VW ID. Buzz GTX (2024): Das ist unser Testfahrt-Urteil
Hier kommt die Verstärkung
Den VW ID. Buzz gibts jetzt auch mit 250 kW (340 PS) und in der 4,96 m messenden Langversion mit bis zu sieben Sitzen. Wir setzen uns ans Steuer des neuen VW ID. Buzz GTX (2024): Kann er bei einer ersten Testfahrt überzeugen?
Viele Autobauer haben sich vom Umstieg auf die Elektromobilität mehr versprochen. Das gilt sicher auch für VW Nutzfahrzeuge und den ID. Buzz. Nach dem Hype der ersten Monate hat sich die Nachfrage rasch normalisiert. Der zunächst angebotene 4,71 m lange Fünfsitzer verbreitete mehr Sharan- als Bulli-Feeling und auch der Preis von aktuell 60.8912 Euro dürfte zur Skepsis beigetragen haben. Jetzt legt die VW-Tochter aus Hannover die Variante mit langem Radstand nach: Der ID.Buzz Pro LWB (Long Wheel Base) ist 25 cm länger, hat bis zu sieben Sitze oder einen bis zu 2469 l großen Laderaum und kostet 1826 Euro mehr (Preise Stand: Juli 2024).
Das ist zwar immer noch kein Sonderangebot, die Kosten-Nutzen-Rechnung dürfte für viele Familien aber eher aufgehen als bisher. Zumal die Langversion – die auch unser Testfahrt-Modell ist – automatisch mit einem größeren, nun 86 kWh (netto) fassenden Akku auf den Hof rollt, was die WLTP-Reichweite auf 487 km vergrößert. Immerhin: den kurzen ID. Buzz gibt es auf Wunsch nun auch als Sechssitzer, bei voller Bestuhlung aber quasi ohne Laderaum. Und der Akku wurde von 77 auf 79 kWh (netto) aufgepumpt. Gleichzeitig ist bei allen ID. Buzz die Leistung von mindestens 150 kW (204 PS) auf 210 kW (285 PS) gestiegen. Und der neue VW ID. Buzz GTX (2024) stellt als sportliches Topmodell, das ab Spätsommer 2024 bestellbar ist, nochmal mehr Leistung bereit.
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Leslie & Cars zeigt den VW ID. Buzz GTX (2024) im Video:
Testfahrt: 250 kW (340 PS) starker VW ID. Buzz GTX verbraucht mehr als 21 kWh
Zwei Elektromotoren – jeweils einer an der Vorder- und Hinterachse – sorgen für 250 kW (340 PS) und Allradantrieb. Auch hier hat man die Wahl zwischen kurzem und langem Radstand samt großem und kleinem Akku. Verbrauch und Reichweite gibt VWN noch nicht bekannt. Bei einer ersten Testfahrt mit dem neuen VW ID. Buzz GTX (2024) LWB lag der Stromkonsum trotz sommerlicher Temperaturen aber erwartungsgemäß bei mehr als 21 kWh auf 100 km – das spricht für den großen Akku, der dann eine Reichweite von mehr als 400 km erlaubt. Zumal mit großer Batterie auch das Laden schneller geht: Am Schnelllader sind damit bis zu 200 kW möglich, was das Befüllen der Akkus von zehn auf 80 Prozent in weniger als 30 min erlaubt. Auch bei den kleineren Batterien hat VW nachgelegt und die Ladeleistung auf 185 kW (bisher 170 kW) erhöht, was für ähnlich kurze Tankstopps sorgt.
Die Konkurrenten:
Bessere Ausstattung im GTX & straffere Straßenlage
Zum Preis des neuen VW ID. Buzz GTX (2024) äußert sich VW Nutzfahrzeuge noch nicht. Der Preisaufschlag für die Sportversion dürfte aber ähnlich wie bei den verwandten ID.4- oder ID.5-Modellen bei rund 8000 Euro liegen. Damit würde sich der VW ID. Buzz GTX LWB bei etwa 72.000 Euro einpendeln. Lohnt sich das? Immerhin ist die Ausstattung spürbar besser: Den GTX gibt es serienmäßig in Zwei-Farb-Lackierung (gegen Aufpreis auch in dem exklusiven Kirschrot-Silber unseres Fotoautos), mit Sportfahrwerk, LED-Matrix-Scheinwerfern und sportlichen Sitzen. Dazu muss man sich ebenfalls nicht mit den sonst serienmäßigen Stahlfelgen herumschlagen, sondern rollte auf schwarzen Alurädern im 20-Zoll-Format.
Beim Fahrverhalten merkt man die Unterschiede auf ersten Testfahrt dagegen nicht so. Gut, insgesamt liegt der neue VW ID. Buzz GTX (2024) etwas straffer auf der Fahrbahn, die Lenkung erscheint noch eine Spur direkter als im normalen ID. Buzz. Das serienmäßige Sportgestühl ist bequem und bietet guten Seitenhalt. 6,5 s bis Tempo 100, Spitze 180 km/h – das geht in Ordnung. Dennoch: Der GTX fühlt sich beim Fahren aber nicht wie ein Sportwagen an. Die Bedienung ist wie bei fast allen modernen VW kompliziert, auch wenn die Slider für Temperatur und Lautstärke jetzt nachts beleuchtet sind. Die neue, KI-gesteuerte Sprachansage verwies bei einer Anfrage aus Wikipedia – das können auch andere. Die Verarbeitung ist ordentlich, aber nicht alle Materialien wirken hochwertig.
Technische Daten
AUTO ZEITUNG 16/22024 | VW ID. Buzz GTX LWB |
Technische Daten | |
Motor | eine Asynchronmaschine (vorne) und eine permanenterregte Synchronmaschine (hinten) |
Antrieb | Konstantübersetzung; Allrad |
Systemleistung | 250 kW/340 PS |
Max. Drehmoment | 560 Nm |
Kapazität/Spannung | 86 kWh (netto)/400 V |
Karosserie | |
Außenmaße (L/B/H) | 4962/1985 (2212)*/1927 mm |
Leergewicht/Zuladung | k.A. |
Kofferraumvolumen | 306 - 2469 l |
Fahrleistungen | |
Beschleunigung (0-100 km/h) | 6,5 s |
Höchstgeschwindigkeit | 180 km/h |
Verbrauch auf 100 km | k.A. kWh |
Reichweite | > 400 km |
Kaufinformationen | |
Grundpreis | ca. 72.000 € (Schätzpreis) |
Marktstart | Spätsommmer 2024 |
Alle Daten Werksangaben; *Breite mit Außenspiegel |
In der neuen Langversion bietet der ID. Buzz deutlich mehr Nutzwert und Bulli-Feeling als bisher. Der GTX bereitet mehr Fahrspaß, der allerdings auch höheren Verbrauch mit sich bringt. Ob das bei einem Elektro-Bus sinnvoll ist? Jedenfalls ist die Serien-Ausstattung erheblich besser als in den normalen Varianten des ID. Buzz.