Neuer Maserati Ghibli Hybrid (2020): Testfahrt
Erste Ausfahrt mit dem elektrifizierten Ghibli
Mit dem neuen Maserati Ghibli Hybrid (2020) steht das erste elektrifizierte Modell der Marke in den Startlöchern. Wie sich der Vierzylinder samt Riemenstarter in der Praxis macht, zeigt die erste Testfahrt!
Die Elektrifizierung beginnt in Modena nicht mit einem schweren Stromschlag, sondern mit dem neuen Maserati Ghibli Hybrid (2020), der zu einer ersten Testfahrt bereitsteht. Damit sind die Italiener zwar reichlich spät dran, machen es dafür aber konsequent. Denn sie flanschen den Riemenstarter nicht einfach an ihren V6- oder V8-Motor, sondern bringen erstmals in der jüngeren Geschichte auch einen Vierzylinder und kommen so auf eine Verbrauchseinsparung von rund 20 Prozent. Und ganz nebenbei fällt so auch der Preis noch um über 2000 Euro im Vergleich zur Verbrenner-Variante, so dass der Dreizack künftig schon zum Preis ab 71.210 Euro sticht. Außerdem können sich die Italiener damit gleich auch noch den Diesel sparen, den zuletzt ohnehin kaum mehr jemand haben wollte. Parallel zur Elektrifizierung hält nun im neuen Maserati Ghibli Hybrid (2020) auch neue Elektronik Einzug und das Infotainment wird auf den neuesten Stand gebracht. Denn selbst wenn niemand einen Maserati wegen der Multi-Media-Ausstattung kaufen wird und die Zahl der Zylinder hier doch noch wichtiger ist als die Größe der Bildschirmdiagonale, waren die Italiener den Rückstand auf die Konkurrenz leid. Deshalb läuft auf dem vergrößerten Touchscreen jetzt ein Android-System mit Online-Navigation und Echtzeit-Daten zu Verkehr, Spritpreisen oder dem Wetter entlang der Route, Updates für Karten und Software kommen über Funk und neben einer Vernetzung mit dem Smartphone kann sich der neue Maserati Ghibli Hybrid (2020) auch mit Alexa und Google Assist austauschen. Mehr zum Thema: Das ist der Maserati Ghibli
Maserati Ghibli Hybrid (2020) im Video:
Erste Testfahrt mit dem neuen Maserati Ghibli Hybrid (2020)
Doch die Sprachassistenten haben während der ersten Testfahrt mit dem neuen Maserati Ghibli Hybrid (2020) erst einmal Pause und das Wort führt der neue Motor: Ein Maserati mit vier Zylindern? Auf dem Papier klingt das wenig verführerisch. Erst recht, wenn man noch den sündig süßen Klang der leidenschaftlichen V-Motoren in den Ohren hat. Doch während der ersten Testfahrt macht das 2,0 Liter große Aggregat eine überraschend gute Figur: Mit 330 PS fast so stark wie der V6 und dank bis zu 450 Newtonmeter sowie einem elektrischen Verdichter als Trumpf im Kampf gegen das Turboloch mit einem kraftvollen Antritt gesegnet, hält er locker mit den Sechszylindern in E-Klasse oder Fünfer mit. Und selbst aus vier Kehlen singt die Macchina aus Modena mit mehr Timbre als ein Sextett aus dem nüchternen Land nördlich der Alpen. Vor allem im Sport-Modus wird der Dreizack deshalb zum Stachel im trägen Heck der süddeutschen Elite und mit jedem Gasstoss, jedem Schaltruck der ansonsten kaum merklichen ZF-Automatik piekst er ein bisschen fester. Und dass dabei auf der Vorderachse jetzt weniger Gewicht lastet, während die zusätzliche Puffer-Batterie für die Rekuperationsenergie im Heck die nötige Balance bringt, ist sicher kein Schaden, so ausgewogen, scharf und präzise schneidet der neue Maserati Ghibli Hybrid (2020) um die Kurven. Nur so richtig sparsam ist er natürlich nicht: 8,5 Liter sind im Vergleich zu den Ghibli-Geschwistern nicht schlecht, im Segment aber allenfalls Durchschnitt.