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Geht auch ganz einfach:
Alle Tests zum Nio ES8/EL8

Neuer Nio ES8 (2018): Erste Testfahrt E-SUV mit Wechselakku angetestet

Thomas Geiger Freier Mitarbeiter
Inhalt
  1. Erste Testfahrt im neuen Nio ES8 (2018)
  2. Elektromotoren im neuen Nio ES8 (2018) leisten 480 kW
  3. Akku zum Wechseln im neuen Nio ES8 (2018)
  4. Analysten loben Nios Wechselakku

Der neue Nio ES8 zeigt schon seit 2018 in China, was er kann. Höchste Zeit also für eine erste Testfahrt im Elektro-SUV, das durch einen unkonventionellen Batterie-Tausch schnell mehr Reichweite verspricht!

Endlich die erste Testfahrt im neuen Nio ES8 (2018) vom chinesischen Startup, das sein elektrisches SUV im Format von Teslas Model X Ende 2019 oder spätestens Anfang 2020 auch nach Deutschland bringt. Bislang fahren die Autos von Nio nur durch China, wo die Preise mit Akkus bei umgerechnet knapp 58.000 Euro beginnen und mit Leasing Batterien um rund 13.000 Euro sinken. Doch zum Beginn der nächsten Dekade dürfte der gut fünf Meter lange Geländewagen mit dem Walfisch-Gesicht noch mal Spannung in den Markt der stromernden SUV bringen. Denn so gewöhnlich der neue Nio ES8 (2018) von außen aussieht, so unkonventionell ist sein Innenleben: Nicht nur, dass er neben dem winzigen Display hinter dem Lenkrad einen riesigen Touchscreen in der Mittelkonsole hat und dass einem aus dem Armaturenbrett ein kleiner Kamerad anblinzelt, der als "Nomi" dem digitalen Sprach- und Bediensystem im Stil von Siri & Co buchstäblich ein Gesicht gibt.

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Erste Testfahrt im neuen Nio ES8 (2018)

Auch über die Spielereien für die Digital Natives hinaus gibt es ein paar echt praktische Details im neuen Nio ES8 (2018): So ist die seitlich offene Mittelkonsole groß genug, dass darin die Handtasche oder die High Heels der Beifahrerin verschwinden. Statt wie so viele gelangweilte Passagiere im chinesischen Dauerstau die Füße unter die Frontscheibe legen zu müssen, kann man sie bequem auf einem Ottomanen im Fußraum abstellen. Wie sonst nur im Flugzeug in der Business Class lässt sich der Beifahrersitz zur Liege umbauen. Und wer dem Nachwuchs auf dem Rücksitz den Schnuller reichen will, der muss sich nicht mühsam verrenken, sondern kann seinen Sitz mit einem Knopfdruck entriegeln und dann so weit  nach hinten fahren, bis der Stuhl am Rücksitz anschlägt. Und das ist eine hübsche Strecke. Denn bei 3,01 m Radstand, einem flachen Unterboden und dem üblichen Skateboard-Layout der Stromer bietet der neue Nio ES8 (2018) innen deutlich mehr Platz als konventionelle Geländewagen. Das merkt man in der zweiten und erst recht in der serienmäßigen dritten Reihe, wo man nur über die leidgeplagten Passagiere dritter Klasse in einen Audi Q7 oder Mercedes GLS lachen kann. 

 

Elektromotoren im neuen Nio ES8 (2018) leisten 480 kW

Angetrieben von zwei E-Maschinen mit zusammen 480 kW und 840 Nm bietet der neue Nio ES8 (2018) Fahrleistungen auf Augenhöhe mit den europäischen Elektroautos aus der Oberklasse. Von 0 auf 100 schafft er es in 4,4 s und erst bei 200 km/h drehen ihm die Entwickler den Saft ab. Dass das Fahrwerk betont komfortabel, die Lenkung eher Soft und das ESP sehr defensiv abgestimmt sind, liegt an den Gewohnheiten in China. Doch davon unbenommen wirkt der Nio ES8 (2018) reifer und solider als viele andere Akku-Autos aus Asien – vielleicht auch, weil er mehrheitlich in München entwickelt und abgestimmt wurde und weil zum Beispiel die serienmäßige Luftfederung von Continental stammt.

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Akku zum Wechseln im neuen Nio ES8 (2018)

Ist das alles noch vergleichbar mit Model X, e-tron & Co, macht der Akku im neuen Nio ES8 (2018) einen gravierenden Unterschied. Der ist zwar mit 70 kWh und einer NEFZ-Reichweite von 355 km allenfalls unterer Durchschnitt. Doch wo er sonst fest verbaut ist, kann man ihn bei den Chinesen immer und überall wechseln. So wie andere zur Waschanlage, fahren ES8-Kunden deshalb zur Tauschstation, wo ihr Auto automatisch aufgebockt wird, ein Roboter von unten zehn Schrauben löst, den leeren Akku heraus nimmt und gegen einen von fünf vollen aus dem Lager tauscht. Das Ganze dauert keine fünf Minuten und soll mittelfristig dank eines Autopiloten sogar funktionieren, während der Fahrer beim Arbeiten oder Essen ist. Bislang gibt es zwar erst 18 solcher Wechselstationen entlang der Autobahn von Peking nach Macao. Doch erstens kann der neue Nio ES8 (2018) auch an der Steckdose und jeder Ladesäule Strom zapfen, zweitens wollen die Chinesen bis 2020 immerhin 1000 Wechselstationen installiert haben und drittens bietet sie noch einen weiteren Service, den kein anderer Hersteller hat: den Charging Van. So, wie andere sich eine Pizza ordern, kann man damit über die Nio-App einen Kleintransporter bestellen, der den Laderaum voller Batterien hat und aus denen binnen zehn Minuten Strom für weitere 100 Kilometer spendet.

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Analysten loben Nios Wechselakku

Analysten wie Automobilwirtschaftler Stefan Bratzel von der Hochschule der Wirtschaft in Bergisch Gladbach loben den Absatz mit den Wechselakkus im neuen Nio ES8 (2018) als schnellste und komfortabelste Variante, einem Elektroauto in kurzer Zeit zu einer  große Reichweite zu verhelfen. Außerdem können Nio-Kunden so leichter vom Fortschritt bei der Batterietechnik profitieren und regelmäßig auf einfache Updates und Upgrades hoffen. Doch Bratzel warnt auch vor den großen Investitionen, die mit den Wechselstationen und den zusätzlichen Akkupaketen einhergehen. "Und es braucht dann eine kritische Masse von Fahrzeugen, die diese Dienstleistungen zu moderaten Kosen in Anspruch nehmen", sagt der Professor.

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