Lewis Hamilton: Formel 1/Freundin/Insta

Sir Lewis Carl Davidson Hamilton hat bereits sieben WM-Titel eingefahren. War die Formel 1-Legende mit großem Instagram-Account und noch größerem Vermögen jahrelang für seinen kostspieligen Lifestyle samt vieler Autos und Jets bekannt, nimmt er nun neue Rollen in der Gesellschaft ein. Privat setzt der Brite mit grenadischen Wurzeln auf Hund Roscoe statt auf Freundin und Kinder. Beruflich steht mit dem Wechsel von Mercedes zu Ferrari Großes vor der Tür.

Drei Worte auf der Rückseite von Lewis Hamiltons Formel-1-Helm bilden einen Satz, der von ewiger Motivation kündet. "Still I Rise", steht da in geschwungenen Lettern, frei übersetzt: "Trotzdem stehe ich wieder auf." Es ist ein Motto, das vom Meistern schwieriger Zeiten erzählt, einst verfasst von Hamiltons Lieblings-Rapper 2Pac Shakur. "Der Spruch hilft mir jeden Tag", sagt der siebenfache Weltmeister, "er ist meine Metapher, Widrigkeiten zu überwinden. Man muss immer eine positive Einstellung finden." Da drängt Philosophisches aus dem Formel 1-Megastar: "Von außen sieht es oft so aus, als wären Menschen perfekt. Sind sie aber nicht." Aufstehen, Mund abputzen, weitermachen: Als Gokart-Kid war Hamiltons Weg oft von finanziellen Engpässen begleitet gewesen. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

Der Mercedes AMG One (2022) im Video:

Die Wurzeln und Familie von Lewis Hamilton

Talent hatte Lewis Carl Davidson Hamilton hingegen stets im Überfluss. Am 7. Januar 1985 wird er in Stevenage 50 km nördlich von London als Sohn von Anthony Hamilton mit grenadischen Wurzeln und Carmen Larbalestier geboren. Mit zwei Jahren trennen sich seine Eltern, Lewis blieb bei seiner Mutter und seinen beiden größeren Halbschwestern Samantha und Nicola. Seine Wochenenden verbrachte er bei Papa, wo er mit fünf Jahren ein ferngesteuertes Auto geschenkt bekam und so sein Faible für Geschwindigkeit entdeckte. Zwei Jahre später folgte das erste Kart, auf dem er auf Anhieb schnell war. Doch im Gegensatz zu vielen anderen Formel 1-Aspiranten schwelgte die Familie nicht im Vermögen, stattdessen wanderte jeder hart verdiente Penny in den Rennwagen des Sohnes.

Sein Weg zur Formel 1-Karriere

Und so war es häusliche Bescheidenheit, die sein konstanter Antrieb zu Großem war. Sein Weg zu McLaren und seinem perfektionssüchtigen Boss Ron Dennis ist lange überliefert: Dort lernte er als Kart- und Formel Junior und später als Formel 1-Pilot die Welt kennen. Für einen jungen Menschen ist es nicht einfach, so rigoros ins Rampenlicht gestellt zu werden, während er unter der Woche mit seiner Selbstfindung zu tun hat. "Zu Beginn meiner Karriere habe ich mich wie gefesselt gefühlt, so als könnte ich mich nicht bewegen", verriet der Brite. "In der Formel 1 zu sein, hat mir gereicht, denn für mich war es der beste Job der Welt. Aber außerhalb des Autos fühlte ich mich nicht gut. Ich kam mir unfertig vor – als ob ich nur zehn Prozent meiner Fähigkeiten nutzen würde."

2008 jüngster Formel 1-Weltmeister

Sein Vater versuchte Lewis Hamilton immer wieder auf die Formel 1 zu polen, alles andere war für den Erfolg des Sohnes nicht von Bedeutung. "Kein Rauchen, kein Trinken, keine Frauen", soll Anthony stets gemahnt haben. Und doch gab es da Nicole Scherzinger von den "Pussycat Dolls", mit der der Formel 1-Fahrer von 2007 bis 2015 mal mehr mal weniger liiert war. Die Sängerin begleitete ihn auch bei seinem WM-Triumph 2008, als er in der letzten Runde des Großen Preises von Brasilien noch Timo Glock überholte und damit die nötigen Punkte einfuhr, um sich zum damals jüngsten Weltmeister der Formel 1-Geschichte zu krönen. 2010 luchste ihm Sebastian Vettel diesen Rekord mit Red Bull ab.

Von McLaren-Mercedes zu Mercedes-AMG

Weil Lewis Hamilton in den Folgejahren mit McLaren-Mercedes zwar um Siege, aber nicht um die Formel 1-Weltmeisterschaft mitfahren konnte, überredete ihn Niki Lauda, 2013 als Nachfolger von Michael Schumacher ins Werkscockpit von Mercedes-AMG zu steigen. Es sollte eine der besten Karriereentscheidungen des noch jungen Briten werden: Mit Mercedes-Teamchef Toto Wolff, Kindheits-Kumpel Nico Rosberg und einem ab 2014 eingesetzten, überlegenen Hybrid-Antriebsstrang fuhr Hamilton im Silberpfeil von einem Grand Prix-Sieg zum anderen. 2014 und 2015 feierte er Titel Nummer zwei und drei. Nur 2016 konnte ihm Rosberg ein Schnippchen schlagen und sich in Abu Dhabi mit der Weltmeisterschaft in den Ruhestand verabschieden.

Hamilton zieht mit Michael Schumacher gleich

Folglich war Lewis Hamilton nun die glasklare Nummer eins im Team. Von 2017 bis 2020 avancierte er mit vier Titeln in Folge vom Formel 1-Star zur Formel 1-Legende. Ferrari-Pilot Sebastian Vettel konnte dem Briten nicht viel entgegensetzen. Sieben Titel hatte er nun gewonnen, so viele wie nur Schumacher vor ihm. Nummer acht blieb ihm aber bis heute verwehrt. Im Sensations-Duell mit Max Verstappen 2021 zog der Mercedes-Pilot aufgrund einer bis heute umstrittenen Rennleitungs-Entscheidung den Kürzeren. Nun hatte der Siegeszug von Verstappen und Red Bull Racing begonnen. Hamilton, der bislang in jeder Formel 1-Saison mindestens ein Rennen gewinnen konnte, blieb 2022 und 2023 sieglos.

Neustart im Ferrari ab 2025

Getreu seiner Helm-Inschrift hat er aber noch längst nicht aufgegeben, ans Aufhören ist nicht zu denken. Mit 40 Jahren wagt er einen Wahnsinns-Wechsel von seiner Mercedes-Heimat zu Ferrari, wo er dann an der Seite von Scuderia-Kronprinz Charles Leclerc für mehrere Jahre fahren wird.

Geschätztes Vermögen

Lange Zeit genoss Lewis Hamilton sein Vermögen von geschätzten 310 Mio. Euro in vollen Zügen und im teuren Privatjet: Heute eine Gala in New York, morgen eine Hip-Hop-Session in L.A., übermorgen ein Dinner in London, anschließend ein Kurztrip sonst wohin. Why not? "Oft vergessen wir: Wir leben nicht ewig, das Leben ist kurz. Also vergeude ich keine Minute." Doch vernimmt man bei Hamilton, der nicht nur bei Instagram eine Werbeikone ist, seit ein paar Jahren nachdenklichere Töne. "Ich fahre kein Auto mehr, das ich besitze. Ich fahre nur meinen (elektrischen Mercedes) EQC", sagte der vermögende Brite 2019 der Nachrichtenagentur Reuters. Der überzeugte Veganer wolle so oft es geht mit einem E-Auto unterwegs sein. Dabei hätte er in seinen Garagen in Monaco und Los Angeles Fahrzeuge zur Verfügung, nach denen sich Sammler:innen weltweit die Finger lecken.

Autosammlung im zweistelligen Millionenwert

Da wären unter anderem zwei Ferrari La Ferrari, davon einer als offener Aperta, ein Ferrari 599 SA Aperta. Aus dem Hause Mercedes gesellen sich ein SLS AMG Black Series, ein AMG GT R, ein G 63 6x6, ein Maybach S 600 und der von Lewis Hamilton mitentwickelte AMG One dazu. Von seinem guten Draht zu McLaren zeugen ein McLaren P1 sowie ein F1, den der siebenfache Weltmeister 2017 für gut 14 Mio. Euro erstanden haben soll. Die Shelby-Klassiker Cobra 427 und ein getunter 67er GT500 komplettieren die beeindruckende Sammlung. Seinen eigens nach ihm benannten Pagani Zonda LH hat er mittlerweile verkauft, ebenso wie seinen rot lackierten Privatjet.

Lewis Hamilton abseits der Rennstrecke vielseitig

Seit Jahren nutzt Lewis Hamilton seine Reichweite und sein Vermögen auch für unterschiedlichste Zwecke. So setzt sich der Veganer für den Tierschutz ein und ist Mitbegründer einer veganen Restaurantkette. Als Teambesitzer von der Extreme E-Mannschaft X44 und einer Mitinhaberschaft des Football-Teams Denver Broncos ist er zudem in anderen Sportarten aktiv. Seit er 13 ist, spielt er Gitarre und hat im Rahmen seiner Musikleidenschaft bereits einige Songs geschrieben und produziert. Bei einer Christina Aguilera-Single trat er sogar unter einem Pseudonym auf. In Zusammenarbeit mit Modelabel Tommy Hilfiger hat er 2018 eine eigene Kollektion veröffentlicht. Für den Dreh eines Formel 1-Hollywood-Streifens mit Brad Pitt in der Hauptrolle ist Lewis Hamilton zudem als Co-Produzent tätig.

Hund Roscoe statt Freundin und Kind

Bei diesem exzentrischen Lifestyle ist für Lewis Hamilton scheinbar kein Platz für eine Freundin, geschweige denn für ein Kind. Stattdessen begleitet ihn seine englische Bulldogge "Roscoe" auf seinen vielen Reisen. 2020 pausierte das Leben auf der Überholspur kurzzeitig wegen der Corona-Pandemie. Statt auf der Couch zu liegen, engagierte sich Lewis Hamilton zunehmend gegen Rassismus und wurde eine Gallionsfigur der "Black Lives Matter"-Bewegung. Sinnbildlich dafür steht sein schwarz lackierter Formel 1-Rennbolide und das veränderte Motto auf dem Helm: "Still We Rise". Zu Deutsch: "Immer noch erheben wir uns".