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Peugeot 9X8 (2022): LMH, Motor, PS & Preis

Peugeot-Debüt in Monza mit Licht und Schatten

AUTO ZEITUNG
Inhalt
  1. Peugeot 9X8 (2022): Mit 680 PS + E-Motor in der LMH-Klasse
  2. WEC-Debüt in Monza mit Licht und Schatten
  3. Motorsport muss ins Gesamtkonzept der Marke passen

Das französische Hypercar Peugeot 9X8 soll 2022 bei der FIA World Endurance Championship (FIA WEC) in der LMH-Klasse (Le Mans Hypercar) an den Start gehen. Der Hybrid-Antrieb besteht aus einem 680-PS-Verbrenner und einem 272-PS-E-Motor. Sein Debüt im Juli 2022 in Monza bot Licht und Schatten.

Mit dem Peugeot 9X8 hat die FIA World Endurance Championship (FIA WEC) 2022 einen neuen Teilnehmer in der LMH-Klasse (Le Mans Hypercar). Er wird die Langstreckenrennen mit einem 2,6-Liter-Biturbo-Sechszylinder mit 680 PS (500 kW) mit der Unterstützung eines E-Motors mit 200 kW (272 PS) bestreiten. Der Verbrenner treibt die Hinterräder über ein sequenzielles Siebenganggetriebe, an während sich der Elektromotor über ein einstufiges Untersetzungsgetriebe um den Vortrieb an der Vorderachse kümmert. Eine hochdichte 900-Volt-Batterie versorgt den Hybrid-Sportler mit Strom. Die Allradtechnik schlägt sich auch in dem nicht auf Anhieb als markentypisch erkennbaren Namen des Boliden nieder: Zwischen der "9" für die Langstrecken-Modelle von Peugeot und der "8" für die aktuellen Modellgenerationen markiert das "X" den Hybridantrieb. Im Gegensatz zum Namen soll der Innenraum des Peugeot 9X8 (2022) trotz aller Funktionalität sogar über die On-Board-Kamera sofort als Peugeot identifizierbar sein: Dafür sorgen die Farbgebung und das i-Cockpit. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

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Das neue Peugeot-Markenlogo (2021) im Video:

 
 

Peugeot 9X8 (2022): Mit 680 PS + E-Motor in der LMH-Klasse

Bei der Entwicklung des Peugeot 9X8 (2022) haben sich die Ingeneur:innen von Peugeot Sport mit dem Team von Peugeot Design verzahnt. Neben Performance und Effizienz hat somit auch die Optik des Ausdauersportlers einen hohen Stellenwert für den Autobauer. Selbstredend ist das fünf Meter lange Hypercar bis auf die letzte Finne aerodynamisch durchoptimiert. Auffällig ist der Verzicht auf einen Heckflügel. Stattdessen hat Peugeot über dem mächtigen Diffusor zwischen den Heckleuchten in Krallenoptik einen Spruch angebracht: "We didn't want a rear wing" (Wir wollten keinen Heckflügel) – nach vielen Jahrzehnten ein echtes Novum. "Wir haben einen Grad an aerodynamischer Effizienz erreicht, der es uns erlaubt, auf dieses Detail zu verzichten. Fragen Sie aber nicht, wie! Wir haben die Absicht, das so lange wie möglich geheim zu halten", kommentiert Stellantis Motorsport Director Jean-Marc Finot. Geheim ist auch der Preis des Rennwagens.
Von Victoria Zippmann

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WEC-Debüt in Monza mit Licht und Schatten

Beim Sechsstunden Rennen von Monza hat Peugeot im Juli 2022 sein Comeback in der Langstrecken-WM (WEC) gegeben. Beide allradgetriebenen, hybridmotorisierten Peugeot 9X8 (2022) litten dabei noch unter technischen Problemen. So sonnte man sich am Ende im warmen Abendlicht von Monza in der Erkenntnis, ein solches Ergebnis doch irgendwie erwartet zu haben: Platz vier für den ersten 9X8, Ausfall für das zweite Exemplar. "Wir sind keine Träumer", hielt Sportchef Jean-Marc Finot fest, "wir haben gekriegt, was wir erwartet hatten." Sein Technischer Direktor Olivier Jannosie sprach von einem harten Rennen, bei dem man viel lernen wollte: "Und gelernt haben wir heute sehr viel." Im Frühjahr 2021 hatte Peugeot sein künftiges Engagement in der WEC verkündet. Als Startzeitpunkt wurde die Saison 2022 ins Visier genommen. Die 24 Stunden von Le Mans im Juni, das wichtigste Sportwagenrennen der Welt, waren noch zu früh. "Wir hatten nur die Saison benannt, nicht das Rennen", verteidigt Teamchef Finot den Einstieg zum jetzigen Zeitpunkt. Vor dem Debüt hatte Peugeot rund 15.000 Testkilometer auf sechs verschiedenen Rennstrecken absolviert. Am Reglement, das von der FIA und dem Le Mans-Veranstalter, dem Automobile Club de l’Ouest (ACO) ausgeschrieben wird, haben die Hersteller in der Hypercar-Kategorie ihren Anteil. Auf dieses Mitsprache-Recht hatte auch Peugeot großen Wert gelegt. "Dass wir das Le Mans-Projekt gestartet haben, lag vor allem an den Möglichkeiten, die die Gestaltungsfreiheit für unser Fahrzeug bot. Für uns war es zwingend erforderlich, ein Auto zu haben, das den Peugeot-Designcode enthält, ein Auto, das leicht erkennbar ist", unterstreicht Finot. Tatsächlich sorgte der Peugeot 9X8 (2022) für Furore: Das Auto kommt ohne Heckflügel aus. Das macht ihn eigenständig. "Die Koeffizienten für Abtrieb und Luftwiderstand sind vom Reglement vorgeschrieben. Diese Eckdaten erzielen wir auch ohne Heckflügel", betont Sportchef Finot. Design ist in der Markenphilosophie von Peugeot ein immens wichtiges Image-Kriterium. "Das Design-Team, das den 9X8 entworfen hat, ist das gleiche, das den neuen 408 gezeichnet hat", unterstreicht Linda Jackson, Vorstandsvorsitzende bei Peugeot.

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Motorsport muss ins Gesamtkonzept der Marke passen

Die Stellantis-Marke betreibe Motorsport mit Leidenschaft, aber er müsse ins Gesamtkonzept der Marke passen. "Die Bedeutung von Motorsport ist für uns immer noch die eines technischen Versuchslabors", sagt Jackson, "vor allem was Effizienz, Nachhaltigkeit, Elektrifizierung, Zuverlässigkeit bedeutet. Das findet sich dann in unseren Modellen für die Straße wieder." Design sei eben auch eine dieser "Core Values", dieser Kernwerte, für die Peugeot stünde. "Die drei Klauen, die wir mit den Heckleuchten und Scheinwerfer visualisieren, sind ein Design-Wahrzeichen von Peugeot", sagt die Automanagerin. Peugeot hat eine große Geschichte im Rennwagensport. Dreimal hat der Löwe die 24 Stunden von Le Mans gewonnen, 30 Siege eingefahren. Das letzte Modell war der erfolgreiche, aber gegen Audi dennoch unterlegene Diesel-Prototyp 908 HDi FAP, der von 2007 bis 2011 eingesetzt wurde. Das Nachfolgemodell 908 Hybrid 4 stand 2012 bereit zum Testen auf der Strecke, als Vorstandsboss Vincent Rimbaud das Projekt kurzerhand absagte. Der Peugeot 9X8 (2022) ist indes mindestens für die kommenden fünf Saisons bis 2027 angelegt. "Wir kommen nicht in eine Serie für nur ein Jahr", sagt Jackson, "wir wollen schließlich einen Return on Investment." Beim vierten WM-Lauf in Monza plagten die jungen Löwen noch Kinderkrankheiten. Der letztlich viertplatzierte 9X8 verlor 25 Runden, weil ihm aufgesammelter Gummiabrieb und kleine Trümmerstücke die Kühlschächte verstopften und das Hybridtriebwerk überhitzte. Davor setzte der Prototyp akzeptable Rundenzeiten, die im Mittel rund 0,7 Sekunden über denen der Hypercar-Konkurrenz von Glickenhaus und Toyota sowie dem LMP1-Wagen von Alpine lagen. Der zweite Peugeot wurde Opfer eines beharrlichen Problems im Antriebsstrang, was mit dem Ladedruck des Turbos zu tun hatte. Bis zum nächsten Lauf im japanischen Fuji Mitte September 2022 wird Peugeot bei Testfahrten mit dem Peugeot 9X8 (2022) weitere Erkenntnisse sammeln. Dann will Finots Equipe zubeißen. Der Löwe hat die Krallen geschärft. Aber noch nicht ausgefahren.
Von Gregor Messer

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