Infiniti VC-T: Motor mit variabler Verdichtung (Update!) Motor-Revolution Infiniti VC-T
Der Infiniti VC-T ist ist Vierzylinder-Benziner, der dank variabler Verdichtung so sparsam wie ein Diesel ist. Wir erklären, wie der Hightech-Motor das scheinbar Unmögliche schaffen soll.
Vom Hubkolbenmotor mit variabler Verdichtung träumen die Techniker schon lange, doch in die Serie haben es die zahlreichen dazu vorgestellten Konzepte bislang nicht geschafft – technisch zu aufwändig und daher schlicht zu teuer. Doch die scheinbar verfahrene Situation ändert sich, denn mit dem Infiniti VC-T (kurz für "Variable Compression Turbo") wird im kommenden Jahr der erste Motor mit variabler Verdichtung im neuen QX50 in Serie gehen. Und natürlich soll der Hightech-Motor später auch weitere Modelle antreiben. Beim Benzinmotor hat die Verdichtung entscheidenden Einfluss auf den Verbrauch und den CO2-Ausstoß: je höher, desto effizienter der Verbrennungsvorgang. Aber: die Verdichtung wirkt sich auch auf die Leistungsentfaltung aus. Deswegen sind sportliche Fahrzeuge in der Regel geringer verdichtet als sparsame. Um die Verdichtung flexibel den Erfordernissen anzupassen, werden beim Infiniti VC-T-Motor der Hub sowie die Kolbenposition im oberen Totpunkt über eine elektronisch kontrollierte, komplexe Kinematik variiert.
Infiniti-Motor mit VC-T-Technologie im Video:
Infiniti VC-T mit variabler Verdichtung
Wandert der Totpunkt beispielsweise weiter nach oben, verringert sich dadurch das darüberliegende Brennraumvolumen – die Verdichtung steigt. Das macht man zum Beispiel bei niedriger Last- und Drehzahlbeanspruchung so, also wenn der Turbo nur wenig Ladedruck aufbaut. Auf diese Weise kann die Infiniti VC-T-Engine die Verdichtung stufenlos von 8:1 bis 14:1 so an den Betriebszustand anpassen, dass die Verbrennung effizienter als bislang möglich abläuft. Dabei wird der Hub im Zylinder um bis zu sechs Millimeter variiert, wodurch sich der Hubraum zwischen 1970 und 1997 Kubikzentimetern verändert. So erreicht der 2,0-Liter-Vierzylinder von Infiniti den Verbrauch eines Turbodiesels, allerdings ohne die dieselspezifischen Nachteile wie Stickoxid-Problematik (NOx) oder unkomfortables Lauf- und Akustikverhalten (Diesel-Nageln). Im Zuge der 20-jährigen VC-T-Entwicklung hat sich Infiniti über 300 Technologien patentieren lassen. Damit genügt der Vierzylinder mit kombinierter Saugrohr-/ Direkteinspritzung, variablen Ventilsteuerzeiten und elektronischen Wastegate-Stellern im Turbolader höchsten technischen Ansprüchen. Im Infiniti QX50 soll der Motor zunächst 272 PS und 390 Newtonmeter Drehmoment entwickeln. Wobei dies sicher noch nicht die Grenzen des neuen Systems sind ...