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Geht auch ganz einfach:

Renault Koleos Energy dCi 175 4WD: Test Der Koleos ist jetzt ein modernes Familien-SUV

Jürgen Voigt Geschäftsführender Redakteur Test & Technik
Inhalt
  1. Renault Koleos im Test: Das kann die zweiten Generation
  2. Neuer Koleos mit viel Platz und guter Verarbeitung
  3. Fazit

Der stattliche Renault Koleos zeigt im Test, dass er wirklich gar nichts mehr mit seinem glücklosen Vorgänger gemeinsam hat.

Das Netz an verschiedenartigen SUV wird immer dichter. Sie verbreiten sich mittlerweile in allen Größen, Formen und Ausprägungen. Dort, wo früher noch der Familienvan oder der große Kombi in der Garage stand, findet man heute einen der beliebten Hochbeiner. Als zweckmäßige wie trendige Alternative dürfte sich auch der neue Renault Koleos beliebt machen. Das fast 4,70 Meter lange SUV geizt in unserem Test nicht mit Raum und praktischen Lösungen. Die vierköpfige Familie findet bequem Platz im Fünfsitzer, und das gilt ausdrücklich auch für die hinten Mitreisenden. Übermäßige Selbstbeschränkung fordert der Koleos nicht mal beim Kofferpacken, denn das glattflächige Ladeabteil fasst knapp 500 Liter, und unter dem klappbaren Boden liegt noch ein praktisches Zusatzfach. Bleiben Familie und Freunde zu Hause, stehen alternativ bis zu 1706 Liter Frachtvolumen zur Verfügung, nachdem man die asymmetrisch geteilte Fondlehne einfach per Hebelzug vom Kofferraum aus umgelegt hat. Das große Heckportal öffnet sich elektrisch auch per Fußsensor, sofern das Komfort-Plus-Paket (850 Euro für die Ausstattung Intens) geordert wurde.

Der Renault Koleos im Video:

 
 

Renault Koleos im Test: Das kann die zweiten Generation

Doch es ist nicht nur die schiere Größe, die den gut verarbeiteten Koleos fast schon luxuriös wirken lässt. Dazu trägt auch die feine Lederausstattung des Testwagens bei, die es für die Linie Intens ab 1650 Euro gibt – einschließlich elektrischer Sitzeinstellung für den Fahrer. Bereits die Basisausstattung Life (als dCi 130 ab 30.900 Euro, mit 177 Diesel-PS und Allrad für 35.150 Euro) steht allerdings schon recht proper da und bringt vom Spurhaltewarner über Notbremsassistenten, Verkehrszeichenerkennung und Front-Kollisionswarner nicht nur moderne Assistenz serienmäßig mit, sondern bietet auch funktionalen Komfort. Das onlinebasierte Infotainmentsystem R-Link 2 mit Navisystem ist ebenso serienmäßig wie die Zwei-Zonen Klimaautomatik und das multifunktionale Tachodisplay. In der empfehlenswerten Intens-Variante (Aufpreis: 2900 Euro) fährt der Koleos zudem mit Toter-Winkel-Warner, Voll-LED-Scheinwerfern, Fernlicht-Assistent, Rückfahrkamera, großem Touchscreen, Ambientebeleuchtung und 18-Zoll-Rädern vor. Trotz reichhaltiger Ausstattung in gepflegtem Ambiente behält der Fahrer auf seinem üppig dimensionierten und bequem ausgeformten Hochsitz den Blick fürs Wesentliche, wenngleich die Rundumsicht in unserem Test durch die zu hoch positionierten, großen Außenspiegeln und die klobigen Kopfstützen beeinträchtigt wird. Nachdem man sich mit ein paar bedientechnischen Eigenheiten des Franzosen auseinandergesetzt hat, ist die Struktur des R-Link 2 Infotainment- und Bediensystems schnell begriffen, auch wenn für manche Aktionen unnötig viele Bedienschritte auf dem großen Touchscreen nötig sind. Als Antrieb dient in der getesteten Version der stärkere der beiden Turbodiesel mit 177 PS. Der Vierzylinder verrät die technische Herkunft, denn diesen 2,0-Liter-Motor findet man auch im Konzern-Kollegen Nissan X-Trail, mit dem sich der Koleos die technische Basis teilt.

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Neuer Koleos mit viel Platz und guter Verarbeitung

Grundsätzlich werden die 177 PS auf alle vier Räder verteilt. Dazu dient der variable Allradantrieb, der im Auto-Modus möglichst 100 Prozent der Kraft an die Vorderachse leitet, um Kraftstoff zu sparen. Ändern sich die Grip- und Dynamik-Verhältnisse, wird auch die Hinterachse bedarfsgerecht mit Antriebskraft beaufschlagt. Zudem kann der Fahrer auf reinen Frontantrieb oder per Lock-Funktion auf eine starre Kraftverteilung von 50:50 umschalten. Abgesehen von einer leichten Anfahrschwäche zieht der kultiviert laufende Zweiliter kräftig durch und erfordert nur wenig Arbeit am exakt geführten Sechsgang-Hebel. Als Alternative gibt es übrigens auch eine gut funktionierende stufenlose Automatik (X-tronic, 1900 Euro). Sowohl auf langen Etappen als auch in der Stadt erweist sich der Diesel als gute und einzig wahre Antriebsquelle für ein großes SUV. Dem kraftvollen Charakter und den guten Fahrleistungen steht ein moderater Testverbrauch von 7,0 Litern auf 100 km gegenüber. In den fahrdynamischen Übungen bleibt das große SUV unauffällig und stets auf der sicheren Seite, wenngleich die Lenkung etwas mehr Transparenz liefern könnte. Verbesserungswürdig sind allerdings die Bremsleistungen. Mit deutlich über 37 Meter Bremsweg aus 100 km/h bis zum Stillstand bekleckert sich der Renault nicht gerade mit Ruhm, und auch das Abrollverhalten bei Stadttempo könnte etwas komfortabler sein. Bei schnellerer Fahrt federt der Koleos jedoch geschmeidiger und unterstreicht damit seine Langstreckentauglichkeit.

Technische DatenRenault Koleos Energy dCi 175 4WD
Motor4/4, Turbodiesel
Hubraum1995 ccm
Leistung177 PS
Maximales Drehmoment380 Nm
Getriebe6-Gang, manuell
AntriebAllrad, variabel
0-100 km/h9,8 s
Höchstgeschwindigkeit202 km/h
Leergewicht1660 kg
L/B/H in mm4672/1843/1673
Testverbrauch7,0 l D/100 km
Grundpreis35.150 Euro
Testwagenpreis43.690 Euro
Renault Koleos Energy dCi 175 4WD
PositivViel Platz, gute Verarbeitung, kräftiger und kultivierter Diesel, fünf Jahre Garantie.
NegativSchlechte Rundumsicht und lange Bremswege.

 
Jürgen Voigt Jürgen Voigt
Unser Fazit

Der neue Koleos dCi 175 stellt in unserem Test seinen etwas schrulligen Vorgänger nicht nur durch schiere Größe in den Schatten, sondern ist ein rundum familientaugliche, modernes, großes SUV mit kräftigem Dieselantrieb und Allrad. Der akzeptable Verbrauch und das Preisniveau unterstreichen seine Wirtschaftlichkeit. Weniger überzeugen kann die mäßige Bremsleistung.

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