Kurz nach seinem Facelift tritt der Seat Arona FR 1.5 TSI zum Test der AUTO ZEITUNG an. Besonders der Innenraum wurde aufgewertet – reicht das für die zweite Lebenshälfte?
Man muss schon ganz genau hinsehen, um die Facelift-Version des Seat Arona FR 1.5 TSI zu erkennen, die für einen ersten Test auf den Parkplatz der AUTO ZEITUNG rollt. Das Modell ist nach wie vor sehr gefragt, unnatürlich viel Schminke wäre also unangebracht gewesen, zumal das coole, eher sachliche Design in sich stimmig wirkt und gut bei den Kund:innen ankommt. Die neu positionierten Nebelscheinwerfer, eine umgestaltete Frontschürze und die nun serienmäßigen LED-Scheinwerfer fügen sich da harmonisch ins gewohnte Bild. Deutlich mehr hat Seat im Innenraum geändert, der spür- und sichtbar aufgewertet wurde. Das gilt in erster Linie für die Materialien, die im Bereich des Armaturenbretts verstärkt unterschäumt wurden. Aber auch das Infotainment ist eine Generation frischer als bisher: Der im Testwagen eingebaute, optionale 9,2-Zoll-Touchscreen wanderte eine ganze Etage nach oben und liegt nun besser im Blickfeld als zuvor. Gut: Die Klimabedieneinheit sitzt beim Seat Arona FR 1.5 TSI immer noch ausgelagert darunter. Touchen und Wischen findet auf einem erträglichen, weil nicht ablenkenden Niveau statt, wie der Test zeigt.
Die Pläne von Seat und Cupra im Video:
Der Seat Arona FR 1.5 TSI im Test
Weil eine Cupra-Variante weiterhin nicht in Sicht ist, bleibt der 150 PS starke Seat Arona FR 1.5 TSI die Topversion. Hier immer an Bord: das bekannte Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe. Die Gangwechsel laufen bemerkenswert geschmeidig ab. Dass im Test die Werksangabe des Standardsprints um 0,5 Sekunden verfehlt wird, ist verschmerzbar: Der Antrieb verrichtet souverän, akustisch unauffällig und effizient seinen Dienst, sodass der Testverbrauch von 6,5 Litern pro 100 km fast die WLTP-Norm-Angabe bestätigt. Dem Fahrkomfort zuträglich sind die in der FR-Ausstattung serienmäßigen Sportsitze. Überhaupt sitzt man in der erste Reihe sehr bequem – so viel Luft in alle Richtungen haben die Fond-Passagier:innen nicht. Speziell Knie und Füße von großgewachsenen Mitreisenden kommen schnell mit den Vordersitzen in Kontakt. Unverändert gut und einer der größten Pluspunkte des 4,15 Meter langen Arona ist der gut nutzbare, 400 bis 1280 Liter fassende Kofferraum. Er macht den Seat Arona FR 1.5 TSI sogar bedingt familientauglich.
Seat Arona FR 1.5 TSI ist straff, aber effizient
Nicht jedermanns Sache ist das straffe Fahrwerk in Verbindung mit den optionalen 18-Zoll-Rädern, die im Test ab und an recht poltrig über Querfugen rollen. Dass sich der Seat Arona FR 1.5 TSI mit der direkten Lenkung der sportlichen Fortbewegung verschrieben hat, schärft allerdings seinen Charakter. So hebt er sich von seinen Konzernbrüdern VW T-Cross und Skoda Kamiq ab, die komfortabler, aber weniger fahraktiv sind. Die Bremswege aus 100 km/h (um die 36 Meter) könnten aber etwas kürzer ausfallen. Bleibt ein Blick auf die Preisliste: Der 150 PS starke Arona ist stets an die Top-Ausstattung FR gekoppelt, was den hohen Einstiegspreis von 27.170 Euro relativiert. Doch auch der FR ist von einer Vollausstattung noch deutlich entfernt: Der Preis des getesteten Seat Arona FR 1.5 TSI liegt bei über 30.000 Euro.
Messwerte & technische Daten Seat Arona FR 1.5 TSI
Der Seat Arona FR 1.5 TSI bleibt auch nach dem Facelift ein attraktives, kleines SUV mit sportlichem Touch und großem Kofferraum. Der zwar straff ausgelegte, aber effiziente Allrounder gewinnt durch das neu arrangierte Cockpit an Wertigkeit und Funktionalität, wie der Test beweist.