close
Schön, dass du auf unserer Seite bist! Wir wollen dir auch weiterhin beste Unterhaltung und tollen Service bieten.
Danke, dass du uns dabei unterstützt. Dafür musst du nur für www.autozeitung.de deinen Ad-Blocker deaktivieren.
Geht auch ganz einfach:

Rudi Klein Collection: Auktion der Schrottplatz-Millionen

Scheunenfunde für 23 Millionen Dollar

Tim Neumann Redakteur
Hinweise zu den Affiliate-Links
Die genannten Produkte wurden von unserer Redaktion persönlich und unabhängig ausgewählt. Beim Kauf in einem der verlinkten Shops (Affiliate Link) erhalten wir eine geringfügige Provision, die redaktionelle Selektion und Beschreibung der Produkte wird dadurch nicht beeinflusst.

Der wohl wertvollste Schrottplatz der Welt räumt auf: Auktionshaus RM Sotheby's versteigert verloren geglaubte Schätze wie den Mercedes 300 SL Flügeltürer mit Alu-Karosserie und den Iso Grifo Spider. Bei der Rudi Klein Collection kommt Scheunenfund-Nostalgie auf!

Rudi Klein lebte den amerikanischen Traum, vom Tellerwäscher zum Millionär. Beziehungsweise in seinem Fall: vom Metzger zum Schrottplatz-König. Der Ende der 1950er-Jahre aus Deutschland in die USA emigrierte Klein hatte also schon immer ein Händchen dafür, leckere Güter in ihre Einzelteile zu zerlegen. Dass mit der Verschrottung exotischer Sportwagen aus Europa vor den Toren Hollywoods mehr Greenbacks zu machen war, als mit Fleisch, stellte er spätestens 1967 fest, als er seine Verwertungsfirma "Porche Foreign Auto" gründete.

Der Name war dabei kein versehentlicher Griff ins Rechtschreib-Klo, sondern resultierte aus dem Verbot vonseiten Porsches, den Markennamen für den Schrottplatz zu nutzen. Aber er sollte den Fokus auf die Zuffenhausener Sportwagen in den nächsten Jahrzehnten untermauern. Schnell galt Klein als beste Adresse für Porsche und Mercedes, aber auch Lamborghini, Ferrari, Maserati, Aston Martin, Jaguar, Facel Vega und was die Elite der Westküste eben sonst noch so fuhr – sowie als schlechteste Adresse für neugierige Autofans. Auf unangekündigten Besuch soll der Eigenbrötler häufig den Hund gehetzt haben. Und selbst engen Vertrauten gewährte Rudi Klein keinen tieferen Einblick in seine Schatzkammern. Ganz im Stillen reifte sein Inventar in den folgenden Jahrzehnten von ausrangierten Spaßautos zu unbezahlbaren Sammlerstücken.
Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

Produkte für den Klassiker: 

 

Schrottplatz-Millionen rollen zur Auktion: Rudi Klein Collection

Mehr als 50 Jahre später hat Auktionshaus RM Sotheby's das Geheimnis um das sagenumwobene Inventar von Porche Foreign Auto gelüftet. Zuletzt hatten seine Söhne das Verwertungsimperium verwaltet, nachdem ihr Vater 2001 gestorben war. Nun wandern 70 Fahrzeuge und noch weit mehr Ersatzteile wie Motoren und Karosseriebleche zur Bieterschlacht am 26. Oktober 2024. Mittlerweile hat RM Sotheby's alle automobilen Schätze gelistet, sodass mehrere Preziosen mit einstelligem Millionenwert ans Tageslicht gekommen sind. Da wäre zum Beispiel der Mercedes 500 K von 1935, der nicht nur in äußerst geringer Stückzahl als Roadster-Limousine gebaut wurde, sondern auch noch aus Erstbesitz von Rennfahrer-Legende Rudolf Caracciola stammt. Schätzpreis: vier bis sechs Millionen US-Dollar.

Auch interessant:

Nicht nur ein Hauch von Verfall haftet dem Mercedes 300 SL an, der als einer von nur 29 Exemplaren die begehrte Alu-Karosserie besitzt. Er soll ebenfalls bis zu sechs Millionen US-Dollar einspielen. Etwas günstiger fällt das Dreigestirn an Lamborghini Miura aus, das auf den Bildern verstaubt und verbeult auf eine zweite Chance als Concours-Anwärter wartet: Bei 350.000 bis 700.000 US-Dollar soll der Hammer fallen für jeden einzelnen Stier aus Sant'Agata. Wer weniger Wert auf Vollständigkeit legt, ist mit einer VW T2 Einzelkabine für 20.000 bis 30.000 Dollar günstiger unterwegs, auf deren Ladefläche die Front eines weiteren Miura ruht. Ein Fall fürs Museum ist der Iso Grifo A3/L Spider, ein offenes Einzelstück, das Bertone bereits vor der Serienproduktion des Coupés schneiderte. Hier könnte die Bieterschlacht Preis in Richtung eine Million US-Dollar und mehr treiben.

Allein etwa 200 Porsche 356 soll Klein besessen haben. Unter den 17 übrig gebliebenen stehen sich Fahrzeuge mit unglaublich geringer Kilometerleistung die Reifen platt. Der auf 350.000 bis 550.000 Dollar geschätzte 365 B Roadster von 1962 schaffte keine 1000 km, bis er in den Dornröschenschlaf fiel. Auch die unterm Sonnenlicht korrodierten Boxermotoren in meterhohen Regalen machen sprachlos. Pro Stück verlangt das Auktionshaus etwa 2000 bis 5000 Dollar. Warum ihr ehemaliger Besitzer es überhaupt erst so weit kommen ließ, ist nicht eindeutig nachzuvollziehen. Nun liegt es an den Bietenden, die Sammlung zu retten oder sie zumindest der Nachwelt zu erhalten.

Tags:
Copyright 2024 autozeitung.de. All rights reserved.