Formel 1 2024: WM-Tabelle/Kalender/Fahrer
Leclerc bricht Monaco-Fluch
- News zur Formel 1-Saison 2024: Leclerc siegt in Monaco
- Die Termine (Kalender: Strecken- & Sieger-Tabelle)
- Die Teams & Fahrer
- WM-Tabelle in der Formel 1 2024: Punktestand der Fahrer & Teams
- Aktuelle Regeln zur Formel 1 2024
- Wo ist die Formel 1 2024 live zu sehen?
- Das Fahrer-Karussell für 2025
- Die Zukunft der Formel 1 (Audi-Sauber & gesammelte News)
Die Formel 1-Saison 2024 hat ihren nächsten Sieger: Charles Leclerc bezwingt McLaren sowie Red Bull und triumphiert erstmals beim Heimrennen in Monaco. Das und alle News zu Terminen (Kalender), Teams sowie Fahrern und WM-Tabelle (Punktestand) hier!
News zur Formel 1-Saison 2024: Leclerc siegt in Monaco
Es ist ein Sieg, den ihm bei der Formel 1 2024 wohl alle gönnen: Ferrari-Pilot Charles Leclerc konnte endlich sein Heimatrennen ganz oben auf dem prestigeträchtigsten F1-Podium der Welt in Monaco zu Ende bringen. Der Monegasse schien im Fürstentum bislang allzeit vom Pech verfolgt: So war er in den vergangenen Jahren mehrfach von aussichtsreichen Positionen aus ausgefallen oder knapp hinter den ersten Dreien ins Ziel gefahren. Dieses Jahr passte endlich alles zusammen. Nach einem packenden, unfassbar knappen Qualifying, hatte sich Leclerc die Pole geschnappt und durfte – nicht zuletzt weil Max Verstappen (Red Bull) nur von Rang sechs aus startete – hoffen. Stattdessen waren es die wieder einmal mächtigen McLaren auf Rang zwei (Oscar Piastri) und vier (Lando Norris), die dem Ferrari-Piloten gefährlich werden sollten.
Auf einen chaotischen Rennstart, der gleich mehrere Kollisionen und Ausfälle von Verstappen-Kollege Sergio Perez, Alpine-Mann Esteban Ocon und die beiden Haas-Piloten Nico Hülkenberg und Kevin Magnussen zur Folge hatte, folgte Taktieren auf höchstem Niveau. Alle Fahrer warteten auf den richtigen Zeitpunkt zum Boxenstop und fuhren teilweise sehr langsam, um ihre Reifen möglichst lange zu schonen. Der Domino-Effekt in der Boxengasse blieb aber überraschend aus, weil die Pneus tatsächlich über die gesamte Renndistanz hielten. Und so fuhren die ersten zehn Startplätze auch unverändert ins Ziel: Leclerc vor Piastri und Carlos Sainz (Ferrari). Beim nächsten Rennen in Kanada dürfte es wieder deutlich mehr Übervolvorgänge geben.
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Die Termine (Kalender: Strecken- & Sieger-Tabelle)
Große Überraschungen beim Formel 1-Saisonkalender 2024 bleiben aus, denn weder besucht die Königsklasse eine neue Rennstrecke, noch kehrt sie zurück nach Deutschland. Stolz sind die Verantwortlichen auf die effizientere Verteilung der 24 Rennen: So findet sich der Japan-GP deutlich früher in der Saison zwischen Australien und dem ersten China-Rennen seit der Corona-Pandemie. Dadurch wanderte der Große Preis von Aserbaidschan in den September, der damit gleichzeitig das Ende der Europa-Tournee markiert. Diese wiederum beginnt im Mai wieder in Imola (Italien) und wird nur von einem Abstecher nach Montreal (Kanada) unterbrochen. Den Saisonabschluss markieren die vier Rennen in Nord- und Südamerika, bevor es zum Finale nach Katar und Abu Dhabi geht.
Strecke | Termin | Sieger |
Bahrain (Sakhir) | 2. März | M. Verstappen |
Saudi-Arabien (Dschiddah) | 9. März | M. Verstappen |
Australien (Melbourne) | 22. März | C. Sainz Jr. |
Japan (Suzuka) | 7. April | M. Verstappen |
China (Shanghai) | 21. April | M. Verstappen |
USA (Miami) | 5. Mai | L. Norris |
Italien (Imola) | 19. Mai | M. Verstappen |
Monaco (Monaco) | 26. Mai | C. Leclerc |
Kanada (Montreal) | 9. Juni | - |
Spanien (Barcelona) | 23. Juni | - |
Österreich (Spielberg) | 30. Juni | - |
Großbritannien (Silverstone) | 7. Juli | - |
Ungarn (Budapest) | 21. Juli | - |
Belgien (Spa) | 28. Juli | - |
Niederlande (Zandvoort) | 25. August | - |
Italien (Monza) | 1. September | - |
Aserbaidschan (Baku) | 15. September | - |
Singapur (Singapur) | 22. September | - |
USA (Austin) | 20. Oktober | - |
Mexiko (Mexiko-Stadt) | 27. Oktober | - |
Brasilien (São Paulo) | 3. November | - |
USA (Las Vegas) | 23. November | - |
Katar (Losail) | 1. Dezember | - |
Abu Dhabi (Abu Dhabi) | 8. Dezember | - |
Die Teams & Fahrer
Zwei neue Namen stoßen 2024 zu den Formel 1-Teams hinzu: Aus dem Sauber-Rennstall wird Kick Sauber und aus AlphaTauri wird RB. Das Red Bull-Schwesterteam fährt demnach voraussichtlich auch mit einem völlig neuen Design vor. Der neue Name umfasst einen größeren Deal mit dem US-amerikanischen Bezahl-Dienst Visa Cash App, der auch ein Sponsoring des amtierenden Konstrukteurs-Weltmeisters Red Bull mit einschließt. Antriebsseitig bleibt es weiter bei den ehemaligen Honda-Aggregaten, während Daniel Ricciardo und Yuki Tsunoda dem Team treu bleiben. Sauber war ab 2018 unter der Flagge von Hauptsponsor Alfa Romeo gefahren, der die Königsklasse aber nun nach Vertragsende verlässt. Überraschend kam die Neuigkeit keinesfalls: Mit dem 2022 vereinbarten Audi-Schulterschluss ab 2026 hatte sich Sauber gegen eine Zukunft mit der Stellantis-Tochter entschieden. Beim neuen Titelsponsor Kick handelt es sich um die Streaming-Plattform des Online-Casinos Stake, dessen Schriftzüge bereits 2023 prominent auf dem schwarz-roten Boliden prangten. Motorenseitig bleibt es bis Ende 2025 beim Ferrari-V6, als Fahrerpaarung stehen Valtteri Bottas und Guanyu Zhou fest.
"Jetzt sehen wir aus wie ein Haufen Wichser, wie ein Haufen verdammter Clowns!" Dieses Zitat von Haas-Teamchef Günther Steiner stammt aus dem Jahre 2018, doch hätte es auch vortrefflich in die Saison 2023 gepasst. Der Rennwagen des US-amerikanischen Rennstalls hinkte in jedem Rennen hinterher und auch größere Updates verschafften keine Abhilfe. Nico Hülkenberg fuhr deshalb mit der alten Spezifikation weiter – und war damit sogar schneller. Mit lediglich zwölf WM-Zählern landete das Team nach 2021 erneut auf dem letzten Platz. Die Konsequenz folgte im Januar 2024: Günther Steiner, seit dem Haas-Debüt 2016 Teamchef, muss seinen Posten räumen. Teambesitzer Gene Haas setzt stattdessen auf den bisherigen Chefingenieur Ayao Komatsu. Mit Steiner verlässt zwar ein umstrittener Chef – wie vor allem der harsche Umgang mit Mick Schumacher 2022 bewies –, aber auch ein echter Charakterkopf die Formel 1. In der Netflix-Doku "Drive to Survive" hatte sich der Südtiroler mit seinen Sprüchen schnell zur Kultfigur entwickelt.
Die Formel 1-Saison 2024 bringt bei den Teams keine großen Änderungen mit sich. Nur die vormals als Alpha Tauri und Alfa Romeo firmierenden Teams heißen nun RB beziehungsweise Kick Sauber. Nachdem Abschied des langjährigen AlphaTauri-Teamchefs Franz Tost in den Ruhestand wird der ehemalige Ferrari-Sportdirektor Laurent Mekies beim Red Bull-Schwesterteam die Zügel übernehmen. Bei Alpine scheint Interims-Chef Bruno Famin, der im Sommer 2023 Otmar Szafnauer vorläufig ersetzt hat, langfristig zu bleiben. Bei Haas folgt Chefingenieur Ayao Komatsu auf den scheidenden Günther Steiner. Es treten zehn Teams und vier Motorenhersteller in der Königsklasse an. Ferrari, Kick Sauber und Haas setzen auf Ferrari-Triebwerke, Mercedes, McLaren, Williams und Aston Martin auf Motoren mit Stern. Red Bull und Tocherteam RB verwenden die ehemaligen Honda-Sechszylinder, während einzig Alpine auf die hauseigene Renault-Technik vertraut.
Das Fahrerfeld für 2024 wird ohne Änderungen aus der Saison 2023 übernommen. Bedeutet: Der 42 Jahre alte und stets hoch motivierte Fernando Alonso bleibt der Formel 1 und Aston Martin erhalten, ebenso wie sein umstrittener Teamkollege Lance Stroll. Alpine setzt auf das dynamische Duo der beiden französischen Landsmänner Pierre Gasly und Esteban Ocon. Das jüngste Fahrerduo kann weiterhin McLaren mit Lando Norris (24) und Oscar Piastri (22) aufweisen. Mit Kevin Magnussen und Nico Hülkenberg zieht Haas Erfahrung jungen Talenten vor. Williams hält dem 2023 bescheiden gestarteten Logan Sargeant die Treue, ebenso wie Teamleader Alex Albon. Bei Mercedes sind die Rollen nach einer starken Hamilton-Saison noch längst nicht verteilt. Youngster George Russell hat hier noch einiges aufzuholen. Bei Ferrari besteht das Aufgebot aus Charles Leclerc und Carlos Sainz Jr., der 2023 als Einziger die Red Bull-Dominanz brechen konnte. Das Ferrari-Kundenteam Kick Sauber bleibt trotz neuen Namens bei Valtteri Bottas und Guanyu Zhou. Trotz anders lautender Gerüchte darf Max Verstappens Teamkollege Sergio Perez seinen Sitz bei Red Bull behalten. Das bedeutet wiederum, dass sowohl Yuki Tsunoda als auch Daniel Ricciardo vorerst weiter RB fahren.
WM-Tabelle in der Formel 1 2024: Punktestand der Fahrer & Teams
Fahrerwertung | Teamwertung | ||
Fahrer | Punkte | Team | Punkte |
Max Verstappen (1) | 169 | Red Bull Racing | 276 |
Sergio Pérez (11) | 107 | ||
Lewis Hamilton (44) | 42 | Mercedes-AMG | 96 |
George Russell (63) | 54 | ||
Charles Leclerc (16) | 138 | Ferrari | 252 |
Carlos Sainz Jr. (55) | 108 | ||
Oliver Bearman (Ersatz) | 6 | ||
Lando Norris (4) | 113 | McLaren F1 | 184 |
Oscar Piastri (81) | 71 | ||
Fernando Alonso (14) | 33 | Aston Martin | 44 |
Lance Stroll (18) | 11 | ||
Pierre Gasly (10) | 1 | Alpine | 2 |
Esteban Ocon (31) | 1 | ||
Alexander Albon (23) | 2 | Williams | 2 |
Logan Sargeant (2) | 0 | ||
Daniel Ricciardo (3) | 5 | Racing Bulls | 24 |
Yuki Tsunoda (22) | 19 | ||
Valtteri Bottas (77) | 0 | Kick Sauber | 0 |
Guanyu Zhou (24) | 0 | ||
Nico Hülkenberg (27) | 6 | Haas | 7 |
Kevin Magnussen (20) | 1 |
Aktuelle Regeln zur Formel 1 2024
An der Formel 1 2024 nehmen zehn Teams teil, die bis zu vier Fahrer:innen je Saison einsetzen dürfen. Bei jedem Grand Prix werden laut der aktuellen Regeln so viele Runden gefahren, dass eine Distanz von 305 km überschritten wird. Sollte dies nicht gelingen, werden nur ein Bruchteil der Punkte vergeben. So geschehen beim verregneten Rennen in Spa (Belgien) 2021. Das Aerodynamik-Konzept sorgt seit 2022 dafür, dass die Autos deutlich anders aussehen und leichter überholen können. Dazu setzt die Formel 1 auf den Ground-Effekt, der den Boliden mittels Aerodynamik-Bauteilen unter dem Auto auf den Asphalt saugen soll. Gleichzeitig kommen zur Kosteneffektivität mehr Gleichteile zum Einsatz und auch die Sicherheit steigt dank eines stabileren Chassis. Die Formel 1-Boliden müssen einschließlich Fahrer:in und Betriebsflüssigkeiten mindestens 795 kg wiegen. Das Mindestgewicht der Power Units liegt seit 2021 bei 150 kg. Pro Saison stehen den Teams pro Fahrzeug nur drei Exemplare aller Motorkomponenten zur Verfügung, bei der Energierückgewinnung oder der Batterie nur zwei. Pro Rennwochenende dürfen nur zwei Autos und pro Saison maximal drei Antriebsstränge verwendet werden. Das Getriebe darf zudem erst nach fünf Rennen mit Schadensnachweis getauscht werden.
Der Sprit darf beim Rennstart höchstens 110 kg ausmachen. Nachtanken ist nicht erlaubt. Zudem ist nur eine Spezifikation Motoröl je Rennwochenende erlaubt, die Füllmenge des Öltanks wird überwacht. Pirelli ist weiterhin der Reifenausstatter aller Teams und bietet Trocken-, Intermediates- und Regenreifen an. Seit 2022 kommen Niederquerschnittsreifen mit 18-Zöllern zum Einsatz. Pro Rennwochenende stehen verschiedene Mischungen bereit: P Zero Hard, P Zero Medium und P Zero Soft. Zwei der drei Mischungen müssen im Rennen mindestens eine Runde gefahren werden. Am Freitag des jeweiligen Rennwochenendes ist Training, am Samstag startet das Qualifying. Hier müssen die langsamsten Fahrer:innen (Platz 16 bis 20) nach den ersten 18 min von der Strecke. Nach der zweiten Qualifying-Einheit scheiden erneut die fünf langsamsten aus und die verbliebenen zehn Autos machen die Startpositionen unter sich aus.
Seit der Formel 1 2021 startete Aston Martin nicht nur als Rennstall, sondern auch als Steller des Safety- und Medical Car durch. Die Marke sorgt im Wechsel mit Mercedes für die Sicherheit auf der Strecke. Dazu setzt Aston einen speziell präparierten Vantage ein, der mehr Leistung und Abtrieb bereithält. Als Medical Car kommt das SUV DBX zum Zuge, welches – genau wie der Vantage – in den grünen Farben des Rennteams lackiert ist. Dort an Bord sitzt Alan van der Merwe, während Bernd Mayländer wie gewohnt das Safety Car pilotiert. Zuvor hatte Mercedes seit 1996 exklusiv das Safety Car gestellt. Bei den Stuttgarter:innen kommt seit 2022 der AMG GT R Black Series zum Einsatz.
Ob es Änderungen an den zuletzt stark kritisierten Sprint-Rennen geben wird, hat die Formel 1 noch nicht verkündet. 2023 entfiel das freie Training am Samstag und wurde durch eine verkürzte Qualifikation für das Sprint-Rennen ersetzt. Das Sprint-Rennen selbst blieb mit seiner verringerten Rundenzahl und den bis zu acht vergebenen Meisterschaftspunkten unverändert. Allerdings bildete das Ergebnis nicht mehr die Startformation für den folgenden Sonntag. Stattdessen bestimmte die Qualifikation am Freitagnachmittag das Sonntgs-Grid. Demnach bestand das Wochenende nun aus einem freien Training am Freitag, zwei Qualifikationen (Freitag und Samstag) und zwei Rennen (Samstag und Sonntag). 2024 werden Sprints in Shanghai (China), Miami (USA), Spielberg (Österreich), Austin (USA), São Paulo (Brasilien) und Losail (Katar) stattfinden.
Wo ist die Formel 1 2024 live zu sehen?
Ab 2024 wird RTL wieder Formel 1-Rennen frei übertragen. Der Privatsender hat sich mit Rechteinhaber Sky darauf verständigt, sieben der 24 Rennen frei im Fernsehen zu senden. Den Auftakt macht sofort das erste Rennen in Sakhir (Bahrain) am 2. März. Alle weiteren Renn-Übertragungen sind noch in Klärung. Zudem sollen sämtliche Qualifyings auf dem zahlungspflichtigen Streamingdienst RTL+ gezeigt werden. Zuvor war der Privatsender nach jahrzehntelanger Berichterstattung Ende 2022 ausgestiegen. Damit endete eine Ära, die eng mit dem Aufstieg Michael Schumachers verbandelt war und zu Hochzeiten weit mehr als zehn Millionen Menschen vor den Bildschirmen versammelte. Nachdem die Exklusivrechte in Deutschland 2021 an Pay-TV-Sender Sky gegangen waren, übertrug man nur noch vier ausgewählte Grand Prix kostenlos. Parallel mit dem Abschied der Deutschen Sebastian Vettel und Mick Schumacher war Ende 2022 auch damit Schluss – eine neue Einigung konnte nicht erzielt werden. Nun kehrt RTL also zurück, unter anderem mit Kult-Moderator Kai Ebel und Ex-Haas-Teamchef Günther Steiner als TV-Experte.
Weil RTL nach der Formel 1-Saison 2020 aus der regulären Übertragung der Königsklasse ausstieg, erhielt Sky die Exklusivrechte zur Berichterstattung ab 2021. Der Pay-TV-Sender plant eine langfristige Offensive im Motorsport, das belegt das Programm "Sky Sport F1". Unter anderem wurde sogar schon 2020 Saison das Rahmenprogramm um Formel 3, Formel 2 und Porsche Supercup live übertragen.
Weitere Motorsport-Themen:
Das Fahrer-Karussell für 2025
Sollte Max Verstappen 2024 weiterhin so dominieren wie in den ersten Rennen, könnte der Fahrermarkt beinahe spannender werden als die Weltmeisterschaft. Der Grund: Stand MItte Mai 2024 stehen noch elf Cockpits offen für 2025, unzählige Verträge laufen aus. Nägel mit Köpfen hat unlängst Nico Hülkenberg gemacht: Der Emmericher folgt für 2025 dem Lockruf von Sauber in die Schweiz. Dort hält nach der vollständigen Übernahme Audi das Zepter in der Hand. Ab 2026 wird der heute 36-Jährige mit seinem Mehrjahresvertrag automatisch zum Werksfahrer für die vier Ringe befördert. Wer in den nächsten Jahren an seiner Seite das zweite Cockpit besetzt, ist noch unklar. Für Sauber war Hülkenberg bereits 2013 eine Saison lang gefahren. Auch den Sauber-Chef Andreas Seidl kennt er aus gemeinsamen Tagen bei Porsche, wo er 2015 auf Anhieb die 24 Stunden von Le Mans gewinnen konnte. Mit seinem neuen Vertrag stehen die Chancen gut, dass der einzige Deutsche im Feld seinen Fluch überkommt und nach mehr als 200 Rennstarts endlich ein Podium einfährt.
Mit dem Hamilton-Wechsel zu Ferrari sucht Mercedes, eines der mächtigsten F1-Teams, händeringend nach Ersatz. Noch will sich aber kein Pilot zu früh oder zu lang verpflichten, es ist Pokern auf höchstem Niveau. Nicht mal Verstappen scheint sich sicher zu sein, ob sein Team mit dem neuen Motoren-Reglement ab 2026 noch wettbewerbsfähig sein wird. Viele andere Fahrer schielen derweil auf die Cockpits des dominanten Energydrink-Konsortiums. Außerdem macht der ebenfalls für 2026 datierte Audi-Werkseinstieg auch Sauber zu einem hochgehandelten Arbeitgeber. Für 2025 bestätigt sind bislang Alexander Albon bei Williams, Nico Hülkenberg bei Sauber, Fernando Alonso bei Aston Martin, Verstappen bei Red Bull, Charles Leclerc und Lewis Hamilton bei Ferrari, George Russell bei Mercedes sowie Lando Norris und Oscar Piastri bei McLaren
Die Zukunft der Formel 1 (Audi-Sauber & gesammelte News)
Audi wird in der Formel 1 ab 2026 als Werksteam um Erfolge kämpfen und übernimmt dafür 100 Prozent des Sauber-Rennstalls, wie die Marke am 8. März 2024 bekannt gab. Die Volkswagen-Tochter hatte zuvor am 26. Oktober 2022 offiziell ihre Partnerwahl verkündet und will künftig vom Knowhow des Schweizer Traditionsteams profitieren. Der ursprüngliche Plan sah vor, schrittweise Anteile an der Sauber Group zu kaufen und spätestens 2026 lediglich Mehrheitseigner zu sein. Audi nutzte bereits den Hightech-Windkanal von Sauber. Wie einst bei der Zusammenarbeit zwischen BMW und Sauber in der Formel 1 wird es auch diesmal ein Job-Sharing geben. So wird die Antriebseinheit von Audi in Neuburg an der Donau entwickelt, der Wagen wird von Sauber am Stammsitz in Hinwil gefertigt. Der Schweizer Rennstall wird auch für die Planung und Durchführung der Renneinsätze zuständig sein. Erste Fahrten in einem Formel 1-Testwagen mit der für das künftige Königsklassen-Reglement entwickelten Antriebseinheit sind für 2025 geplant.
Seit Jahren schon bemüht sich Andretti wie kein anderer Rennstall, in die Formel 1 einzusteigen. Doch wie die Königsklasse Anfang 2024 bekanntgab, wird es für das US-Team vorerst ein Traum bleiben. Denn Andrettis Bewerbung, ab 2025 als elftes Team mitzumischen, wurde abgelehnt. Man zweifle an der Konkurrenzfähigkeit des Neueinsteigers, der zudem für den Reglement-Umbruch 2026 nach nur einem Jahr erneut ein völlig neues Auto hätte entwerfen müssen. Kurios: Auch eine ignorierte Einladung zur Besprechung der Einstiegspläne im Dezember kritisieren die F1-Verantwortlichen in ihrer Stellungnahme. Laut Andretti wäre diese E-Mail im Spam-Ordner gelandet und deshalb nie gelesen worden. Der Einstieg im Jahr 2025 wäre Andretti wichtig gewesen, weil dieser dann 200 Mio. statt 600 Mio. US-Dollar ab 2026 gekostet hätte. Die FIA hatte bereits grünes Licht gegeben, auch hatte man sich mit Renault einen Motorenlieferanten gesichert. Ob der Einstieg stattdessen ab 2026 klappt, bleibt abzuwarten. Spätestens 2028 dürfte Andretti der Eintritt in die Königsklasse doch noch gelingen: Dann will man als Werksteam mit General Motors-Motoren unter dem Namen der Edel-Tochtermarke Cadillac antreten. Ein derart umfangreiches Unterfangen dürfte das K.O.-Kriterium der Wettbewerbsfähigkeit eindeutig bestehen
Ab 2026 wird der Spanien-Grand Prix nicht mehr in Barcelona, sondern auf einem Stadtkurs in der Hauptstadt Madrid abgehalten. Die neue Strecke soll im Nordosten der Metropole rund um das Messegelände entstehen und auf 5,47 km 20 Kurven bieten. Man schätzt, dass eine Qualifying-Runde gut anderthalb Minuten beträgt. Die Tribünen sollen 110.000 und bei späterem Ausbau sogar 140.000 Fans Platz bieten. Was hingegen aus dem seit 1991 ausgetragenen Rennen in Barcelona wird, ist noch nicht ganz klar. Fakt ist, dass die Königsklasse mit der katalanischen Stadt noch bis einschließlich 2026 einen Vertrag hat, es also 2026 auf jeden Fall zwei Spanien-Rennen geben dürfte.
Ford kehrt 2026 in die Formel 1 zurück – das hat der Autobauer am 3. Februar 2023 in einer Pressemitteilung bekannt gegeben. Die weiteren Informationen dazu liefert kurz darauf Red Bull im Zuge der Vorstellung des neuen Rennwagens RB19 in New York. Ford geht eine Partnerschaft mit Red Bull ein. Die Entwicklung einer neuen Antriebseinheit, die ab 2026 zum Einsatz kommen soll, läuft bereits. Vor allem im Bereich der Batteriezellen und Elektromotoren sowie bei der Antriebs- und Analyse-Software soll Ford seine Expertise für das F1-Team um Chef Christian Horner einbringen. Neben der zunehmenden Popularität der Formel 1 in den USA sei vor allem die voranschreitende Elektrifizierung der Königsklasse einer der wichtigsten Gründe für die Rückkehr, so die Erklärung der US-Automarke. Neben Red Bull soll auch das zweite Team AlphaTauri ab 2026 von Technik der Red Bull-Ford-Partnerschaft angetrieben werden. Auch Honda kehrt im Jahr 2026 zurück – und wird mit Aston Martin gemeinsame Sache machen.
In der Sommerpause der Formel 1 Saison 2022 hat die Königsklasse einen Blick ins zukünftige Motoren-Reglement ab 2026 gewährt. Ziel ist es, möglichst klimaneutral zu fahren und trotz Kostensenkungen Leistungen von mehr als 1000 PS (735 kW) zu ermöglichen. Wie zu erwarten war, hält man am bisherigen, seit 2014 genutzten Turbo-V6 mit 1,6 l Hubraum fest. Der soll künftig aber ausschließlich mit synthetischem Kraftstoff betrieben werden und dazu pro Rennen nur noch 70 statt aktuell 100 kg Sprit verbrauchen. Damit sinkt die Leistung von etwa 800 PS (588 kW) auf circa 550 PS (405 kW). Die kostspielige MGU-H, die bisher die Wärmeenergie des Abgasstroms in elektrische Energie umgewandelt und in den Bordakku eingespeist hat, fällt weg. Dafür wird die MGU-K, also der Elektromotor, mit 350 kW (476 PS) etwa dreimal so stark wie bislang. Gleichzeitig nimmt auch die durch die Bremse rekuperierte Energie sowie die Größe des Akkus zu. Die Formel 1 schätzt, dass die Boliden wegen der Änderungen schwerer zu fahren sein werden. Das führt sie vor allem darauf zurück, dass sich Turbolöcher wegen der fehlenden MGU-H künftig beim Beschleunigen bemerkbar machen. Auch einen voluminöseren Sound stellt die Königsklasse in Aussicht.
Nach der Ankündigung der Formel 1, bis 2030 klimaneutral werden zu wollen, hatte die FIA und die F1 im Januar 2020 den UN-Klimapakt unterzeichnet. Mit dem Eintritt in die UN-Bewegung "Sports for Climate Action Framework" verpflichtete sich der Formel-1-Rennzirkus für einen umfangreicheren Einsatz beim Klimaschutz. Auch Formel E und Extreme E sind Mitglied der UN-Bewegung. Das Hauptziel sei eine tief greifende Optimierung von Reisen und Logistik. Medienberichten zufolge waren diese 2018 zu 73 Prozent für den jährlichen CO2-Ausstoß der Formel 1 von rund 256.000 t verantwortlich. Die Rennautos selbst fahren mit effizienten Hybridmotoren und sollen durch Rennen sowie alle Testfahrten lediglich einen Anteil von 0,7 Prozent zur Gesamtbilanz beitragen. Eine Erhöhung des vorgeschriebenen Anteils an Biokraftstoff auf zehn Prozent soll weiter CO2 einsparen. Der Betrieb der Veranstaltungsstandorte mit erneuerbarer Energie ist ebenfalls ein Ziel der Formel 1 auf ihrem Weg zur Klimaneutralität 2030.