Rückruf VW-Skandal: Software-Nachrüstung gestoppt "Auffälligkeiten" bei neuer VW-Abgassoftware
Kontinuierlich werden vom VW-Skandal betroffene Diesel-Fahrzeuge zurückgerufen. Ende Dezember 2018 musste der Rückruf/das Software-Update jedoch wegen neuer "Auffälligkeiten" gestoppt werden. Und: Wer sich der Umrüstung entziehen möchte, dem kann die TÜV-Plakette (HU) verweigert werden. Dieser Artikel wurde am 27. Dezember 2018 aktualisiert.
Beim Rückruf im VW-Skandal ist bei dem Software-Update für Dieselmotoren bei internen Kontrollen Ende Dezember 2018 eine Unregelmäßigkeiten aufgefallen. Man habe daraufhin "unverzüglich aktiv" das Kraftfahrbundesamt (KBA) informiert, das den Vorgang nun überprüft, teilte Volkswagen mit. Betroffen sind laut den Wolfsburgern Diesel-Autos mit 1,2-Liter-Motoren des Typ EA 189. Vorerst werde die neue Abgas-Software nun nicht mehr auf weitere Fahrzeuge dieses Typs aufgespielt. Anfang Januar 2019 will VW die weitere Prüfung und Analyse vorantreiben. Volkswagen hatte angeboten, insgesamt vier Millionen Fahrzeuge nachzurüsten und damit die Emissionen deutlich zu reduzieren. Alle Hubraum-Varianten des vom VW-Skandal betroffenen Motors EA 189 waren zuletzt zur Umrüstung freigegeben worden. Mehr zum Thema: Abgasskandal bei Fiat
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Ein Überblick über den VW-Skandal im Video:
Rückruf im VW-Skandal: Software-Update gestoppt
Um eine Überlastung der Werkstätten zu vermeiden und den Kunden größere Schwierigkeiten bei der Terminfindung zu ersparen, ruft Volkswagen die vom VW-Skandal betroffenen Fahrzeuge mit unzulässig hohem Stickoxid-Ausstoß nicht zeitgleich, sondern modellweise zurück. Die Kunden werden in einem zweistufigen Verfahren zuerst darüber benachrichtigt, dass ihr Fahrzeug vom VW-Skandal betroffen ist und schließlich darum gebeten, einen Termin in ihrer Werkstatt zu vereinbaren. Die notwendigen Maßnahmen zur Verbesserung des Emissionsverhaltens ist kostenlos, für einen Ersatzwagen ist gesorgt. Mehr zum Thema: Bundesländer prüfen Klage gegen VW
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Gibt es eine Garantie auf die VW-Umrüstung?
Nein, der VW-Konzern weigert sich, eine Garantie auszusprechen, dass es durch die Umrüstung der betroffenen Diesel-Modelle nicht zu Leistungseinbußen oder erhöhtem Spritverbrauch kommt. In einer Mitteilung wird lediglich davon gesprochen, dass es das Ziel von VW sei, weder Fahrleistung noch Spritverbrauch durch die Nachbesserungen zu beeinflussen. Auch über weitere Probleme bei technischen Komponenten wie Dieselrußpartikelfiltern oder Abgaseinrichtungen schweigt sich VW aus. Unabhängige Techniker halten aber genau dies im Zuge der Umrüstung für durchaus möglich. VW verweist darauf, dass alle Autos weiterhin technisch sicher und fahrbereit sind und dass dies vom KBA bestätigt sei. VW-Kunden müssen also nachweisen, dass entstehende Defizite an ihren Wagen auf die Umrüstung zurückzuführen sind, was im Einzelfall sehr schwer bis unmöglich ist. Einige VW-Kunden verweigerten die Umrüstmaßnahmen bereits – mit unterschiedlichem Erfolg.
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Ist der Rückruf im VW-Skandal verpflichtend?
Ja. Fahrer, die nicht das Software-Update von VW haben aufspielen lassen, erhalten eine entsprechende Aufforderung der Zulassungsbehörde und haben nach Erhalt einen Monat Zeit, um das Software-Update nachzuholen. Wer das nicht macht, der könnte bei der nächsten Hauptuntersuchung seine TÜV-Plakette verlieren. Eine entsprechende Klage hat das Verwaltungsgericht (VG) Halle im August abgewiesen. Das VW-Diesel des Klägers war von einem Prüfer wegen der unzulässigen Abschalteinrichtung für verkehrsuntüchtig erklärt worden. Mehr zum Thema: VW ruft Vorserienmodelle zurück
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Wann wurden welche Diesel-Motoren zurückgerufen?
Die Rückrufwellen der vom VW-Skandal betroffenen Fahrzeuge starteten mit dem 2.0-TDI-Motor und den Modellen VW Passat und Amarok. Daran anschließend erhielt VW die Typengenehmigung für den VW Golf 2.0 TDI mit BlueMotion Technology. Im ersten Schritt des riesigen Diesel-Rückrufs wurden Fahrzeuge der Modelljahre 2011, 2012 und 2013 (Golf VI und Golf VII) mit dem 2,0 Liter großen Vierzylinder-Diesel EA 189 und manuellem Getriebe zurückgerufen, weitere Varianten folgten. Anschließend folgten VW Passat CC oder EOS mit 2.0-TDI-Motor mit den Leistungsstufen 110 PS, 136 PS und 140 PS. Audi rief zeitgleich die Modelle A4, A5, A6 und Q5 mit 2,0l-TDI-Motoren des Typs EA 189 zurück. Nachdem das KBA alle Zweiliter-Diesel und damit auch VW Touran, Tiguan und Caddy zur Nachbesserung freigegeben hatte, folgten auch Motoren mit 1,2-Liter!--startfragment-->-Hubraum und damit auch Autos wie der VW Polo oder Seat Ibiza. Mit dem 1,6-Liter-TDI sind nun alle vom VW-Skandal betroffenen Motoren freigegeben. Bei dem Rückruf ist für Motoren mit 1,2 Litern und 2,0 Litern Hubraum nur eine Software-Änderung nötig. Für die 1,6-Liter-Diesel ist zur Behebung des Fehlers ein Softwareupdate der Motorsteuerung und der Einbau eines sogenannten Strömungsgleichrichters nötig. Im Herbst 2017 folgte ein zusätzlicher Rückruf für 25.800 Modelle des VW Touareg mit dem 3,0-Liter-TDI und Euro-6-Norm.
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