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Geht auch ganz einfach:
Alle Tests zum Mercedes EQS

Mercedes EQS 580 4Matic: Test

Schwäbischer Luxusstromer EQS im Test

Jürgen Voigt Geschäftsführender Redakteur Test & Technik
Inhalt
  1. Der Mercedes EQS 580 4Matic im Test
  2. Rasante Beschleuningung im Mercedes EQS 580 4Matic
  3. Connecitvity-Test beim Mercedes EQS
  4. Messwerte & technische Daten Mercedes EQS 580 4Matic
  5. Fazit

Mit dem Mercedes EQS 580 4Matic rollt der Luxus Stromer der Stuttgarter:innen zum Test. Nur eine S-Klasse unter Strom?

PositivEffiziente E-Dynamik,
hoher Fahr-/Geräuschkomfort, starke Fahrassistenz
NegativKopffreiheit etwas knapp, Bedienung gelingt teils erst nach Lernprozess

Man könnte beim Test des Mercedes EQS 580 4Matic auf einen technischen Zwilling der S-Klasse schließen, eben nur mit rein elektrischem Antrieb. Doch bereits im Design unterscheidet sich der EQS: Die deutlich flachere Dachlinie beeinflusst nicht nur die Ästhetik, sondern lässt innen auch nicht ganz das großzügige Raumgefühl einer S-Klasse zu. Dafür fehlt es besonders hinten größeren Passagieren ein wenig an Abstand zum Dachhimmel. Dennoch zählt der EQS zu den bequemsten und geräumigsten Reiselimousinen, die aktuell gehandelt werden. Dazu tragen alle erdenklichen, zum Teil aufpreispflichtigen Komfort-Features bei. Das reicht von den mannigfaltig einstell- und klimatisierbaren Multikontursitzen über erlesenen High-End-Sound bis hin zum Air-Balance-System zur Überwachung und Verbesserung der Luftqualität im Innenraum. Die Mercedes EQS-spezifische Karosserie mit dem flach auslaufenden Heck bringt im übrigen auch Vorteile wie das variabel nutzbare Ladeabteil mit 610 bis 1770 Litern Stauvolumen unter der praktischen Heckklappe. Allerdings verträgt der Testwagen nur eine Zuladung von maximal 449 Kilogramm und auch die zulässige Anhängelast beträgt nur magere 750 Kilogramm. Mehr zum Thema: Unsere Produkttipps auf Amazon

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Der Mercedes EQS 580 4Matic im Test

Fürs Schleppen schwerer Lasten sind bei Mercedes also andere Typen zuständig. Dafür verwöhnt der Mercedes EQS im Test Fahrer:innen und Passagiere mit einem blitzsauber und hochwertig verarbeiteten Interieur mit eindrucksvollem Licht-/Nacht-Design und dem über die gesamte Armaturenträgerbreite reichenden Hyperscreen. Dabei handelt es sich im Grunde um mehrere Displays unter einer homogen wirkenden gemeinsamen Glasabdeckung. Sogar der Beifahrer hat ein eigenes Display, über das er etwa die Massagefunktionen seines Sitzes aktivieren kann. Der Fahrer hat mit dem großen Touchscreen, den konfigurierbaren Digitalinstrumenten und dem Head-up-Display, das optional z.B. auch Navi- und Fahrspurempfehlungen ins Bild projiziert, viel zu schauen und zu bedienen. Hilfreich ist dabei die intelligente MBUX-Sprachsteuerung. Als weniger praktisch, mitunter auch schon mal den Dienst verweigernd, stellen sich hingegen die Touchflächen im Lenkrad heraus. Viele Aufgaben kann man dem Mercedes EQS 580 4Matic aber auch einfach selbst überlassen, wie etwa die automatisierte Längs- und Querführung des Fahrzeugs und das optimale Ausleuchten der Fahrbahn inklusive Assistenzhinweisen mithilfe des adaptiven LED-Pixellichts, moduliert durch über 1,3 Millionen ansteuerbare Mikrospiegel. Das Finden der optimalen Reiseroute inklusive einer effizienten Ladestopp-Planung und die Anpassung von Antrieb und Fahrwerk (Luftfederung, adaptive Dämpfer, Allradlenkung) an das gewählte Fahrprogramm (Eco, Comfort, Sport, Individual) bzw. an die Fahrstrecke gehören auch zum Fahrkomfort. Das Rekuperieren mit der damit verbundenen Bremswirkung kann der Mercedes im Sinne einer optimierten Effizienz an Streckenverlauf und Verkehrsumfeld anpassen. Bei Bedarf lässt sich die Energierückgewinnung aber auch mit den Plus- und Minus-Wippen am Lenkrad manuell steuern. Schaltet man sie komplett ab, ist man praktisch im "Segelbetrieb" unterwegs. Dabei fällt auf, wie leicht und widerstandsarm der über 2,6 Tonnen schwere Testwagen dahinrollt und kaum an Geschwindigkeit verliert. So können das nur wenige schwere Luxusschlitten. Hinzu kommt das niedrige Geräuschniveau im extrem windschlüpfigen Fahrzeugaufbau, der an den entscheidenden Stellen aufwendig gedämmt ist. Nur bei langsamer Fahrt und auf nasser Fahrbahn dringen Fahrgeräusche deutlich hörbar durch.

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Rasante Beschleuningung im Mercedes EQS 580 4Matic

Doch als 135.329 Euro teurer Mercedes EQS 580 4Matic ist die elektrische S-Klasse nicht nur einschmeichelnder Komfortgigant, sondern kann auf der Bahn auch zum Tier werden. Die Beschleunigung durch die beiden permanenterregten Synchron-Maschinen an Vorder- und Hinterachse setzt derart vehement und verzögerungsfrei ein, wie man es einer Limousine in diesem Format nicht zutrauen würde. In Messwerten im Test bedeutet das 4,2 Sekunden von null auf 100 km/h maximal erreicht der EQS Tempo 210. Zwar fühlt sich der Luxusliner stets ein wenig synthetisch an, was ihn aber nicht davon abhält, mit knappen Lenkeinschlägen der Allradlenkung ungeahnte Kurvengeschwindigkeiten aufzubauen. Nur das diffuse Bremsgefühl ohne klar definierbaren Druckpunkt stört. Auf die ordentliche Bremsleistung hat das aber keinen Einfluss. Mit seiner großen Batterie (107,8 kWh) schafft der Testwagen bei einem Verbrauch von 24,1 kWh auf 100 Kilometer eine Reichweite von 447 Kilometer. Im Eco-Modus bei gelassener Fahrweise stehen rund 20 kWh im Schnitt zu Buche beziehungsweise um die 540 Kilometer Reichweite. Nach WLTP-Norm sind sogar bis zu 676 Kilometer drin. Da der Mercedes EQS Ladeleistungen bis zu 200 kW verdaut, lassen sich im Idealfall bis zu 300 Kilometer an Reichweite in nur 15 Minuten nachtanken – wenn alles optimal läuft und die DC-Schnellladesäule das hergibt.

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Connecitvity-Test beim Mercedes EQS

Das voll vernetzte MBUX Infotainment-/Multimedia-/Bediensystem inklusive extrem großem, superscharfem Touchdisplay im Hyperscreen erleichtert das Leben vor allem mit der intelligenten Sprachsteuerung, die auch komplexe Anweisungen auf Anhieb versteht. Radio und eine Online-gestützte Navigation, etwa auch zur elektrogerechten Routenplanung, sind beim Test des Mercedes EQS 580 4Matic ebenso an Bord wie Smartphone-Integration, WiFi-Hotspot, kabelloses Laden, reichlich USB-Anschlüsse und ein LTE-Kommunikationsmodul z.B. zur Nutzung der Mercedes meOnline-Dienste. Auszug aus der Extra-Wunschliste: Fond-Entertainment, TV-Tuner und HiFi-Sound oder das High-End-Soundsystem von Burmester.

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Messwerte & technische Daten Mercedes EQS 580 4Matic

AUTO ZEITUNG 23/2021Mercedes EQS
580 4Matic
Technik
E-Motor2 permanenterregte Synchron-Maschinen
(vorne/hinten)
Systemleistung385 kW/524 PS
Systemdrehmoment855 Nm
Batterieklimatisierte Lithium-Ionen-Batterie
Spannung/Kapazität netto396 Volt/107,8 kWh
Getriebe/AntriebAllradantrieb, konstantübersetzt
Messwerte
Leergewicht (Werk)2611 kg
Beschleunigung 0-100 km/h (Test)4,2 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)210 km/h
Bremsweg aus 100 km/h
kalt/warm (Test)
35,9/34,5 m
Verbrauch auf 100 km (Test/WLTP)24,1/18,3 kWh
CO2-Ausstoß (WLTP)0 g/km
Reichweite (Test/WLTP)447/676 km
Preise
Grundpreis135.529 €

 
Jürgen Voigt Jürgen Voigt
Unser Fazit

An den – zum Teil nicht auf Anhieb zu bedienenden – Hightech-Features und am luxuriösen Komfort merkt man im Test die Verwandtschaft zur S-Klasse. Die heftige, ausdauernde und effiziente E-Power unterscheidet den Mercedes EQS 580 4Matic vom traditionellen Daimler-Flaggschiff aber ebenso wie das etwas eingeschränkte Raum- und leicht diffuse Bremsgefühl.

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