Bei der ersten Testfahrt schlägt der Blitz ein: Der südkoreanische Autobauer bringt mit dem neuen Kia EV6 GT (2022) einen Starkstromer an den Start, der mit rasanten Fahrleistungen die meisten hinter sich lässt.
Wenn der neue Kia EV6 GT – unsere erste Testfahrt findet im schwedischen Stockholm statt – Ende 2022 an den Start geht, werden die Karten auf der linken Spur neu gemischt. Dank neuer Inverter und anderer Software von 239 kW (325 PS) auf 430 kW (585 PS) erstarkt und mit einem maximalen Drehmoment von 740 Newtonmetern gesegnet, wird der äußerlich nur an dezenten aerodynamischen Anbauteilen und giftgrünen Akzenten zu erkennende Crossover nicht nur zum stärksten Straßenmodell, das es aus Korea bislang auf den Asphalt geschafft hat, sondern auch zu einem veritablen Porsche-Gegner. Mit einem Sprintwert von 3,5 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und eine Höchstgeschwindigkeit von 260 km/h steht der zweimotorige EV6 GT dem Taycan in nichts mehr nach – zumindest, solange man ihn mit den Modellen diesseits der Turbos vergleicht. Die AMG-Versionen der elektrischen Mercedes-Modelle, die M-Varianten von BMW iX und den e-tron S hat der Kia dabei ohnehin längst abgehängt. Und was der neue Kia EV6 GT (2022) auf der Straße als Vorsprung herausfährt, hält er auch an der Ladesäule: Sind die 77,4 kWh aus dem Flachboden-Akku nach 424 Normkilometern aufgezehrt, saugt der auf der sogenannten E-GMP-Plattform aufbauende EV6 mit bis zu 240 kW in 18 Minuten wieder auf 80 Prozent. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
Der Kia Niro EV (2022) im Video:
Erste Testfahrt mit dem neue Kia EV6 GT (2022)
Kia hat aber nicht nur am Spannungsregler gedreht. Die einst von Albert Biermann, dem ehemaligen Technik-Chef der M GmbH, gegründete Sporttruppe hat den Wagen daheim in Namjang und auf dem Nürburgring fit gemacht für einen Fahrstil, mit dem Generation E bisweilen ein wenig fremdelt: Agil und bisweilen sogar ein bisschen aggressiv lässt sich der immerhin 2,2 Tonnen schwere Kia EV6 GT (2022) bei der ersten Testfahrt bewegen. Das Fahrwerk ist spürbar strammer abgestimmt ist, ein elektronisches Sperrdifferential optimiert die Kraftverteilung an der Hinterachse, die Bremsen haben mehr Biss und die Reifen mehr Grip. Die Sinne werden wachsam, die Muskeln spannen sich an und die Stimmung steigt parallel zu den Kräften, wenn der Wagen mit seinem tiefen Schwerpunkt ohne nennenswerte Neigung durch die Radien rasiert. Mögen die spacigen Sounds noch eine Frage des Geschmacks sein, ergibt zumindest die giftgrüne GT-Taste am Lenkrad sehr wohl Sinn. Wer sie drückt und sich bis in den Driftmode durchhangelt, der erlebt mit dem neuen Kia EV6 GT (2022) sein blaues, viel mehr grünes Wunder und quert so lustvoll über den – im besten Fall natürlich abgesperrten – Asphalt, dass die Reifen vor Freude in beißendem Qualm aufgehen.
Konkurrenzlos günstiger Einstiegspreis
Zwar steht der Grundpreis des neuen Kia EV6 GT (2022) noch nicht fest, doch dürfte dieser bei rund um 65.000 Euro liegen. Außerdem verlässt Kias Topmodell das Werk weitestgehend mit Vollausstattung. Dazu gehören neben modernsten Assistenzsystemen Sportschalensitze, 21-Zoll-Räder, Klimaautomatik, Sitz- und Lenkradheizung sowie ein Glasschiebedach. Ferner zählt ein vollständiges Infotainment samt Navigation und Meridian-Soundsystem ebenso zum Auslieferungsumfang wie die vorbildlichen, für Kia üblichen sieben Jahre Garantie.
Auch interessant:
Technische Daten des neuen Kia EV6 GT (2022)
AUTO ZEITUNG 17/2022 | Kia EV6 GT |
Technische Daten | |
Motor | Zwei permanenterregte Synchronmaschinen |
Getriebe/Antrieb | Konstantübersetztung, Allrad |
Gesamtleistung | 430 kW/585 PS |
Max. Drehmoment | 740 Nm |
Batterie-Kapazität | 77,4 kWh |
Karosserie | |
Außenmaße (L/B/H) | 4695/1890/1545 mm |
Leergewicht/Zuladung | 2125/425 kg |
Kofferraumvolumen | 480 bis 1260 l + 40 l Frunk |
Fahrleistungen (Werksangaben) | |
Beschleunigung (0-100 km/h) | 3,5 s |
Höchstgeschwindigkeit | 260 km/h |
Verbrauch auf 100 km | 20,6 kWh |
Reichweite | 424 km |
Kaufinformationen | |
Basispreis (Testwagen) | 65.000 Euro |
Marktstart | Ende 2022 |