Neuer Challenger S 217 GA (2023): Testfahrt
Schlanker Teilintegrierter aus Frankreich
Eigentlich ist der neue Challenger S 217 GA (2023) ein Teilintegrierter. Aber einer, der sich so leicht fahren lässt wie ein Campervan, wie die erste Testfahrt zeigt. Ein Kompromiss – doch ein ziemlich überzeugender.
So ein Ford Transit ist ja nicht zum Vergnügen da. Die Wohnmobil-Branche schätzt ihn, weil er schlank und hoch ist, nicht die Welt kostet und auch dann verfügbar ist, wenn Fiat mit der Ducato-Produktion nicht hinterherkommt. Nebenbei kann er aber auch Spaß machen – vor allem dann, wenn der 170-PS-Motor (125 kW) unter der Haube steckt und der Aufbau so leicht ausfällt wie beim kürzlich überarbeiteten neuen Challenger S 217 GA Sport Edition (2023), der zur ersten Testfahrt bereitsteht. Der wiegt leer zwar immer noch 2,6 t, aber die fühlen sich schwerelos an, wenn der schlanke Teilintegrierte hinter dem Ortsausgangsschild durchzieht. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
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Erste Testfahrt mit dem neuen Challenger S 217 GA (2023)
Die feinfühlige Lenkung des neuen Challenger S 217 GA (2023) passt dazu wie die Sitzposition, die den Transit bei der ersten Testfahrt eher wie ein SUV wirken lässt als wie einen Transporter. Ja, natürlich geht es beim Wohnmobil um Entschleunigung – wer aber nur wegen des Phlegmas eines Wohnmobils nicht campt, könnte im schmalen Challenger richtig sitzen. Er ist übrigens kein Tschällentscher wie das Muscle Car von Dodge, sondern ein Schallonschör, weil er aus Frankreich rüberkommt. Hinter der Marke steht die Trigano-Gruppe, ein Multi der europäischen Reisemobil-Branche. Und auch das: ein Experte für gut gemachte Nischen-Wohnmobile. Der S 217 GA gehört dazu, weil er die kompakten Maße eines Campervans mit dem Komfort eines Teilintegrierten verbindet. Das gelingt ihm besonders gut, wenn es um die Stehhöhe und die Länge der Betten geht. Und doch ist er mit seinen 2,10 m nicht viel breiter als ein Audi A6. Ein herkömmlicher Teilintegrierter tuts kaum unter 2,30 m. Was für ein Unterschied das ist, bemerkt jeder Neu-Camperfan, der zum ersten Mal in eine enge Autobahn-Baustelle sticht.
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Schlankes Wohnmobil: Challenger S als Sport Edition
Viel Verzicht fordert die schlanke Lösung des neuen Challenger S 217 GA (2023) nicht. Nur der Durchgang zwischen Küchenblock und Nasszelle ist eng, weil der Kühlschrank weit in den Raum ragt. Das Bad fällt mit einer Grundfläche von 1,00 auf 0,70 m dagegen eine Spur luftiger aus als in vielen Kastenwagen. Und an Stauraum fehlt es dem schmalen Franzosen auch nicht. Am meisten Platz bietet er unter den beiden Einzelbetten, die deshalb vergleichsweise hoch im Raum stehen. Zu den Vorteilen des Challenger zählt außerdem, dass er seine künftigen Bewohner:innen nicht mit dem Studium langer Aufpreis-Listen nervt. Mit dem empfehlenswerten Sport-Edition-Paket kostet er 67.490 Euro, da sind Rahmenfenster, Markise, Solaranlage, der 170-PS-Motor (125 kW) und die Automatik schon mit drin. Reine Vernunftentscheidung, was denn sonst?
Technische Daten des neuen Challenger S 217 GA Sport Edition (2023)
AUTO ZEITUNG 26/2023 | Challenger S 217 GA Sport Edition |
Technische Daten | |
Motor | 4-Zylinder Turbodiesel; 1995 cm³ |
Getriebe/Antrieb | 6-Stufen, Automatik; Vorderrad |
Leistung | 125 kW/170 PS bei 3500 /min |
Max. Drehmoment | 390 Nm bei 1750 /min |
Karosserie | |
Außenmaße (L/B/H) | 6590/2100/2750 mm |
Leergewicht/Zuladung | 2642/858 kg |
Sitz-/Schlafplätze | 4/2-3 |
Ausstattung | |
Herd/Heizung | 2 Flammenkocher mit Piezozünd./Truma Combi 4 D |
Gas | 1 x 11 kg |
Frisch-/Abwasser | 105/100 l |
Kaufinformationen | |
Basispreis | 67.490 € |
Ein idealer Reisebegleiter für große Leute, die es auch beim Wohnmobil gern mal dynamischer haben. Und für alle Einsteiger:innen, die sich vor der Größe eines Teilintegrierten fürchten. Beim Preis ist der neuen Challenger S 217 GA (2023) näher am Kastenwagen – auch das macht ihn sympathisch.