Neuer Toyota bZ4X (2022): Erste Testfahrt
So offroad-tauglich ist der bZ4X AWD
Der neue Toyota bZ4X (2022) stellt sich hohen Ansprüchen, denn das rein elektrisch fahrende Mittelklasse-SUV soll als echter Geländewagen taugen. Ob er das schafft, zeigt unsere erste Testfahrt.
Mit dem neuen Toyota bZ4X bringen die Japaner:innen 2022 ihren ersten, rein elektrischen Pkw auf den Markt, den wir zur ersten Testfahrt im sonnigen Spanien nicht nur auf der Straße bewegen, sondern auch auf den Offroad-Pisten des Nasser Racing Camp. Der geräumige Asiate will nämlich – trotz seiner für ein SUV sehr dynamisch gezeichneten Karosserieform – auch als Geländewagen eine gute Figur abgeben. Ob er wirklich das erste elektrische Mittelklasse-SUV ist, das sich nicht nur für PR-Zwecke durch Matsch, Schnee und Geröll wühlt, klären wir jetzt! Mehr zum Thema: Unsere Produkttipps auf Amazon
Der Toyota bZ4X (2022) im Video:
Erste Testfahrt mit dem neuen Toyota bZ4X (2022)
Doch bevor wir auf der ersten Testfahrt mit dem neuen Toyota bZ4X (2022) die Offroad-Piste in Angriff nehmen, stellen wir fest: Das Cockpit gestaltet sich etwas ungewöhnlich. Die digitale Sieben-Zoll-Instrumententafel befindet sich – à la Peugeot – über dem Lenkrad. Der Grund liegt in einer künftigen Ausführung der Lenkung, wie sie für 2023 geplant ist: Steer-by-wire, also die rein digitale Übermittlung von Lenkbefehlen, ermöglicht einen adaptiven Lenkeinschlag und soll ein Umgreifen unnötig machen. Mit dieser Technik ausgestattet, lenken Fahrer:innen den bZ4X dann über ein Steuerhorn, wie Tesla es bereits für das Model S anbietet. Ansonsten zeigt das mit Stoff bezogene Armaturenbrett keine auffälligen Spielereien. Der Software des Infotainmentsystems, das über den 12,3 Zoll großen, zentral sitzenden Touchscreen gesteuert wird, mangelt es noch an voller Funktionsfähigkeit, denn wir fahren einen noch nicht homologierten Prototyp. Der Hersteller verspricht jedoch kabellose Konnektivität via Apple CarPlay und Android Auto. Erstaunliches stellen wir im Fond des neuen Toyota bZ4X (2022) fest: Hier haben Insass:innen überdurchschnittlich viel Platz. Möglich macht das der lange Radstand von 2850 Millimetern der eTNGA-Plattform, die zusammen mit Subaru entstand. Das sind rund 60 Millimeter mehr als beispielsweise beim ähnlich großen Skoda Kodiaq.
Fahrkomfort begeistert im neuen Toyota bZ4X (2022)
Doch nicht nur die Fondgäste fahren im neuen Toyota bZ4X (2022) komfortabel. Neben den bequemen, aber wenig konturierten Vordersitzen sorgt dafür vor allem die softe Federung. Die Anfangsetappe der ersten Testfahrt führt uns über die Autobahn. Auf dem Asphalt gleicht das Fahrwerk jegliche Unebenheiten souverän aus und fängt Schläge ohne Nachschaukeln auf. Wie sich anschließend herausstellt, trifft das auch auf extremere Bedingungen wie Schotterstraßen oder Geröllpisten zu. Wo eine Vibration bis in die Fingerspitzen erfahrungsgemäß kaum zu vermeiden ist, schluckt sie der bZ4X fast gänzlich. Und wenn es holpernd über Stock und Stein geht, bleibt der Allerwerteste fest im Sitz. Per Knopfdruck kann zudem der X-Mode aktiviert werden, gedacht für Schnee/Schmutz oder Tiefschnee/Matsch. Damit hält der Antrieb eine konstante, regelbare Geschwindigkeit bei steilen Bergauf- und abfahrten oder steuert die Räder über den Allradantrieb gezielt an, um sich sogar auf Sommerreifen aus wadentiefem Schlamm zu wühlen. Der Unterschied zum Standard-Fahrmodus ist enorm: Dank des X-Mode bewältigt der neue Toyota bZ4X (2022) Strecken, die ohne ihn undenkbar wären und sonst eher ein Kaliber wie den Suzuki Jimny erfordern.
Neuer Toyota bZ4X (2022) AWD mit zwei E-Motoren
Bei der ersten Testfahrt mit dem allradgetriebenen neuen Toyota bZ4X (2022) stehen uns 160 kW (217 PS) Systemleistung zur Verfügung. Ein E-Motor pro Achse leistet je 80 kW (109 PS). Dabei entfaltet der E-Offroader ein Drehmoment von 336 Newtonmetern. Die Power stammt aus einem 71,4 kWh großen Lithium-Ionen-Batteriepack im Unterboden des SUV. Damit soll eine Reichweite von bis zu 410 Kilometer möglich sein. Die Sprintzeit von null auf 100 km/h gibt der Hersteller mit 6,9 Sekunden an. Schneller als 160 km/h läuft der bZ4X jedoch nicht. Wer eine etwas höhere Reichweite von über 450 Kilometer bevorzugt, der muss auf den Allradantrieb verzichten. Dann geht es mit 150 kW (204 PS) und 265 Newtonmeter über die Bahn. Die Sprintzeit steigt auf 7,5 Sekunden.
Neuer Toyota bZ4X (2022) ist agil und flott
So richtig Gas geben können wir auf der ersten Testfahrt mit dem neuen Toyota bZ4X (2022) nicht. Das verhindern volle Autobahnen und enge Bergstraßen. Doch durch die hohe Karosseriesteifigkeit und den tiefen Schwerpunkt des bZ4X kommt beim Durchfahren von Kurven durchaus Fahrspaß auf. Einzig die sehr leichtgängige Lenkung und die, E-Auto-typisch, schwierig zu dosierenden Fahr- und Bremspedale trüben die Freude etwas. Möglicherweise ist das spätere Serienmodell hier etwas feiner abgestimmt.
Technische Daten des neuen Toyota bZ4X (2022)
AUTO ZEITUNG 06/2022 | Toyota bZ4X AWD |
Technische Daten | |
Motor | zwei Wechselstrom-Synchronmaschinen |
Getriebe/Antrieb | k.A.; Allrad |
Gesamtleistung | 160 kW/218 PS |
Max. Drehmoment | 336 Nm |
Batterie-Kapazität | 71,4 kWh |
Karosserie | |
Außenmaße (L/B/H) | 1940/1860/1650 mm |
Leergewicht/Zuladung | 1920/350 kg |
Kofferraumvolumen | 452 bis k.A. |
Fahrleistungen (Werksangaben) | |
Beschleunigung (0-100 km/h) | 6,9 s |
Höchstgeschwindigkeit | 160 km/h |
Verbrauch auf 100 km | 19,3 kWh |
Reichweite | 370 bis 410 km |
Kaufinformationen | |
Basispreis | 60.290 € |
Der Toyota bZ4X (2022) erkauft sich sein bemerkenswertes Offroadtalent mit einer soften wie komfortablen Fahrwerksabstimmung, einer rückmeldungsarmen Lenkung und einer schwer dosierbaren Pedalerie. Die Kirsche auf der Sahne wäre daher ein straffer abgestimmtes Performance-Modell mit mehr Leistung. Die hauseigene Tuningschmiede GR steht sicher gerne bereit.