Renntech Mercedes-AMG GT 63 S: Vierstelliges Tuning
Über-Benz mit bis zu 1017 PS aus Florida
Potenz im Benz bedeutet heute mehr als 500 PS. Gern sogar mehr als das Doppelte wie für den Mercedes-AMG GT 63 S, wenn er dem Tuner Renntech in die Hände gerät.
Wer hat, dem wird gegeben. Selten bewahrheitet sich diese Binsenweisheit deutlicher als bei Renntech. Der Tuner aus Florida knöpft sich gewohnheitsmäßig europäische Edelmodelle vor, die ohnehin mit reichlich Leistung gesegnet sind, und pustet ihnen gehörig in die Bronchien. Beim Mercedes-AMG GT 63 S holt Renntech sogar mehrmals Luft und bietet für die serienmäßig 639 PS (470 kW) starke Sportlimousine gleich fünf Leistungspakete an, die dem Achtzylinder im Extremfall zu 1017 PS (748 kW) verhelfen.
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Der Mercedes-AMG S 63 E Performance (2023) im Fahrbericht (Video):
Renntech bietet für den Mercedes-AMG GT fünf Optionen
Der Transparenz halber erklärt die amerikanische Tuningschmiede, dass die von ihr auf dem Leistungsprüfstand gemessenen AMG-Boliden serienmäßig gemeinhin deutlich mehr PS produzieren als die offizielle Werksangabe, nämlich bis zu 681 PS (501 kW). Damit fällt das erste von Renntech angebotene Upgrade fast schon bescheiden aus: Per Software-Tuning läppern sich 773 PS (568 kW) unter der langen Haube. Wenn die PS-Päpste aus Stuart bei Palm Beach den M177 auch hardwareseitig ins Gebet nehmen, macht das die Sache nur wenig beeindruckender: Der Vierlitermotor profitiert von einem Klappenauspuff, der den Luftwechsel erleichtert, aber insgesamt nur zehn PS mehr mobilisiert. Die nächste Eskalationsstufe, R2 genannt, treibt den technischen Aufwand deutlich in die Höhe. Zu den genannten Maßnahmen gesellt sich ein überarbeitetes Turbo-Zwillingspaar sowie ein durchsatzfreudiger Luftfilter. Das Ergebnis erscheint erst ebenfalls bescheiden: Zusätzlich zum Paket R1 lässt das R2 wieder nur zehn zusätzliche Pferdestärken auf das Neungang-Automatikgetriebe los. Womit wir bei absolut gesehen eigentlich ausreichenden 793 PS (583 kW) wären.
Von der AUTO ZEITUNG getestet und empfohlen:
Mit Hochoktanigem über 1000 PS
Renntech bewahrt sich das Beste für den Schluss auf. Das R3-Paket befördert den Output auf 875 PS (643 kW). Damit ist der aufgebrezelte GT 63 S schon stärker als das stärkste Serienmodell von Mercedes-AMG, der Plug in-Hybrid namens GT 63 S E Performance, der sich mit 843 PS (620 kW) begnügen muss. Und als finale Ausbaustufe liegt bei Renntech auch noch das R3+ getaufte PS-Paket im Regal. Da wird es dann mit 1017 PS vierstellig (748 kW), erfordert allerdings auch Bleifreies mit einer mindestens dreistelligen Oktanzahl, eine Spritsorte, die zumindest in den USA weniger gängig ist und in Deutschland einen satten Aufschlag an der Zapfsäule kostet.
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Beeindruckende Beschleunigung
Besonders beeindruckend ist nicht nur die bloße Leistungsexplosion, sondern auch das beschleunigte Beschleunigen. Ein serienbelassener GT 63 S sprintet in drei Sekunden von null auf 60 Meilen pro Stunde (knapp 100 km/h). Schon das Paket R2 mit schlappen 793 PS verkürzt das auf 2,44 s. Vermutlich ist Renntech bei Fahrversuchen das Messinstrument explodiert, denn die Firma kommuniziert die Werte der Pakete R3 und R3+ nicht. Aber langsamer wird der Power-Benz damit bestimmt nicht. Ganz billig ist der Spaß jedoch nicht. Renntech berechnet für die Leistungskur R3 bereits fünfstellige 27.880 Dollar, umgerechnet rund 26.000 Euro (Preis Stand: November 2024).
Rein optisch übt sich die Power-Limousine übrigens in relativer Zurückhaltung. Das Anbaukit Aero 1, ganz in schwarzem Sichtcarbon gehalten, fügt sich harmonisch an die fließenden Linien des GT. Die Felgen könnten auch aus dem AMG-Katalog stammen, werden aber von Vossen Wheels gefertigt.