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Steuerkette: Funktion, Kosten und Reparatur erklärt

Wenn sie rasselt, schnell reagieren

Adele Moser Leitende SEO-Redakteurin
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Steuerkette
Steuerkette Foto: Imago
Inhalt
  1. Wie funktioniert eine Steuerkette?
  2. Was ist besser: Steuerkette oder Zahnriemen?
  3. Woran erkenne ich eine defekte Steuerkette?
  4. Schäden an der Steuerkette vorbeugen (Wartung)
  5. Wechsel/Tausch der Steuerkette & Kosten

Die Steuerkette eines Autos gilt als robust, nahezu wartungsfrei und soll ein Fahrzeugleben lang halten. Doch stimmt das auch und was passiert, wenn die Steuerkette defekt ist? Wir erklären die Symptome, wenn sich ein Wechsel anbahnt, sowie die Kosten.

 

Wie funktioniert eine Steuerkette?

Die Steuerkette im Auto sieht ähnlich aus wie eine Fahrradkette und funktioniert im Prinzip auch ähnlich. Sie besteht aus mehreren Gliedern und liegt in einer Führungsschiene, wo sie im Verbrennungsmotor für einen abgestimmten Prozess sorgt. Die Steuerkette überträgt die Drehbewegung der Kurbelwelle auf die Nockenwelle und stellt damit sicher, dass die Ventile sich zum richtigen Zeitpunkt öffnen und schließen. Es gibt unterschiedliche Arten von Steuerketten, wie zum Beispiel die einfache Simplex-Steuerkette oder die doppelte Duplex-Steuerkette, die deutlich belastbarer ist. 
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Alle Fakten zum Zahnriemen im Video:

 
 

Was ist besser: Steuerkette oder Zahnriemen?

Zahnriemen und Steuerkette sind zwei Systeme, die im Grunde die gleiche Aufgabe haben: die Übertragung der Kurbelwellenrotation auf die Nockenwelle. Dabei haben beide Varianten ihre Vor- und Nachteile.

So ist der Zahnriemen beispielsweise günstiger in der Herstellung sowie laufruhiger als die Steuerkette. Zahnriemen haben jedoch einen höheren Wartungsaufwand und müssen regelmäßig kontrolliert werden. Die Steuerkette hingegen ist weniger wartungsintensiv und kann größere Kräfte übertragen, was besonders für Fahrzeuge mit starken Aggregaten sinnvoll ist. Dafür ist die Steuerkette aber auch teurer und komplizierter in der Herstellung.

Ob man ein Auto mit einer Steuerkette oder mit einem Zahnriemen fahren möchte, hängt von den Anforderungen und der anvisierten Laufleistung ab. Wer häufig und lange Strecken mit seinem Fahrzeug auf der Autobahn zurücklegt, für den kann ein Fahrzeug mit einer Steuerkette die bessere Wahl sein, bei kurzen Strecken mit niedriger Laufleistung hingegen der Zahnriemen. Auch kommt es auf den Zweck sowie die Wahl des Fahrzeuges an. So bauen einige Hersteller wie BMW aus Überzeugung Steuerketten ein. Auch bei Sportwagen und großen SUV kommen häufig Steuerketten zum Einsatz.

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Woran erkenne ich eine defekte Steuerkette?

Hat die Steuerkette einen Defekt, kann er sich unter anderem durch diese Anzeichen bemerkbar machen:

Treten diese Symptome auf, sollte man schnellstmöglich eine Werkstatt aufsuchen. Werden diese Anzeichen ignoriert, kann die Steuerkette im schlimmsten Fall reißen, was einen erheblichen Motorschaden als Folge haben kann. Zu spät ist es meist, wenn es während der Fahrt knallt und der Motor danach nicht mehr reagiert. Dann ist die Kette entweder gerissen oder abgesprungen. Doch Vorsicht: Die Warnzeichen wie Rasseln oder Klappern beim Motorstart sind meist nur wenige Sekunden zu hören. Hört man diese Geräusche beim nächsten Motorstart erneut, ist es ratsam, eine Werkstatt aufzusuchen.

 

Schäden an der Steuerkette vorbeugen (Wartung)

Wer einen Schaden an der Steuerkette vorbeugen will, sollte entsprechende Wartungsintervalle des Herstellers beachten und mit dem Fahrzeug regelmäßig zur Wartung in die Werkstatt fahren. Dort wird nicht nur die Steuerkette, sondern unter anderem auch der Kettenspanner begutachtet. Wie der Name bereits verrät, sorgt dieser für die durchgehende Spannung, damit die Kette keinen Zahn überspringt oder von den Kettenrädern herunterspringt.

Und: Wer die Symptome einer defekten Steuerkette richtig einschätzt und entsprechend reagiert, kann die Lebensdauer der Steuerkette verlängern. Um vorzeitigem Verschleiß der Steuerkette präventiv entgegenzuwirken, sollte der Motor sorgsam warm- und kaltgefahren werden.

 

Wechsel/Tausch der Steuerkette & Kosten

Die Hauptvorteile der Steuerkette sind, dass sie aus robustem Metall besteht, in der Theorie eine lange Lebensdauer hat, weniger anfällig für Verschleiß ist und deshalb nicht regelmäßig ersetzt werden muss. Dennoch können Materialermüdung, hohe Belastung oder auch Fehler bei Wartung, Pflege oder im täglichen Gebrauch dazu führen, dass sie ausgetauscht werden muss.

Steuerkette selbst wechseln

Der Wechsel der Steuerkette ist eine komplexe Arbeit, die nur von Personen mit entsprechendem Werkzeug und technischem Grundverständnis durchgeführt werden sollte. Je nach Laufleistung und Verschleiß müssen nicht nur die Steuerkette, sondern auch die Gleitschienen, die die Steuerkette führen, und der Steuerkettenspanner getauscht werden. Die nachfolgende Auflistung darf deswegen nicht als vollständige Anleitung verstanden werden, sondern soll lediglich eine Vorstellung geben, wie der Austausch der Steuerkette (ohne Wechsel der Gleitschienen) vonstattengehen kann. Je nach Hersteller und Motor müssen unterschiedliche Vorgaben beachtet werden. Reparaturhandbücher geben Aufschluss über den spezifischen Eingriff. Wer die Reparatur in Eigenregie durchführt, muss damit rechnen, dass bei einer falschen Montage ein Motorschaden die Folge sein kann. 

  • Steuerkette freilegen: Zunächst legt man die Steuerkette frei. Dazu muss der Ventildeckel abgeschraubt werden. Je nach Motor kann das erfordern, diverse Bauteile in Form von Verkleidungen, Kabeln oder Injektoren auszubauen. Nachdem der Ventildeckel demontiert wurde, sollte die Steuerkette auf dem Nockenwellenrad zu sehen sein. 

  • Steuerkette fixieren: Mit einem Spezialwerkzeug, das je nach Hersteller unterschiedlich ausfällt, wird nun die eingebaute Steuerkette fixiert, um zu verhindern, dass sie vom Nockenwellenrad rutscht. Auch die Nockenwellen müssen mit einem herstellerspezifischen Spezialwerkzeug fixiert werden! Anschließend sollten die Öffnungen mit Tüchern abgedeckt und verschlossen werden.

  • Steuerkette auftrennen: Mit einem Schleifer wird ein freiliegendes Kettenglied an der Vernietung aufgetrennt. Darauf achten, dass beim Auftrennen des Kettenglieds dieses nicht in den Steuerkettenkasten fällt. Ist das der Fall, hilft meist nur noch die aufwendige Demontage des Stirndeckels.

  • Neue Steuerkette verbinden: Dieser Schritt funktioniert nur, wenn es sich bei der neuen Steuerkette um eine geöffnete Variante handelt. Diese wird mithilfe eines speziellen Schlosses mit der alten Steuerkette verbunden. 

  • Motor durchdrehen: Die verbundenen Steuerketten müssen jetzt durchgezogen werden. Dazu wird der Motor am Kurbelwellenrad durchgedreht, bis die neue Steuerkette vollständig den Kurbel- und Nockenwellentrieb umrundet hat.

  • Steuerkette vernieten: Nachdem die alte Steuerkette vollständig herausgezogen wurde, kann das Schloss an der neuen Kette entfernt werden und das endgültige Kettenglied an der neuen Steuerkette vernietet werden. Somit werden die beiden Enden der neuen Steuerkette final miteinander verbunden.

  • Zusammenbau: Sind diese Schritte erfolgreich geschafft, kann das Spezialwerkzeug entfernt werden und der Ventildeckel samt allen anderen ausgebauten Teilen wieder in umgekehrter Reihenfolge montiert werden.

Steuerkette wechseln lassen

Wenn die Steuerkette getauscht werden muss, kann das teuer werden. Das liegt nicht nur an den Kosten für eine neue Steuerkette, sondern bei vielen Fahrzeugtypen insbesondere an der Arbeitszeit. Der Wechsel der Steuerkette ist eine komplexe Aufgabe und einzelne Bereiche im Motorraum mitunter nicht gut erreichbar, sodass die Werkstatt die Motorperipherie oft komplett auseinanderbauen muss. Zudem kann es beim Wechsel der Steuerkette nötig sein, andere Bauteile zu reparieren oder diese zu ersetzen. Das treibt die Gesamtkosten weiter in die Höhe. In der Regel bewegen sich die Kosten für einen Austausch der Steuerkette zwischen 500 und 2500 Euro. Es lohnt sich daher, Angebote und Preise zu vergleichen. Wenn es sich um ein junges Fahrzeug mit niedriger Laufleistung handelt, sollte man sich informieren, ob das Auto noch über eine Garantie verfügt, die entsprechende Kosten übernimmt.

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