Mercedes GLC/Volvo XC60: Gebrauchtwagen
Premium-SUV gebraucht kaufen
Mittelklasse-SUV von Premium-Herstellern sind auch gebraucht selten als Schnäppchen zu haben. Bekommt man bei Mercedes GLC und Volvo XC60 einen entsprechenden Gegenwert für sein Geld? Darauf beim Gebrauchtwagen-Kauf achten!
Technik und Qualität sind nicht alles – auch das Design spielt beim Autokauf eine große Rolle, wie Mercedes GLC und Volvo XC60 im Gebrauchtwagen-Check beweisen. Kommt die Optik eines Autos gut an, ist die Kundschaft zudem bereit, tiefer in die Tasche zu greifen. Das gilt auch für Mercedes GLC und Volvo XC60. Die beiden Mittelklasse-SUV gelten als Design-Leckerbissen und sind vermutlich auch deshalb seit Jahren die jeweils erfolgreichsten Modelle ihrer Hersteller. An besonders günstigen Preisen liegt es jedenfalls nicht: Der Einstieg in einen Neuwagen gelingt bei beiden aktuell ab knapp 50.000 Euro – für das Basismodell. Nach oben sind die Grenzen weit gefasst. Auch gebraucht gehen die zwei Premium-SUV nicht als Sonderangebot durch. Ein frontgetriebener Volvo XC60 T4 mit 190 PS (140 kW) starkem Vierzylinder-Turbobenziner des Baujahrs 2018 kostet heute wenigstens 29.650 Euro, berichtet die Deutsche Automobil Treuhand DAT. Die durchschnittliche Laufleistung liegt bei 59.000 Kilometern. Ein Mercedes GLC 250 mit Allradantrieb 4Matic und 211 PS (155 kW) starkem Vierzylinder-Turbobenziner erreicht nach vier Jahren und der gleichen Laufleistung sogar 32.550 Euro Durchschnittspreis. Die hohen Tarife haben natürlich auch mit der aktuellen Angebotsknappheit auf dem Gebrauchtwagenmarkt und der großen Nachfrage zu tun. Mercedes GLC und Volvo XC60 gibt es für einen Gebrauchtwagen-Kauf in ausreichender Zahl: mobile.de offeriert beispielsweise aktuell rund 3600 XC60 der zweiten Generation und über 9000 GLC. Man hat also die Wahl. Welchen nehmen? Beim Platzangebot sind die Unterschiede minimal. Der 4,65 Meter lange Mercedes ist vorn etwas luftiger geschnitten, bringt den größeren Gepäckraum (550 bis 1600 Liter) samt höherer Zuladung mit und darf schwerere Lasten (bis zu 2,5 Tonnen; Volvo: bis zu 2,4 Tonnen) an den Haken nehmen. Auch in puncto Variabilität bietet der GLC dank dreiteilig umlegbarer Rückbank und praktischer Halterung für das Gepäckraumrollo unter dem doppelten Ladeboden Vorteile. Der 4,64 Meter lange Volvo (483 bis 1432 Liter) hat das nicht, erfreut aber mit einer noch größeren Beinfreiheit im Fond. Mehr zum Thema: Unsere Produkttipps auf Amazon
Das Mercedes GLC (2019) im Video:
Mercedes GLC & Volvo XC60 als Gebrauchtwagen kaufen
Bei der Bedienung ist der Volvo XC60 im Vorteil. Der Mercedes GLC erhielt erst mit dem Facelift im September 2019 ein größeres Display und das optionale MBUX-Infotainmentsystem. Das dazugehörige Navi samt Augmented Reality bezieht reale Echtzeit-Straßenbilder mit ein. Die wenig intuitive Sprachsteuerung war aber immer noch kein Highlight. Der Volvo hat bereits seit seinem Marktstart ein großes, tabletförmiges Display an Bord, dessen Bedienung mit vielen Untermenüs allerdings auch Konzentration erfordert. Beim Gebrauchtwagen-Kauf sollte man darauf achten, dass die Smartphone-Integration via Apple CarPlay und Android Auto enthalten ist, die optional oder ausstattungsgebunden mit Navi (ab Momentum Pro) zu haben war. Auch bei der Sicherheitsausstattung liegt der GLC vor dem Facelift hinter dem Schweden zurück, der nicht nur mehr elektronische Helfer, sondern viele auch serienmäßig bietet. Bei der Verarbeitung bewegen sich die SUV auf einem hohen Niveau, Unterschiede in der Materialqualität sind eher von der jeweiligen Ausstattungslinie abhängig. Wer einen XC60 in der noblen Inscription-Version erwischt, kauft Ledersitze mit, die im Fond aber etwas rutschig sind. In Sachen Federungskomfort überzeugen schon die Basisvarianten – mit Vorteilen für den Schwaben. Für beide Premium-SUV gab es gegen Aufpreis auch Luftfederungen mit elektronisch geregelten Dämpfern, die aber reparaturanfällig und entbehrlich sind. Wer einen gebrauchten Volvo XC60 als R-Design erwirbt, bekommt ein recht straffes Sportfahrwerk. Das kann man mögen, zum Dynamiker wird das schwere SUV dadurch aber auch nicht. Das kann der Mercedes GLC besser, der zudem in Kurven die geringere Karosserieneigung zeigt. Die zur Auswahl stehenden Motoren sind beim GLC meist an eine Neunstufen-Automatik gekoppelt, beim Volvo gibt es acht Fahrstufen. Generell lässt sich nach Auswertung unserer Testberichte sagen, dass die Mercedes-Triebwerke im Vergleich zu etwa gleichstarken schwedischen Varianten lebhafter wirken, aber nicht mehr verbrauchen. Beide SUV gibt es auch als Plug-in-Hybride für leidenschaftliche Stadtfahrende. Bei den Hauptuntersuchungen der GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung werden die Prüfer:innen beim XC60 häufiger fündig als beim GLC. Während der Schwede als Gebrauchtwagen mit verschlissenen Bremsen und verstellten Leuchten auffällt, ist es beim Schwaben das Fahrwerk, das Sorgen bereiten kann. Eine Gebrauchtwagengarantie ist nicht verkehrt.
Empfehlungen: Antriebe & Extras für den Mercedes GLC
Positiv | Großer Laderaum und hoher Fahrkomfort, fahrdynamisches SUV, ausgezeichnete Verarbeitung |
Negativ | Hohe Preise auch als Gebrauchtwagen, Bedienung nicht unkompliziert, Fahrwerksmängel bei der HU |
Zum Marktstart gab es den Mercedes GLC mit Turbodieseln (170 PS/125 KW und 204 PS/147 kW) und Turbobenzinern (211 PS/155 kW), alle mit Allradantrieb 4Matic. 2016 folgte der Plug-in-Hybrid 350 e 4Matic. Für Sportler kamen AMG-Varianten mit V6- oder V8-Motor mit bis zu 510 PS (375 kW). Schon die Basisausführung bietet Klimaautomatik, Voll-LED-Scheinwerfer und Dachreling. Achten sollte man beim Gebrauchtwagen-Kauf auf den optionalen Tank mit 66 Litern (statt 50 l). Für Offroad-Fans empfiehlt sich das Technik-Paket mit Offroad-Fahrwerk und speziellen Fahrprogrammen fürs Gelände, für Sportfans die AMG-Line.
Empfehlungen: Antriebe & Extras für den Volvo XC60
Positiv | Viel Platz im Fond und ein hoher Fahrkomfort, ausgezeichnete Verarbeitung |
Negativ | Üppige Preise auch als Gebrauchtwagen, Mängel selbst bei jüngeren Fahrzeugen |
Die Einstiegsmotoren mit Benziner (T) und Diesel (D) sind frontgetrieben, während stärkere Varianten – auch als 48-Volt-Mild-Hybrid (B) – mit Allradantrieb zu haben sind. Topmodell beim Volvo XC60 ist der Plug-in-Hybrid T8, auch als 15 PS stärkerer Polestar. Schon die Basisversion Momentum bietet viel, vor allem an Sicherheitstechnik. Aber auch Klimaautomatik und Voll-LED-Scheinwerfer sind Serie. Sportliche Fahrer:innen können als Gebrauchtwagen den R-Design mit straffem Fahrwerk wählen. Smartphone-Anbindung und elektrische Heckklappe gibt es ab Momentum Pro.
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Technische Daten & Gebrauchtwagenpreise von Mercedes GLC & Volvo XC60
AZ 12/2022 | Mercedes GLC | Volvo XC60 | ||||
Motoren | 250 4Matic | 250 d 4Matic | 350 e 4Matic | T4 | D4 AWD | T8 Twin E. AWD |
Zylinder/Ventile | 4/4 | 4/4 | 4/4 + E-Motor | 4/4 | 4/4 | 4/4 + E-Motor |
Hubraum cm³ | 1991 | 2143 | 1991 | 1969 | 1969 | 1969 |
Leistung kW/PS | 155/211 | 150/204 | 235/320 | 140/190 | 140/190 | 288/390 |
Max. Drehm. Nm | 350 | 500 | 560 | 300 | 400 | 640 |
Verbrauch /100 km | 6,5 l S | 5,0 l D | 2,5 l S | 7,1 l S | 5,3 l D | 1,8 l S |
Vmax km/h | 222 | 222 | 235 | 205 | 205 | 235 |
Preise | ||||||
2017 | 30.600 € | 31.350 € | 34.050 € | – | 27.300 € | – |
km-Stand | 72.000 | 87.000 | 72.000 | – | 87.000 | – |
2018 | 32.550 € | 34.100 € | 36.500 € | 29.650 € | 34.200 € | 43.000 € |
km-Stand | 59.000 | 71.000 | 59.000 | 59.000 | 71.000 | 59.000 |
2019 | 36.400 € | 38.250 € | 40.650 € | 32.000 € | 38.700 € | 50.150 € |
km-Stand | 46.000 | 55.000 | 46.000 | 46.000 | 55.000 | 46.000 |