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Der elektrische RZ liegt auffällig souverän auf der Straße.
Das hat er neben seinem tiefliegenden Schwerpunkt durch gezielte Gewichtsreduktion am Fahrzeugaufbau auch seiner Direct4 genannten Antriebssteuerung zu verdanken.
Das Direct4-System verteilt die Kraft kontinuierlich zwischen den beiden E-Achsen mit integriertem Antriebsmotor, ...
... was sich nicht nur durch ein sehr kontrolliertes Fahrverhalten bemerkbar macht, sondern auch durch die verringerte Nackenbelastung während der Beschleunigung oder Bremsvorgänge.
Mit herkömmlicher Lenkung macht der RZ 450e im April 2023 den Anfang
Ab 2025 fährt der RZ auch mit Yoke-Lenker und ohne Lenksäule
Die beiden E-Motoren entfalten eine Systemleistung von 230 kW (313 PS).
Die nicht zu weichen Sitze mit wahlweise Stoff- oder hochwertigem und strapazierfähigem Kunstlederbezug tragen zur Langstreckentauglichkeit bei.
Für Individualist:innen mit Hang zum Luxus und Sinn für zukunftsweisende Technik ist der Japaner eine spannende Option.
Bei der ersten Testfahrt mit dem neuen Lexus RZ 450e (2023) gehen wir auf Tuchfühlung mit dem ersten vollelektrischen Auto der japanischen Marke und vergleichen das für 2025 geplante Steer-by-wire System mit der konventionellen Lenkungstechnik.
Mit dem neuen Lexus RZ 450e (2023) bringt die Luxusmarke von Toyota nicht nur ihr erstes Elektroauto auf den Markt. Es ist zudem das erste Serienfahrzeug, das ab 2025 ganz ohne mechanische Verbindung zwischen Lenkrad und Rädern auskommen soll. Anstelle der Lenksäule übernimmt eine separat abgesicherte Bordelektronik die Übertragung der Lenkbefehle. Diese Steer-by-wire-Technik, die Lexus "One Motion Grip" nennt, ebnet zum einen den Weg für die nahtlose Einbindung autonomer Fahrsysteme. Zum anderen lässt sich so auch ein geschwindigkeitsabhängiger Lenkeinschlag realisieren. Bedeutet: Bei gleich großem Lenkeinschlag bewegen sich die Vorderräder während hoher Geschwindigkeiten weniger stark als bei geringen Geschwindigkeiten. Ein Umgreifen in engen Kurven fällt weg.
Das bewegte Lexus wiederum dazu, das Lenkrad wie ein Flugzeugsteuer auszuführen – also ohne durchgehenden Lenkradkranz, sondern – analog zum Yoke-Lenkrad im Tesla Model S – nur mit Griffen an den Seiten. Bei der ersten Testfahrt mit dem Steer-by-wire-Prototyp ist die ungewöhnliche Lenkung zwar sicher zu bedienen, ein intuitives Lenkgefühl stellt sich aber erst nach einiger Zeit der Eingewöhnung ein. So tastet man sich beim Einlenken immer wieder heran, um zu sehen, wie weit der Einschlag ausreicht, um den neuen Lexus RZ 450e (2023) präzise durch die Kurven zu zirkeln. Das bedarf am Anfang Konzentration. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
Leslie & Cars fährt den Lexus RX (2022) im Video:
Erste Testfahrt mit dem neuen Lexus RZ 450e (2023)
Hat man sich mit der neuen Technik vertraut gemacht, entpuppt sich die adaptive Lenkung des Steer-by-wire-Systems auf der ersten Testfahrt im neuen Lexus RZ 450e (2023) als sehr bequem. Selbst in verwinkelten Straßen braucht es kein "Kurbeln" mehr. Ein kleiner, aber in der Praxis auffälliger Unterschied zum RZ mit rundem Lenkrad und klassischer Lenktechnik ist zudem die Anordnung von dem Blinkerhebel und dem schmalen Paddel für die Einstellung der Rekuperationsstufen. Am Yoke-Lenker ragt das Paddel oberhalb des Blinkerhebels hervor und beide drehen beim Lenken mit. Will man wie gewohnt mit den Fingern der linken Hand auf den Blinker drücken, erwischen wir meist zuerst das Rekuperationspaddel. Ein Detail, bei dem es bis zum Marktstart 2025 noch Potenzial zur Optimierung gibt.
Ein Erfolg ist hingegen die Infotainment- und Klimasteuerung. Hier hat Lexus eine leicht verständliche Bedienung mit einer übersichtlichen Shortcut-Leiste und haptischen Drehreglern für Temperatur und Lautstärke kombiniert. Einzig das Umschalten zwischen den verschiedenen Fahrmodi hätten wir uns lieber über einen echten, schnell erreichbaren Knopf gewünscht.
Die Konkurrenten:
Neuer Lexus RZ 450e (2023) mit souveräne Straßenlage
Doch genug der Technik und der Bedienung des neuen Lexus RZ 450e (2023). Zeit, um die eigentliche Frage zu beantworten: Wie hat sich der japanische Luxus-Stromer auf der Straße geschlagen? Die kurze Antwort vorweg: Auf der ersten Testfahrt zeigte sich der Japaner komfortabel, souverän, sicher und unaufdringlich. Die lange Antwort: Lexus hat mit dem RZ ein Elektroauto geschaffen, das trotz der gleichen Plattform wie im Toyota bZ4X und im Subaru Solterra einen äußerst eigenständigen Charakter aufweist. Zudem liegt er auffällig souverän auf der Straße. Das hat er neben seinem tiefliegenden Schwerpunkt durch gezielte Gewichtsreduktion am Fahrzeugaufbau auch seiner Direct4 genannten Antriebssteuerung zu verdanken. Sie verteilt die Kraft kontinuierlich zwischen den beiden E-Achsen mit integriertem Antriebsmotor.
Das macht sich nicht nur durch ein sehr kontrolliertes Fahrverhalten bemerkbar, sondern auch durch die verringerte Nackenbelastung während der Beschleunigung oder Bremsvorgänge. Trotz physischer Entkopplung des Lenksystems gibt der Lexus ausreichend Rückmeldung, reduziert zugleich ungewollte Vibrationen. Tatsächlich arbeiten beide Lenkungs-Konzepte leichtgängig wie präzise und der RZ vermittelt auch bei höheren Kurvengeschwindigkeiten Sicherheit. Sportlich ist der neue Lexus RZ 450e (2023) jedoch auch im entsprechenden Fahrmodus nicht wirklich. Lediglich die Kraft wird unmittelbarer abgerufen, was sich etwas auf den Verbrauch auswirkt, und die Lenkung leicht strafft.
Hoher Komfort im neuen Lexus RZ 450e (2023)
Wer wirklich sparsam mit dem neuen Lexus RZ 450e (2023) unterwegs sein möchte, kann mittels Range-Modus das System auf maximale Effizienz ausrichten. Die abrufbare Leistung wird gedrosselt, die Höchstgeschwindigkeit von 160 auf 100 km/h begrenzt und die Klimaanlage deaktiviert. Die maximale Reichweite laut WLTP-Zyklus liegt dank 71,4 kWh großem Akku bei montierten 18-Zoll-Rädern (20 Zoll optional) bei 440 Kilometern. Der Range-Modus schaltet zudem beim Fahren im niedrigen Drehmomentbereich den vorderen 150 kW (204 PS) starken E-Motor ab und überlässt den Vortrieb dem 80-kW-Motor (109 PS) an der Hinterachse. In allen anderen Fahrmodi entfalten die beiden E-Motoren eine Systemleistung von 230 kW (313 PS).
Doch nicht nur beim sicheren Fahrverhalten kann Lexus punkten, sondern auch beim Komfort. Fahrwerk und Federung gelingt der Spagat aus komfortablem Abfedern von Fahrbahnunebenheiten sowie Dämpfung von Vibrationen und gleichzeitig geringem Aufschaukeln und zurückhaltender Kurvenneigung. Auch die nicht zu weichen Sitze mit wahlweise Stoff- oder hochwertigem und strapazierfähigem Kunstlederbezug tragen zur Langstreckentauglichkeit bei. Apropos Langstrecke: Ein Verbrauch von durchschnittlich rund 20 kWh pro 100 Kilometer bei der ersten Testfahrt ist ein ordentlicher Wert, die maximale Ladeleistung von 150 kW an Schnellladesäulen dagegen eher durchschnittlich. Der hochwertige Elektro-Cruiser ist ab April 2023 zu einem Preis von mindestens 68.000 Euro zu haben.
Weiterlesen:
Technische Daten des Lexus RZ 450e (2023)
| AUTO ZEITUNG 07/2023 | Lexus RZ 450e |
| Technische Daten | |
| Motor | Zwei Wechselstrom-Synchronmaschinen |
| Getriebe/Antrieb | Allrad |
| Gesamtleistung | 230 kW/313 PS |
| Max. Drehmoment | 266 Nm (Front) 168 Nm (Heck) |
| Batterie-Kapazität | 71,4 kWh |
| Karosserie | |
| Außenmaße (L/B/H) | 4805/1895/1635 mm |
| Leergewicht/Zuladung | 2115/525 kg |
| Kofferraumvolumen | 522 – 1451 l |
| Fahrleistungen (Werksangaben) | |
| Beschleunigung (0-100 km/h) | 5,3 s |
| Höchstgeschwindigkeit | 160 km/h |
| Verbrauch auf 100 km | 18,7 – 16,8 kWh |
| Reichweite | 395 – 440 km |
| Kaufinformationen | |
| Basispreis | 68.000 € |
Mit viel Komfort und hochwertiger Verarbeitung macht es sich der Lexus RZ 450e in seiner extravaganten Nische bequem. Für Individualist:innen mit Hang zum Luxus und Sinn für zukunftsweisende Technik ist der Japaner eine spannende Option.
