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Geht auch ganz einfach:

Octavia/Astra/Ceed/Golf: Kombi-Vergleich

Der Octavia gegen Astra, Ceed und Golf

Caspar Winkelmann
Inhalt
  1. Skoda Octavia, Kia Ceed SW, Opel Astra Sports Tourer und VW Golf Variant im Vergleich
  2. Der Skoda Octavia Combi glänzt mit äußert viel Platz
  3. Der Opel Astra Sports Tourer mit Leistungsdefizit in höheren Geschwindigkeiten
  4. Der Kia Ceed Sportswagon ist der günstigste Kombi im Vergleich
  5. Technische Daten Skoda Octavia, Kia Ceed SW, Opel Astra Sports Tourer und VW Golf Variant
  6. Fazit

Mit reichlich Vorschusslorbeeren im Gepäck fährt der neue Skoda Octavia Combi zum ersten Kombi-Vergleich mit dem Kia Ceed Sportswagon, dem Opel Astra Sports Tourer und dem VW Golf Variant vor!

Mit über sechs Millionen verkauften Einheiten seit 1996 ist der Skoda Octavia, hier als Combi im Vergleich mit dem Kia Ceed Sportswagon, dem Opel Astra Sports Tourer und dem VW Golf Variant, das Gesicht des Aufstiegs und Erfolgs von Skoda in den vergangenen rund 25 Jahren. Längst hat sich die osteuropäische Traditionsmarke vom Geheimtipp zu einem der Aushängeschilder des VW-Konzerns gemausert. Trotz deutlich gewachsener Modellpalette inklusive großem SUV-Anteil trägt heute jeder dritte verkaufte Skoda den Octavia-Schriftzug am Heck, rund 50 Prozent der Unternehmenserlöse werden mit dem kompakten Bestseller erzielt. Die Zutaten für das Erfolgsrezept: bewährte Technik aus dem VW-Konzern, garniert mit einem stärkeren Fokus auf Alltagstauglichkeit, abgeschmeckt mit einer Prise sympathischem Understatement. Serviert wird das Ganze zu allgemeinverträglichen Preisen. Die vierte Octavia-Generation hat beim Raumangebot noch weiter zugelegt, gleichzeitig arbeitete Skoda mit neuer Sicherheits- und Multimediatechnik auch an den Problemzonen. Bei ersten Testfahrten konnte der Tscheche bereits überzeugen, muss sich nun aber im ersten Fahrvergleich der direkten Konkurrenz stellen: Kia Ceed SW, Opel Astra Sports Tourer und der auslaufende siebte Generation des VW Golf Variant erwarten den Skoda Octavia Combi mit überarbeitetem 150 PS starkem Zweiliter-Turbodiesel und Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe.

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Der Skoda Octavia Combi im Fahrbericht (Video):

 
 

Skoda Octavia, Kia Ceed SW, Opel Astra Sports Tourer und VW Golf Variant im Vergleich

Bei den Außenabmessungen rangieren Skoda- Modelle häufig zwischen den Klassen. Mit mittelklasseverdächtigen 4,69 Meter Außenlänge macht der neue Skoda Octavia Combi da keine Ausnahme. So richtig kompakt ist auch der 4,70 Meter lange Opel Astra Sports Tourer nicht mehr, während der Kia Ceed SW mit 4,60 Metern und vor allem der VW Golf Variant (4,57 Meter) in diesem Vergleich deutlich kürzer ausfallen. Dank der großzügigen Außenabmessungen legt der Octavia die Messlatte in puncto Raumangebot sehr hoch: Vorn kommen Fahrer und Copilot mit guter Kopf- sowie  Schulterfreiheit und großzügig geschnittenen Fußräumen unter, im Fond geht es sogar luftiger zu als in vielen Mittelklasse-Kombis: Trotz des im Testwagen installierten Panoramadachs reicht der Kopfraum auch für Großgewachsene aus, und die Kniefreiheit ist mehr als üppig. Einzig der Opel Astra Sports Tourer kann hier noch mithalten, der VW Golf Variant und besonders der Kia Ceed Sportswagon stellen dagegen vor allem weniger Beinraum zur Verfügung. Dafür bietet der Golf Variant – ebenso wie der Skoda Octavia Combi – eine hervorragend konturierte und auch auf langen Strecken sehr bequeme Rückbank, während die Schenkelauflage auf den weniger körpergerecht ausgeformten Bänken von Astra und Ceed deutlich kürzer ausfallen. Die Vordersitze der Konzerngeschwister werden ebenfalls hohen Komfortansprüchen gerecht, weil die Polsterung jeweils angenehm straff und die seitliche Abstützung sehr nachdrücklich ausfällt. Eine erweiterbare Sitzfläche bieten bei diesem Vergleich allerdings nur die ebenfalls voll langstreckentauglichen Sitze des Opel mit "Aktion Gesunder Rücken"-Siegel.

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Der Skoda Octavia Combi glänzt mit äußert viel Platz

Der Kaufgrund Nummer eins für einen Kombi ist ein großer und variabler Gepäckraum – und auch hier liefert der neue Skoda Octavia Combi im Vergleich die besten Argumente: Mit 640 bis 1700 Liter Laderaumvolumen übertrifft er nicht nur die hier versammelten Rivalen, er offeriert sogar mehr Platz fürs Gepäck als die rund fünf Meter langen Oberklasse-Kombis Audi A6 Avant oder BMW 5er Touring. Kia Ceed SW (625 bis 694 Liter) und VW Golf Variant (605 bis 1620 Liter) glänzen ebenfalls mit viel Stauraum, während der Opel Astra Sports Tourer mit seinem 540 bis 1630 Liter großen Frachtabteil etwas abfällt. Eine Fernentriegelung für die Rücksitzlehnen und einen doppelten Ladeboden beziehungsweise ein Staufach unter der Ladefläche gibt es bei allen vier Kombis. Exklusiv hat der Skoda dagegen die markentypischen Simply Clever Features – etwa einen Eiskratzer in der Tankklappe, einen Mülleimer für die Türablage oder einen in den vorderen Türen untergebrachten Regenschirm und einen Besen. Sinnvoll für Familien ist das Komfort & Relax-Paket für 940 Euro samt Türscheibenrollos und Schlafkopfstützen im Fond, das auf langen Fahrten einen Komfortgewinn darstellt. Einen ganz neuen Weg geht der Skoda Octavia Combi – wie auch die Neuauflagen von VW Golf und Seat Leon – bei der Cockpit-Gestaltung: Die Anzahl klassischer Tasten und Regler wurde auf ein Minimum reduziert, im Mittelpunkt stehen große und hochauflösende Displays. Die Fahrzeug- sowie Klimaeinstellungen werden nun über den optional zehn Zoll großen Touchscreen steuert. Das erfordert einerseits eine längere Eingewöhnungsphase als bisher, zum anderen lenkt das Tippen und Wischen auf dem Bildschirm stärker vom Verkehrsgeschehen ab als das Drehen an einem Schalter. Besonders beim Umsteigen in den VW Golf Variant der auslaufenden siebten Generation, der noch auf klassische Schalter für Licht- und Klimafunktionen setzt, wird die schlechtere Bedienbarkeit der neuen Kompaktbaureihen des VW-Konzerns deutlich. Auch die intelligente Sprachsteuerung des Octavia bietet – wie ihr Pendant in einem kürzlich getesteten Golf VIII – noch Verbesserungspotenzial. Lob verdienen dagegen die großen Lenkradtasten des Tschechen, über die sich etwa die Assistenzsysteme mit wenigen Knopfdrücken einstellen lassen. Der Opel Astra Sports Tourer und vor allem der Kia Ceed Sportswagon lassen sich im Vergleich insgesamt aber intuitiver handhaben, bieten allerdings weniger Einstellmöglichkeiten für Fahrassistenz oder Multimedia.

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Der Opel Astra Sports Tourer mit Leistungsdefizit in höheren Geschwindigkeiten

Absolut überzeugend präsentiert sich der neue Skoda Octavia Combi dann auf der Straße: Wind-und Abrollgeräusche hält der Tscheche im Vergleich besser von den Passagieren fern als der Kia Ceed SW oder der Opel Astra Sports Tourer und liegt damit auf dem hohen Niveau des VW Golf Variant. Mit optionalen adaptiven Dämpfern (990 Euro) verwöhnt der Skoda zudem in allen Geschwindigkeitsbereichen mit einem sehr guten Federungskomfort: Auf welliger Autobahn etwa liegt der Octavia deutlich ruhiger als die konventionell gedämpften Kombis von Kia und Opel, und auch grobe Fahrbahnschäden federt der Tscheche souveräner weg. Anders als im ebenfalls adaptiv gedämpften und gleichfalls sehr sensibel anfedernden Golf kommt im Octavia jedoch keine Mehrfachlenker-, sondern eine Verbundlenkerhinterachse zum Einsatz. Auf hervorstehenden Kanten merkt man dem Skoda Octavia Combi die einfachere Achskonstruktion an – er reagiert dann teilweise etwas ruppiger als der VW Golf Variant. Vorteile kann der Octavia dagegen mit seinem modifizierten 2.0 TDI für sich  verbuchen: Für eine bessere Abgasreinigung kommen nun zwei hintereinander geschaltete SCR-Katalysatoren zum Einsatz, und das Drehmoment des 150 PS Turbodiesel stieg von 340 Newtonmeter (Golf) auf 360 Newtonmeter an. Der kräftige Durchzug und die Höchstgeschwindigkeit von 222 km/h lassen im Fahralltag nie den Wunsch nach mehr Leistung aufkommen. Der Verbrauch pendelt sich dabei je nach Fahrweise zwischen 4,5 und 6,5 Litern ein. Der Opel Astra Sports Tourer (122 PS) und der Kia Ceed Sportswagon (136 PS) können zwar ebenfalls sehr sparsam bewegt werden, vor allem bei höheren Geschwindigkeiten merkt man ihnen aber das Leistungsdefizit an.

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Der Kia Ceed Sportswagon ist der günstigste Kombi im Vergleich

Ein eher ungewohntes Bild ergibt sich beim Blick in die Preislisten: Mit 32.380 Euro Grundpreis ist der Skoda Octavia Combi 2.0 TDI DSG in diesem Vergleich der teuerste – sogar der VW Golf Variant kostet 1000 Euro weniger. Allerdings rechtfertigt die gute Serienausstattung samt LED-Scheinwerfern,  Zwei-Zonen-Klimaautomatik, digitalem Radioempfang, volldigitalem Instrumentendisplay oder Vordersitzen mit Lordosenstütze den Mehrpreis. Zudem lässt sich der Skoda mit zahlreichen neuen Sicherheitsfeatures wie Ausweichassistent, Ausstiegswarnung oder Head-up-Display ausstatten. Den Kia Ceed SW gibt es mit 136-PS-Turbodiesel und Doppelkupplungsgetriebe bereits ab knapp 28.000 Euro. Viele Sicherheits- und Komfortmerkmale sind jedoch nur für die höheren Ausstattungslinien erhältlich. Mit 30.145 Euro Grundpreis reiht sich der rund 30 PS schwächere Opel Astra Sports Tourer hinter VW und Skoda ein.

 

Technische Daten Skoda Octavia, Kia Ceed SW, Opel Astra Sports Tourer und VW Golf Variant

AUTO ZEITUNG 11/2020Skoda Octavia Combi 2.0 TDI DSGKia Ceed SW
1.6 CRDi 48V
Opel Astra Sports Tourer 1.5 DieselVW Golf Variant
2.0 TDI SCR DSG
Technik
Zylinder/Ventile pro Zylin.4-Zylinder,
4-Ventiler
4-Zylinder,
4-Ventiler
3-Zylinder,
4-Ventiler
4-Zylinder,
4-Ventiler
Hubraum1968 cm³1598 cm³1496 cm³1968 cm³
Leistung110 kW/150 PS100 kW/136 PS90 kW/122 PS110 kW/150 PS
Max. Drehmoment360 Nm320 Nm285 Nm340 Nm
Getriebe7-Gang,
Doppelkuppl.
7-Gang,
Doppelkuppl.
9-Stufen-Autom.7-Gang,
Doppelkuppl
Kofferraum640 – 1700 l625 – 1694 l540 – 1630 l605 – 1620 l
Leergewicht1412 kg1407 kg1390 kg1410 kg
Verbrauch (WLTP)4,5 l D/100 km4,7 l D/100 km5,1 l D/100 km5,3 l D/100 km
CO2-Ausstoß (WLTP)120 g CO2/km125 g CO2/km132 g CO2/km138 g CO2/km
Preise
Grundpreis32.380 €27.940 €30.145 €31.365 €

 
Caspar Winkelmann Caspar Winkelmann
Unser Fazit

Beim ersten Vergleich mit der Kombi-Konkurrenz liefert der Skoda Octavia Combi eine bärenstarke Vorstellung ab: Das Raumangebot für Mensch und Gepäck ist außergewöhnlich gut, und auch der Fahrkomfort hat deutlich gewonnen. Als ideale Motorisierung empfiehlt sich der ebenso kräftige wie sparsame 2.0 TDI. Das neue Bedienkonzept kann dagegen nicht voll überzeugen, und auch der hohe Grundpreis ist trotz umfangreicher Ausstattung gewöhnungsbedürftig. Der Kia Ceed SW und der Opel Astra Sports Tourer fahren weniger ausgewogen, sind aber ebenfalls geräumig und günstiger in der Anschaffung. Der intuitiv bedienbare und angenehm federnde VW Golf VII Variant ist auch kurz vor seiner Ablösung noch immer eine Kaufempfehlung und lockt als Auslaufmodell mit hohen Rabatten.

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