Runderneuerte Reifen: Eine gute Alternative zu neuen Reifen?
Nicht jeder Autoreifen muss brandneu sein: Runderneuerte Reifen schonen die Umwelt, sparen Geld und sollen dennoch so sicher sein wie neue Reifen. Doch was gibt es zu beachten? Unsere Tipps zum Kauf.

Bei der Auswahl an Reifen verlieren manche Autofahrer:innen schnell den Überblick. Neben Sommer- und Winterreifen gibt es noch Ganzjahresreifen. Und auch abseits der saisonalen Unterschiede existieren weitere Gattungen: bekannte Markenreifen, billige Neureifen aus Fernost, gebrauchte und runderneuerte Reifen. Während Altreifen nicht zu empfehlen sind, können runderneuerte Reifen eine gute und für viele Autofahrer:innen sinnvolle Alternative sein. Denn im Gegensatz zu gebrauchten Reifen mit abgefahrenem Profil und alter Gummimischung bieten Runderneuerte ein frisches Profil sowie Gummimischung.
Die Testsieger unserer Reifentests:
Vor- und Nachteile
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Die Haftung ist generell wichtig bei allen Reifen, nicht nur bei runderneuerten Pkw-Reifen, besonders auf nasser Straße. Grundsätzlich sollten an allen vier Rädern die gleichen Reifen im gleichwertigen Zustand montiert sein und am besten alle aus der gleichen Produktionswoche stammen. Denn auch wenn die Pkw-Reifen eines Typs vermeintlich identisch sind, können sie sich unterschiedlich fahren. Das liegt daran, dass sich die Gummimischung im Laufe der Zeit ändern kann.
Was sind runderneuerte Reifen?
Runderneuerte Reifen sind neuwertige Reifen, die bei einer Runderneuerung aus alten Reifen hergestellt werden. In der Regel stammt der Unterbau, die Karkasse, von einem alten Reifen, während die Lauffläche eine neue Gummimischung erhält. Das spart Energie und Rohstoffe, da alte Reifen wiederverwendet werden. Wie bei konventionellen Pkw- oder Lkw-Reifen gibt es je nach Mischung und Profil runderneuerte Reifen als Sommer- und Winterreifen und als Ganzjahresreifen.
Die besten runderneuerten Reifen im Vergleich
Im Gegensatz zu neuen Reifen ist die Auswahl an Runderneuerungen deutlich geringer, denn es gibt nur wenige Unternehmen, die diese Art des Recyclings betreiben und nach gültiger ECE-Regelung Lkw-Reifen und Pkw-Reifen produzieren. Ein Vergleich mit Neureifen lohnt sich auf jeden Fall.
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Wie werden runderneuerte Reifen hergestellt?
In Deutschland gibt es nur wenige Unternehmen, die sich auf das Recycling von Altreifen, abgefahrenen Reifen und die Produktion von runderneuerten Reifen spezialisiert haben. Denn der Prozess ist aufwendig. Ein hochgenauer Laser durchleuchtet jeden Reifen, um eventuelle Schäden in der Karkasse zu erkennen. Die defekten Reifen werden sofort aussortiert. Spezielle Rau-Maschinen trennen bei den noch brauchbaren Reifen die Lauffläche von der Karkasse ab. Mit einem sogenannten Beleg-Extruder fließt anschließend eine neue Rohgummimischung als neue Lauffläche auf die Kaskade. Eine Heizpresse drückt anschließend bei rund 160° C die Mischung fest auf die Karkasse. Durch Vulkanisation geht die Mischung vom plastischen in den elastischen Zustand über – und der Reifen ist fahrbereit.
Welche Vorteile haben runderneuerte Reifen?
Runderneuerte Pneus haben zwei Vorteile: Sie benötigen wenig Ressourcen und schonen die Umwelt. Bei rund 60 Mio. Altreifen pro Jahr, die nur zur Hälfte als Granulat für Kunstrasen, Dämmmaterial oder Laufbahnen genutzt werden, muss ein großer Teil entsorgt werden. Neben dem ökologischen Aspekt kosten die speziell behandelten Autoreifen je nach Modell zum Teil nur halb so viel wie ein ganz neuer Reifen. Dabei bieten einige Marken die Runderneuerten für viele verschiedene Fahrzeuge an. Ein Vergleich lohnt sich!
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Wie sicher sind runderneuerte Reifen?
Für die Runderneuerung gelten strenge Vorgaben, seit 2006 geregelt nach der EU-Norm ECE R 108. Zudem ist die Technik seit Jahrzehnten bewährt und die Qualität hoch: So ist jeder dritte Flugzeugreifen runderneuert, manche Karkassen werden bis zu siebenmal für neue Laufstreifen genutzt. Bei Pkw darf die Karkasse nur einmal mit einer neuen Mischung versehen werden. Runderneuerungen in einer hohen Qualität bieten daher ausreichend Sicherheit, ganz gleich, ob für Pkw, Lkw oder andere Fahrzeuge.
Woran erkennt man runderneuerte Reifen?
Runderneuerte Pneus erkennen Autofahrer:innen an der Bezeichnung "R", "runderneuert", "retread" oder "retreaded" an der Reifenflanke. Daneben folgen wie bei konventionellen Pneus die üblichen Bezeichnungen für Reifengröße, Geschwindigkeitsklasse, E-Prüfzeichen, Lastindex und die DOT-Nummer (So die DOT richtig lesen). Die gibt Aufschluss über das Herstellungsdatum der Runderneuerung in Woche und Jahr.