Volkswagen: Halbjahresbilanz 2020
VW-Konzern verzeichnet Milliardenverlust in der Corona-Krise
In der Halbjahresbilanz 2020 des Volkswagen-Konzerns stehen rote Zahlen, die Wolfsburger haben die Corona-Krise bei Umsatz und Ergebnis voll zu spüren bekommen. Im Vorjahreszeitraum sah das noch anders aus, in der Halbjahresbilanz 2019 stieg der Gewinn um fast ein Viertel. Außerdem: Alles zum Absatzrekord des Volkswagen-Konzerns im Jahr 2017. Dieser Artikel wird laufend aktualisiert.
Die Corona-Krise macht sich in der Halbjahresbilanz 2020 des Volkswagen-Konzerns bei Umsatz und Gewinn bemerkbar: Der Wolfsburger Autobauer ist wie erwartet in die roten Zahlen gerutscht. Im zweiten Quartal fuhr VW einen auf die Aktionäre entfallenden Nettoverlust von 1,6 Milliarden Euro ein, nachdem der Konzern hier im Vorjahreszeitraum noch knapp vier Milliarden Gewinn gemacht hatte. Weil die Bänder vor allem im April 2020 stillstanden und in Europa sowie Amerika kaum Autos abgesetzt werden konnten, sackte der Umsatz zwischen April und Ende Juni 2020 im Jahresvergleich um 37 Prozent auf 41,1 Milliarden Euro ab. Die Auslieferungen an Kunden waren um fast ein Drittel auf 1,89 Millionen Fahrzeuge zurückgegangen. Beim operativen Ergebnis vor Sondereinflüssen lag der Verlust bei 1,71 Milliarden Euro und damit etwas niedriger als von Analysten zuvor befürchtet. Allerdings kamen im Quartal eben auch noch Sondereinflüsse aus der Dieselaffäre in Höhe von 687 Millionen Euro hinzu - damit wächst die Rechnung für den 2015 aufgeflogenen Abgasbetrug auf nunmehr insgesamt rund 32 Milliarden Euro. "Das erste Halbjahr 2020 war durch die Covid-19-Pandemie eines der herausforderndsten in unserer Unternehmensgeschichte", sagte Finanzvorstand Frank Witter am 29. Juli 2020 in Wolfsburg. Nun will der Konzern nach einem deutlichen Abfluss finanzieller Mittel aus dem laufenden Geschäft die Dividende für das vergangene Jahr spürbar kürzen, um die Kasse zu schonen. Einziger Lichtblick in den Zahlen war China, wo VW im zweiten Quartal bereits wieder ein leichtes Wachstum bei den Auslieferungen erzielte. Das anteilige operative Ergebnis der Joint Ventures lag im zweiten Quartal 2020 mit 1,13 Milliarden Euro rund zehn Prozent über dem Vorjahreswert. Die ganze Branche hofft, dass China eine Blaupause sein kann für die europäische und amerikanische Autoindustrie und es schnell wieder aufwärts geht. Viele sind jedoch skeptisch angesichts des Verlaufs bei den Ansteckungszahlen in der westlichen Welt, dass die Wirtschaft ähnlich schnell wieder hochfahren kann wie die Volksrepublik. Mehr zum Thema: Erster Abnehmer für VW-Elektro-Baukasten
Juli 2020: Volkswagen-Konzern verzeichnet Milliardenverlust in Halbjahresbilanz
Trotz der Krisenstimmung in der Autobranche hat der Volkswagen-Konzern im zweiten Quartal 2019 ein überraschend gutes Ergebnis eingefahren: Der Gewinn stieg unter dem Strich um fast ein Viertel auf 4,1 Milliarden Euro. Auch Sportwagentochter Porsche und die Kernmarke VW haben ihre Ergebnisse gegenüber dem Vorjahreszeitraum steigern können. Der Wolfsburger Autobauer profitiert vor allem davon, dass der Anteil profitabler SUV-Modelle am Absatz größer wird und mehr Modelle auf der gleichen Plattform gebaut werden, was kostengünstiger ist. Dennoch bleiben VW-Finanzvorstand Frank Witter und Konzernchef Herbert Diess beim Ausblick vorsichtig. Obwohl nach einem halben Jahr die um Sondereinflüsse bereinigte Umsatzrendite des operativen Ergenisses bei acht Prozent liegt, bleibt das Jahresziel beim Korridor von 6,5 bis 7,5 Prozent. Brancheneperten hatten damit gerechnet, dass VW sich bei den Finanzzielen nach einem guten Lauf etwas optimistischer zeigen würde. Der Quartalsumsatz stieg im Vorjahresvergleich trotz weniger Auslieferungen um 6,6 Prozent auf 65,2 Milliarden Euro. Das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern fiel zwar um 8,1 Prozent auf 5,13 Milliarden Euro, Experten hatten im Schnitt aber auch hier mit weniger gerechnet. Die entsprechende Marge betrug 7,9 Prozent, was im derzeitigen Branchenumfeld vergleichsweise viel ist. Volkswagen hatte von April bis Juni 2019 mit seinen zwölf Fahrzeugmarken 2,76 Millionen Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert – 2,8 Prozent als noch ein Jahr zuvor. Dabei machte dem Konzern vor allem die Flaute in China zu schaffen.
Juli 2019: Gewinn des Volkswagen-Konzerns gestiegen
Der Konzern Volkswagen erzielte für das Jahr 2017 einen Absatzrekord mit insgesamt 10,74 Millionen verkauften Fahrzeugen weltweit, wie VW bestätigt. Damit steigen die Verkaufszahlen des Wolfsburger Unternehmen um 4,3 Prozent gegenüber dem Jahr 2016. Ein besonderes Plus lässt sich für den Dezember 2017 verzeichnen, in dem der Konzern knapp eine Millionen Autos in die ganze Welt ausgeliefert hat. Das sind 8,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Mit diesem Absatzrekord dürfte Volkswagen der größte Autohersteller weltweit bleiben und positioniert sich weiter vor Toyota. Besonders gut lief es für die Wolfsburger in Osteuropa, China und den USA, wo Volkswagen prozentual ein gutes Plus erreichen konnte. In Deutschland sind die Verkaufszahlen zwar leicht zurückgegengen, dafür konnten die Zahlen im Dezember trotz Dieselkrise im Vergleich zum Vorjahresmonat einen Zuwachs gewinnen. Insgesamt entschieden sich 1.286.500 Kunden in Deutschland für ein Fahrzeug aus der Volkswagen-Gruppe, was ein kleines Minus von 0,4 Prozent ausmacht.
Absatzrekord 2017: Volkswagen bleibt weltweit die Nummer Eins
Den Absatzrekord für 2017 hat Volkswagen insbesondere in Gesamteuropa und Asien erreicht, wo die meisten Fahrzeuge des Herstellers verkauft wurden. Volkswagen erzielt in Europa mit rund 4,33 Millionen Autos ein Wachstum von 3,3 Prozent, im Asien-Pazifik-Raum sind es mit mehr als 4,5 Millionen Fahrzeugen zusätzliche 4,3 Prozent im Vergleich zum Jahr 2016. In Nordamerika entschieden sich insgesamt 4,0 Prozent mehr Kunden für ein Fahrzeug aus dem Volkswagen-Konzern, in Südamerika sind es sogar 23,7 Prozent mehr Autos, die gekauft wurden. Auch wenn für Nord- und Südamerika ein prozentuales Wachstum zu vermerken ist, so gehören diese Teile doch eher zu den absatzschwachen Kontinenten. Die beliebtesten Marken aus der Volkswagen-Gruppe sind mit über 6,23 Millionen verkauften Autos immer noch VW-Pkw, gefolgt von Audi mit 1,88 Millionen Autos und Skoda mit 1,2 Millionen Pkw. Seat und Porsche belegen Platz vier und fünf auf dem Ranking für Pkw von diesem Hersteller.