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Geht auch ganz einfach:

Neuer McLaren 765LT (2020): Erste Testfahrt

Neuer 765LT fährt wie entfesselt

Thomas Geiger Freier Mitarbeiter

Der neue McLaren 765LT (2020) ist der Auftakt einer betörenden Testfahrt über die Grand Prix-Strecke von Silverstone und zugleich das Ende einer Ära.

Das LT im Namen des neuen McLaren 765LT (2020), den wir zur ersten Testfahrt entführen dürfen steht für "Longtail" – ein Begriff, bei dem Motorsportfans große Augen bekommen. Denn seit dem F1 GTR aus den 1990er-Jahren steht Longtail für Rennwagen, die kaum zu schlagen sind. Und seit die Briten 2015 die Idee mit dem 675LT zurück in die Serie gebracht haben, ist der Begriff auch ein Synonym für das Maximum an Rennstrecke, das auf Straßen legal möglich ist. Mit dem 765LT steht nun der dritte dieser Longtails in den Startlöchern und ein besonderer obendrein: Nicht nur, weil er mit – nomen est omen – 765 PS der stärkste McLaren aus der sogenannten Super Series ist und mit einem Trockengewicht von 1229 Kilo zugleich der leichteste, sondern auch, weil er am Ende einer Ära steht: Kurz bevor McLaren eine neue Karbon-Architektur einführt und sich auf das Abenteuer Elektrifizierung einlässt, verdichtet sich in diesem nur 765 Mal gebauten Sportwagen alles, was der Autobauer McLaren seit seiner Rückkehr zu Straßenautos 2011 erreicht hat. Und das ist offenbar eine ganze Menge: Am Steuer des neuen McLaren 765LT (2020) fühlen wir uns bei unserer ersten Testfahrt über den Kurs von Silverstone fast schon wie Formel 1-Champion Lewis Hamilton – selig, schnell und schier unbesiegbar. 

Neuheiten McLaren 765LT (2020)
McLaren 765LT (2020): Motor & Preis McLaren bringt den 765LT an den Start

Der neue McLaren 765LT (2020) im Video:

 
 

Erste Testfahrt mit dem neuen McLaren 765LT (2020)

Nicht, dass der 720S als Ausgangsmodell des Longtails Defizite gehabt hätte. Mit dem Extra an Leistung und Leichtigkeit entwickelt der neue McLaren 765LT (2020) bei der ersten Testfahrt aber einen Punch, dass es einem schier den Atem verschlägt. Was uns die Mitarbeiter beim Anschnallen mit den Fünfpunkt-Gurten in die engen Karbonschalen noch an Luft in der Lunge gelassen haben, entweicht beim Kickdown mit einem letzten "Pfffft". Das maximale Drehmoment von 800 Newtonmetern trifft einen wie eine Dampframme, die gegenüber dem 720S um 15 Prozent schnellere Doppelkupplung wechselt die Gänge wie mit dem Vorschlaghammer und während aus den vier Titanrohren am Heck bedrohlich Flammen schlagen, treibt der 4,0 Liter große V8-Motor die Flunder in 2,8 Sekunden auf Tempo 100. Nach sieben Sekunden hat der neue McLaren 765LT (2020) 200 Sachen auf der Uhr. Kein Wunder, dass wir am Ende der Start-Ziel-Geraden 270, 280 und später mit etwas Mut sogar 300 km/h erreichen, ehe wir kräftig in die Eisen gehen, um die Schikane zu meistern.

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Neuer McLaren 765LT (2020) kostet 326.560 Euro

Hier machen sich das strammere Fahrwerk und die bissigeren Bremsen aus dem fulminanten Senna bezahlt. Denn wer wie wir die nächsten Kurven meistern will, der braucht an dieser Stelle alles, was die Physik zur Verzögerung hergibt – die gigantischen Scheiben aus Karbon und Keramik genauso wie den riesigen Heckflügel, der sich plötzlich senkrecht in den Wind stellt. Der potente Motor, die agile Aerodynamik und das perfekte Setup sind bei dieser Testfahrt aber nur die halbe Miete. Die andere Hälfte zahlt das um 80 Kilogramm radikal reduzierte Gewicht: Ja, dazu zählen der vergleichsweise simple Verzicht auf Radio oder Klimaanlage, aber auch neue Schmiederäder und Kotflügel aus Karbon. Und als erstes Straßenauto der Briten hat der neue McLaren 765LT (2020) dünnere Scheiben und im Innenraum keinen Teppich. Dass nicht nur beim Fahren der Spaß erlaubt ist, zeigen die Konstrukteure mit kleinen Gimmicks wie dem beleuchteten Fenster zum Motorraum: ein Extra ohne echte Funktion mit 1,5 Kilogramm Gewicht. Doch wer 326.560 Euro für so ein Auto ausgibt, der darf sein Investitionsgut schön in Szene gesetzt sehen.

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