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Mit dem ET5 platziert die Marke Nio einen bildsauberen Mittelklasse-Konkurrenten für BMW, Polestar oder Tesla.
Im Fond gefällt der ET5 mit viel Kniefreiheit und genug Luft überm Kopf.
In Fahrt begeistert der Nio dafür mit einer gekonnt austarierten Fahrwerksabstimmung, die dem ET5 zu einem sportlich-präzisen Fahrverhalten verhilft, ohne nennenswerte Komforteinbußen zu verlangen.
Vordersitze mit Zwölf-Wege-Einstellung und feinen Bezügen.
Die Lenkung gefällt mit exakten und spritzigen Reaktionen, und der Antrieb sorgt mit 360 kW (490 PS) sowie dem spontanen Punch von satten 700 Newtonmeter und einer top Traktion für ungetrübte Fahrfreude.
Kofferraumdeckel aus Kunststoff – das spart zwei Kilogramm Gewicht.
Nio-User können den Akku ihres Fahrzeugs an einer solchen Station in wenigen Minuten vollautomatisch gegen einen zu 90 Prozent geladenen Akku tauschen. Die nötige Infrastruktur ist aktuell im Aufbau.
Die Sprachsteuerung Nomi funktioniert überraschend gut und zeigt sich ausgereift.
Die Marke Nio ist zwar erst seit Ende 2022 in Deutschland aktiv, bringt aber bereits das dritte Modell an den Start – und weckt zunehmend Interesse. Eine erste Testfahrt zeigt, was der Nio ET5 (2023) und die zugehörige Batteriewechselstation (Video) drauf haben.
Nach den beiden rund 90.000 Euro teuren Oberklasse-Modellen ET7 (Limousine) und EL7 (SUV) im Fünf-Meter-Format launcht das erst 2014 in China gegründete Start-up mit dem neuen Nio ET5 (2023) nun eine vollelektrische Mittelklasse-Limousine zu einem attraktiven Preis ab 47.500 Euro (Stand: Mai 2023), die wir bei einer ersten Testfahrt auf Herz und Nieren erproben dürfen. Mit 360 kW (490 PS), Allradantrieb und reichhaltiger Ausstattung ist der Stromer weit entfernt davon, ein Billigauto aus Fernost zu sein, sondern präsentiert sich als ambitionierter Rivale für BMW i4, Polestar 2 und – natürlich – Tesla Model 3. Das Design zeigt auf den ersten Blick durchaus Parallelen zu dem des Tesla Model 3: Auch der Newcomer hat eine betont windschlüpfige Formgebung mit "Entenbürzel"-Heck. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
Der Nio ET5 (2023) im Fahrbericht (Video):
Erste Testfahrt mit dem neuen Nio ET5 (2023)
Ungeachtet dessen wirkt der neue Nio ET5 (2023) aber erfreulich eigenständig und gefällt mit sauber eingepassten Karosserieteilen sowie knappen Spaltmaßen. Die extrem schmalen Tagfahrleuchten, die großen Alu-Räder und die bündig in die Türbleche versenkten Türgriffe unterstreichen den stilvollen Auftritt und die optische Solidität. Ein Unikum aller bisherigen Nio-Typen bilden die drei Höcker am oberen Rahmen der Windschutzscheibe, die neben hochauflösenden Kameras sogar ein heute noch unübliches LiDAR-System (dreidimensionales, wetterunabhängiges Lasersystem mit etwa 500 m Reichweite) beherbergen. Insgesamt verfügt der Nio über 33 Sensoren, die das Auto mit notwendigen Daten für (teil-)autonome Fahrfunktionen versorgen, die per Over-the-air-Update noch erweitert werden können.
Da der neue Nio ET5 (2023) mit 4,79 Metern relativ lang ausfällt und überdies einen Radstand von knapp 2,90 Metern vorweist, darf man ein großzügiges Raumangebot erwarten. Tatsächlich lässt es sich bei der ersten Testfahrt im Fond entspannt rekeln, das serienmäßige Panorama-Glasdach unterstreicht das luftige Raumgefühl. Auf den vorderen Plätzen sitzt man indes ab 1,80 Meter Körpergröße trotz der mindestens in zwölf Wegen einstellbaren Sitze etwas zu hoch und zu nah am Scheibenrahmen, worunter das Raumempfinden leidet. Die Übersichtlichkeit profitiert von der flach gestalteten Fronthaube, doch massive A-Säulen, der recht wuchtige Innenspiegel-Sockel sowie die schmale Heckscheibe mindern die Rundumsicht. Gut, dass es lichtempfindliche, hochauflösende Rundum-Kameras gibt.
Die Konkurrenten:
Einzigartig: die Power Swap Station
Am knappen Kofferraum-Volumen (386 Liter) und der recht kleinen Klappe ändert das aber nichts. Bei der ersten Testfahrt begeistert der Nio ET5 (2023) dafür mit einer gekonnt austarierten Fahrwerksabstimmung, die zu einem sportlich-präzisen Fahrverhalten verhilft, ohne nennenswerte Komforteinbußen zu verlangen. Die Lenkung gefällt mit exakten und spritzigen Reaktionen, und der Antrieb sorgt mit 360 kW (490 PS) sowie dem spontanen Punch von satten 700 Newtonmetern und einer top Traktion für ungetrübte Fahrfreude. Wer den Akku (100 kWh) wieder aufladen muss, braucht entweder Geduld, da der Nio nur mit maximal 125 kW lädt, oder nutzt eine Nio Power Swap Station, an der in wenigen Minuten leere gegen geladene Batterien getauscht werden. Das ist schlichtweg konkurrenzlos.
Technische Daten des neuen Nio ET5 (2023)
| AUTO ZEITUNG 2023 | Nio ET5 |
| Technische Daten | |
| Motor | Asynchronmaschine vorn/ permanentmagnet-Synchronmaschine hinten |
| Getriebe/Antrieb | Reduktionsgetriebe/Allrad |
| Systemleistung | 360 kW/490 PS |
| Max. Drehmoment | 700 Nm |
| Spannung/Batterie-Kapazität | 400 V/100 kWh (brutto) |
| Karosserie | |
| Außenmaße (L/B/H) | 4790/1960/1499 mm |
| Leergewicht/Zuladung | 2185/505 kg |
| Kofferraumvolumen | k.A. |
| Fahrleistungen (Werksangaben) | |
| Beschleunigung (0-100 km/h) | 4,0 s |
| Höchstgeschwindigkeit | 200 km/h |
| Verbrauch auf 100 km | 18,6 kWh |
| Reichweite | 590 km |
| Kaufinformationen | |
| Basispreis (Testwagen) | 47.500 € |
| Marktstart | März 2023 |
Es ist verblüffend, wie routiniert und harmonisch der flammneue Nio ET5 (2023) bei der ersten Testfahrt antritt. Alles ist blitzsauber verarbeitet, die Materialen und die Ausstattung gefallen rundum. Der Antrieb glänzt mit reichlich Power und satter Traktion. Ein Extralob gibt’s fürs Fahrwerk, das Dynamik und Komfort überzeugend kombiniert. Die Schwächen – niedrige Ladeleistung, Sitzposition zu hoch, kleiner Kofferraum. Der Preis ist fair, die Nomi-Sprachassistenz ebenso lustig wie smart.
