min 53 kW / 72 PS |
Getriebe/Antrieb | 6-Gang, manuell / Vorderrad | Automatik, stufenlos (Planetengetriebe) / Vorderrad |
Messwerte | ||
Leergewicht (Werk) | 1205 kg | 1305 kg |
Beschleunigung 0-100 km/h (Werk) | 10,5 s | 11.0 s |
Höchstgeschwindigkeit (Werk) | 183 km/h | 170 km/h |
Verbrauch auf 100 km (Werk) | 5,2 l S | 3,8 l S |
CO2-Ausstoß (Werk) | 119 g/km | 86 g/km |
Preise | ||
Neupreis | 19.990 Euro | 27.390 Euro |
Sowohl Seat Ateca als auch Toyota C-HR sind als Gebrauchtwagen gute Angebote im Segment der Kompakt-SUV. Der Spanier bietet mehr Platz und Dynamik, er ist zudem auch aus zweiter Hand günstiger. Der Japaner glänzt mit der effizienteren Technik und der besseren Sicherheitsausstattung. Das Platzangebot ist allerdings knapper.