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Geht auch ganz einfach:
Alle Tests zum Peugeot 308

Astra Kombi/Golf Variant/Peugeot 308 SW: Test Sports Tourer im Kombi-Vergleich

AUTO ZEITUNG
Inhalt
  1. Opel Astra stellt sich derKonkurrenz
  2. Bedienung des Peugeot 308 SW unpraktisch
  3. VW Golf Variant bietet viel Komfort
  4. Ergonomiesitze im Opel Astra
  5. VW Golf Variant beim Verbrauch ganz vorn
  6. Test-Kombis mit gutem Fahrverhalten

Der Opel Astra Sports Tourer will alles besser machen als sein Vorgänger. Doch was kann er im Kombi-Vergleichstest gegen Peugeot 308 SW und VW Golf Variant ausrichten?

Moderne Kompakt-Kombis wie Opel Astra Sports Tourer, Peugeot 308 SW und VW Golf Variant zählen zu den vielseitigsten Fahrzeugtypen überhaupt. Sie sind gleichermaßen für Familien mit hohem Anspruch an das Ladevolumen, freizeitaktive Menschen mit großem Platzbedarf oder sogar für kleinere Handwerksbetriebe bestens geeignet. Der Opel wagt in seiner neuesten Generation einen abermaligen Angriff auf die Spitze im Segment und stellt sich deshalb einem Vergleichstest gegen den französischen Exportschlager 308 und den Dauerbrenner aus Wolfsburg. Ausgerüstet mit effizienten, 105 bis 115 PS starken Dreizylinder-Turbobenzinern treten die drei Erfolgsmodelle gegeneinander an. Der neue Opel Astra Sports Tourer sprengt mit seiner Außenlänge von 4,70 Metern das Kompaktklasse-übliche Format recht deutlich. Einen maßgeblichen Vorteil für Mensch und Gepäck verdient er sich dadurch allerdings nicht. Zwar bietet er auf allen Sitzplätzen ein vergleichbares Raumangebot wie der großzügig geschnittene Bestseller VW Golf Variant, das Kofferraumvolumen ist jedoch das kleinste unter den hier versammelten Kombis.

Fakten zum Opel Astra im Video:

 
 

Opel Astra stellt sich derKonkurrenz

Das meiste Gepäck schluckt das Heck des Peugeot 308 SW. Mit einem Fassungsvermögen von 610 bis 1660 Litern empfiehlt sich der Franzose auch für anspruchsvollere Transportaufgaben. Für die Fahrgäste steht ebenfalls ausreichend Raum zur Verfügung. Auf einem ähnlichen Niveau befinden sich die drei Kontrahenten ferner, was die Variabilität angeht. Serienmäßig zweigeteilte, asymmetrisch per Fernentriegelung umlegbare Rückbanklehnen sowie ebene Ladeböden gehören hier wie da zum guten Ton. Der Opel Astra Sports Tourer kann darüber hinaus als einziger in diesem Vergleich mit einer dreiteiligen Rückbanklehne (250 Euro) geordert werden, während VW für den Golf einen umlegbaren Beifahrersitz zum Transport extrem langer Gegenstände anbietet. Wie schon die aktuelle Astra-Limousine gefällt auch der Sports Tourer durch seine im Vergleich zum Vorgänger erheblich verschlankte Bedienung. Vor allem das Multimedia-System rund um den scharfen Touchscreen wirkt deutlich aufgeräumter als bislang – wenngleich die einzelnen Menü-Ebenen eingeübt werden wollen, ehe sie intuitiv von der Hand gehen.

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Bedienung des Peugeot 308 SW unpraktisch

Gleiches gilt für den Peugeot 308 SW, dessen Cockpit mit einem Minimum an Tasten und Reglern auskommt. Sogar das Justieren der Klimatisierung erfolgt über den berührungssensitiven Zentralmonitor, was aber nicht sonderlich praktisch ist. Der Musterschüler in Sachen Bedienung ist auch in diesem Vergleichstest der VW Golf Variant. Klar beschriftete Schalter, eindeutige Menüs: Der Wolfsburger macht es jedem Novizen denkbar einfach, mit den zahlreichen Funktionen zurechtzukommen. Dafür sammelt der Astra Punkte durch seine umfangreiche Sicherheitsausstattung. Moderne Assistenten wie Abstandswarner, Notbremsassistent und sogar Matrix-LED-Scheinwerfer, die das permanente Fahren mit Fernlicht, ohne den Gegenverkehr zu blenden, ermöglichen, sind zumindest gegen Aufpreis erhältlich. Auch der Peugeot weist eine überdurchschnittliche Sicherheitsausstattung auf, die optional Abstandsregler, Notrufassistenten oder LED-Scheinwerfer beinhaltet. Der Golf 1.0 TSI Blue Motion muss auf einige Assistenten verzichten, die für die übrigen Motorisierungen des Wolfsburger Bestsellers zur Verfügung stehen. So gibt es für ihn etwa keinen Frontradar zur Erfassung des Abstands zu vorausfahrenden Fahrzeugen – die geglättete Front des Spritsparmodells fordert hier ihren Tribut. Das bedeutet, das der BlueMotion-Kunde auf einen Abstandsregeltempomaten oder den City-Notbremsassistenten verzichten muss. Andere Systeme, wie Helfer zum Spurhalten oder -wechseln, sind allerdings verfügbar.

 

VW Golf Variant bietet viel Komfort

Eine ausgewiesene Sänfte ist keiner der drei kompakten Alleskönner. Vor allem der VW Golf Variant BlueMotion, der für einen geringeren Luftwiderstand stets mit einem Sportfahrwerk samt 15-mm-Tieferlegung unterwegs ist, erweist sich als sehr straff. Querfugen und Kanten werden gerade von der (Verbundlenker-)Hinterachse nur unzureichend ausgeglichen. Außerdem führen die kürzeren Federwege zu einem spürbaren Karosseriezittern auf unebenen Straßen. Dass der VW im Fahrkomfort-Kapitel dennoch die meisten Zähler sammelt, liegt im Wesentlichen an der guten Geräuschisolierung seiner Karosserie. Kein anderer in diesem Test blendet störende Wind- und Abrollgeräusche derart wirkungsvoll aus. Wie schon der Golf, so zeigt auch der Opel Astra Sports Tourer auf kleineren Anregungen zuweilen Schwächen. Grobe Fahrbahnschäden wie Schlaglöcher oder abgesackte Gully-Deckel verdauen seine Feder-/Dämpfer-Elemente allerdings besser.

Fakten zum VW Golf im Video:

 
 

Ergonomiesitze im Opel Astra

Ein wirklich empfehlenswertes Komfort-Extra für den Opel stellen die Ergonomiesitze dar, die jeder Astra-Interessent in Erwägung ziehen sollte. Sie tragen das Gütesiegel der Aktion Gesunder Rücken e.V. und verwöhnen gestresste Rücken mit einer äußerst angenehmen Polsterung und wirksamer Seitenabstützung in Kurven. Den harmonischsten Federungskomfort bietet innerhalb dieses Trios der Peugeot 308 SW. Trotz der gleichfalls straffen Grundabstimmung zeigt sein Fahrwerk auf allen erdenklichen Untergründen ein ordentliches Ansprechverhalten und überspielt auch mittlere bis grobe Unebenheiten gekonnter als die Wettbewerber – jedenfalls unbeladen. Mit ausgeschöpfter Zuladung sieht die Sache etwas anders aus: Dann reagiert gerade die Hinterachse des Franzose zuweilen recht ruppig auf Anregungen, wodurch er insgesamt etwas weniger Reserven bietet als der Opel. Den bockigeren VW Golf Variant hält er jedoch auch beladen auf Abstand.

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VW Golf Variant beim Verbrauch ganz vorn

Dass sich Sparsamkeit und flotte Fahrleistungen dank modernster Motorentechnik keineswegs ausschließen müssen, beweisen die drei Kontrahenten allesamt. Mit 115 PS nominell der Stärkste, weiß sich vor allem der Dreizylinder-Turbo des VW Golf Variant durch seine Spritzigkeit in Szene zu setzen. Der überaus leise und laufruhige 1,0-Liter-TSI hängt spontan am Gas und legt sich bereits bei niedrigen Drehzahlen ordentlich ins Zeug. Die Messwerte belegen den subjektiven Eindruck: So hängt der Variant seine fünf beziehungsweise zehn PS schwächeren Verfolger bis zum Erreichen der 100-km/h-Marke um rund eine Sekunde ab. Und auch die Elastizitätsprüfungen entscheidet der Wolfsburger mit klarem Vorsprung für sich – wobei ihm hier auch sein vergleichsweise kurz übersetztes Sechsgang-Getriebe in die Karten spielt. Die Wettstreiter müssen mit lang übersetzten Fünfgang-Getrieben Vorlieb nehmen. Dass der Golf als einziger in der Lage ist, die 200-km/h-Schallmauer zu durchbrechen, rundet seine gute Vorstellung im Motorenkapitel ab. Doch auch die Turbo-Dreizylinder von Opel Astra Sports Tourer und Peugeot 308 SW gefallen mit ihren gepflegten Umgangsformen und alltagstauglichen Fahrleistungen. Den niedrigen Verbrauch des aerodynamisch auf Effizienz getrimmten VW Golf 1.0 TSI Blue Motion von nur 6,4 Litern pro 100 Kilometer erreichen die Triebwerke der Konkurrenz jedoch nicht. Der Opel benötigt in unserem Verbrauchszyklus 7,4 Liter über dieselbe Distanz. Und auch der Peugeot 308 SW präsentiert sich nur unwesentlich sparsamer und verbrennt durchschnittlich 7,2 Liter Super.

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Test-Kombis mit gutem Fahrverhalten

Ein allen erdenklichen Situationen gutmütiges Fahrverhalten können wir allen drei Testkandidaten attestieren. Im Extremfall werden die drei Kompakt-Kombis von ihren wirkungsvollen Stabilitätssystemen eingebremst. Darüber hinaus offenbart jeder seine eigenen Stärken und Schwächen in den Fahrdynamik-Prüfungen. So legt der VW Golf Variant seinem Fahrer die mitteilsamste und präziseste Lenkung in die Hände. Gleichzeitig bietet der Wolfsburger die beste Traktion. Dies führt dazu, dass der VW unseren Handlingkurs zusammen mit dem flinken Peugeot 308 SW am schnellsten umrundet. Der Opel Astra Sports Tourer folgt dem dynamischen Duo mit einem Respektabstand von gut zwei Sekunden. Dafür bremst der Astra in Sportwagenmanier. Seine zuverlässig verzögernden Stopper ermöglichen im warmen wie kalten Komponentenzustand Bremswege von unter 34 Metern aus 100 km/h. Das Pedalgefühl selbst wirkt indes etwas schwammig. Letzteres ist wiederum eine ausgewiesene Stärke des Peugeot. Dessen Bremsanlage spricht bereits auf den ersten Millimetern des Pedalwegs bissig an. Die umfangreichen Garantieleistungen bescheren dem Peugeot 308 SW einen großen Punktevorsprung auf die Kontrahenten im Kostenkapitel. Darüber hinaus profitiert der Franzose von seiner üppigen Multimedia-Ausstattung, die neben einem MP3-fähigen CD-Radio bereits serienmäßig eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung enthält. Der Opel Astra Sports Tourer punktet zwar mit seinem niedrigen Preis und dem geringsten Wertverlust, muss jedoch aufgrund der knausrigen Garantieleistungen Federn lassen. Wie so oft ist der VW Golf Variant das teuerste Fahrzeug im Feld. Dem hohen Grundpreis stehen jedoch günstige Kasko-Einstufungen seitens der Versicherer sowie eine gute Serienausstattung inklusive Leichtmetallrädern gegenüber, sodass er im Kostenkapitel doch noch ganz knapp die Silbermedaille holt. Das Gesamt-Fazit finden Sie unterhalb der Tabelle mit den Technischen Daten.

 

Technische DatenOpel Astra Sports Tourer
1.0 Turbo ecoFlex
Peugeot 308 SW
PureTech 110
VW Golf Variant
1.0 TSI BlueMotion
Zylinder/Ventile p.Z.R3/4; TurboR3/4; TurboR3/4; Turbo
NockenwellenantriebKetteKetteKette
Hubraum999 cm³1199 cm³999 cm³
Leistung
bei
77 kW/105 PS
5500 /min
81 kW/110 PS
5500 /min
85 kW/115 PS
5000-5500 /min
Max. Drehmoment
bei
170 Nm
1800-4250 /min
205 Nm
1500 /min
200 Nm
2000-3500 /min
Getriebe5-Gang,
manuell
5-Gang,
manuell
6-Gang,
manuell
AntriebVorderradVorderradVorderrad
0 - 100 km/h11,1 s11,0 s10,1 s
Höchstgeschw.195 km/h188 km/h204 km/h
Handling1:53,1 min1:51,3 min1:51,3 min
L/B/H in mm4702/1809/15104585/1804/14614562/1799/1461
Ladevolumen540 - 1630 l610 - 1660 l605 - 1620 l
Testverbrauch7.4 l S/100 km7,2 l S/100 km6,4 l S/100 km
Grundpreis19.360 Euro19.700 Euro22.475 Euro
Platzierung231

 

Unser Fazit

Der neue Opel Astra Sports Tourer ist dazu in der Lage, das hohe Niveau der Besten im Wettbewerbsumfeld mitzugehen. Das Platzangebot, die gebotene Praktikabilität und nicht zuletzt die Preisgestaltung sind absolut konkurrenzfähig. Zudem bremst der Rüsselsheimer wie ein Sportwagen. Deshalb erreicht er in seinem ersten Vergleichstest einen sehr guten zweiten Platz – knapp vor dem Peugeot 308 SW. Der französische Bestseller hat mit gutem Federungskomfort und dem größten Kofferraum im Test einige wichtige Argumente auf seiner Seite. Außerdem holt er durch die großzügigen Garantieleistungen den Sieg im Kostenkapitel. Den Gesamtsieg sichert sich aber der ausgewogene, jedoch nicht ganz billige VW Golf Variant. Der Wolfsburger glänzt mit dem spritzigsten, sparsamsten Triebwerk und verfügt über die beste Raumausnutzung. Durch die wirkungsvolle Geräuschisolierung holt er zudem die meisten Zähler im Fahrkomfort-Kapitel – auch wenn er beim Federungskomfort mit seinem straffen Sportfahrwerk nicht ganz überzeugen kann.

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