Attraktive ID.3-Alternative: Erste Testfahrt mit dem Kia EV3 (2024)
Ist der neue Kia EV3 der wahre Volks-Wagen?
Kia steigt in die populäre Elektro-Kompaktklasse ein. Ein Erstwagen-taugliches Gesamtpaket soll den Weg zum Erfolg ebnen. Ob das fruchtet, klärt eine erste Testfahrt mit dem neuen Kia EV3 (2024).
Sicherlich gehören der Kia EV6 und erst recht der monumentale EV9 zu den derzeit interessantesten E-Fahrzeugen auf dem Markt. Das Zeug zum Bestseller haben sie wegen der eher hohen Preise und im Fall des EV9 zusätzlichen riesigen Abmessungen aber nur bedingt. Deutlich massenkompatibler ist da schon der neue Kia EV3 (2024), mit dem der koreanische Autobauer erstmals ins elektrische Kompaktsegment vorstößt. Und das zu Preisen ab 35.990 Euro (Stand: November 2024). Das schreit doch förmlich schon nach einer ersten Testfahrt.
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Leslie & Cars fährt den Kia EV3 (2024) im Video:
Erste Testfahrt: Der neue Kia EV3 (2024) überzeugt mit cleverem Innenraumdesign
Mit einer Länge von 4,31 m passt der neue Kia EV3 (2024) deutlich besser in unsere vollen Städte und bietet dank 1,85 m Breite gleichzeitig ein erstwagentaugliches Raumangebot, zu dem auch ein 460 bis maximal 1251 l großer Gepäckraum gehört. Ein weiteres Fach unter der Fronthaube ist mit 25 l groß genug, um etwa ein Ladekabel sauber zu verstauen. Der sorgfältig verarbeitete Innenraum ist mit vielen Recyclingmaterialien ausgekleidet und beherbergt einige praktische Ablagen – darunter ein ausziehbares Tischchen in der Mittelkonsole, auf dem sich während des Ladens beispielsweise ein Snack oder ein Laptop ablegen lässt. Ebenfalls Bestandteil des EV3-Innenraums sind bequeme Sitze, auf denen selbst nach einigen Stunden Reisedauer bei der ersten Testfahrt keine nennenswerten Ermüdungserscheinungen auftreten.
Die Konkurrenten:
Der Koreaner ist überraschend komfortabel
Womit wir bei den Fahreindrücken wären. Zu den gemütlichen Sitzgelegenheiten passt der Federungskomfort des Asiaten, den die weich abgestimmten Feder-Dämpfer-Elemente bieten. Harmlosere Herausforderungen, etwa Querfugen oder kleinere Kanten, bringen den neuen Kia EV3 (2024) jedenfalls ebenso wenig aus dem Konzept wie tiefere Schlaglöcher oder abgesenkte Gullideckel. Außerdem hat die Technik viel Hirnschmalz in die Geräuschdämmung des Hoffnungsträgers investiert, was den Personen im Innenraum mit vergleichsweise geringen Wind- und Abrollgeräuschen zugutekommt. Den mit speziellen integrierten Dämmmatten bestückten Antrieb hört man während der ersten Testfahrt überdies so gut wie gar nicht.
Dafür ist die Leistung von 150 kW (204 PS) nicht nur fein dosierbar, sie sorgt auch für eine angemessen flotte Beschleunigung. Vom Start weg spurtet der kompakte Fronttriebler mit reichlich Elan voran und beschleunigt auch jenseits von 100 km/h munter weiter. Die Effizienz des Antriebs kann sich ebenfalls sehen lassen. Laut WLTP benötigt der für ein batterieelektrisches Fahrzeug (Alle Vor- und Nachteile von E-Autos hier) relativ leichtgewichtige Kia 14,9 kWh Strom für die Distanz von 100 km. Den größeren der beiden verfügbaren Akkumulatoren zugrunde gelegt, ergibt sich daraus ein Aktionsradius von bis zu 605 km – ein mehr als ordentlicher Wert für einen Kompaktstromer.
Nützliches Zubehör rund ums Elektroauto:
Mäßige Ladeleistung, günstige Basisversion
Weniger beeindruckend fällt während der ersten Testfahrt dagegen die zur Verfügung stehende Ladeleistung aus. Sie beträgt maximal 10,5 kW an der heimischen Wallbox beziehungsweise 128 kW an der Schnellladesäule. Die schwächere 58,3-kWh-Batterie schafft sogar nur 101 kW. Das Lademanagement des 400-V-Systems soll dafür sorgen, dass der neue Kia EV3 (2024) trotzdem in rund 30 min von zehn auf 80 Prozent Akku-Kapazität aufladen kann. Allerdings gibt es Wettbewerber, die das noch etwas flotter schaffen.
Dafür stimmt der Preis des neuen Kia EV3 (2024). Auch wenn die von uns gefahrene 81,4-kWh-Variante mit mindestens 41.390 Euro zu Buche schlägt (Alle Preise: Stand November 2024): Mit 35.990 Euro Basispreis für das Modell mit der kleineren Batterie gehört der Koreaner zu den günstigeren Angeboten im Segment – ohne jedoch bei der Ausstattung zu sparen. So gehören selbst bei der Air genannten Einstiegslinie unter anderem bereits ein Online-Infotainmentsystem samt Navigation und sieben Jahren Karten-Updates over the air, eine Rückfahrkamera, eine Zweizonen-Klimaanlage sowie zahlreiche Assistenzsysteme inklusive des teilautonomen "Autobahn-Assist" zum Auslieferungsstandard. Ebenfalls gratis sind die vergleichsweise intuitive Bedienung mit ihrer verständigen Sprachbedienung sowie die Kia-üblichen sieben Jahre Herstellergarantie.
Technische Daten
AUTO ZEITUNG 25/2024 | Kia EV3 |
Technische Daten | |
Motor | Permanenterregte Synchronmaschine |
Antrieb | Reduktionsgetriebe; Vorderradantrieb |
Systemleistung | 150 kW/204 PS |
Max. Drehmoment | 283 Nm |
Kapazität/Spannung | 81,4 kWh, 400 Volt |
Karosserie | |
Außenmaße (L/B/H) | 4300/1850/1560 mm |
Leergewicht/Zuladung | 2005/470 kg |
Kofferraumvolumen | 460-1251 l plus 25 l (Frunk) |
Fahrleistungen | |
Beschleunigung (0-100 km/h) | 7,7 s |
Höchstgeschwindigkeit | 170 km/h |
Verbrauch auf 100 km | 14,9 kWh |
Reichweite | 605 km |
Kaufinformationen | |
Grundpreis | 41.390 € |
Marktstart | Ende 2024 |
Alle Daten Werksangaben |
Der neue EV3 hat das Zeug zum Bestseller – nicht nur innerhalb des Kia-Portfolios. Der clevere Innenraum und die angenehmen Fahreigenschaften sorgen für Komfort und Nutzwert im Alltag. Darüber hinaus haben die Koreaner mit spitzem Bleistift kalkuliert und bieten den Neuling zu halbwegs zivilen Preisen an. Eine für 2026 angekündigte GT-Variante soll für zusätzliche Spannung sorgen.