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Geht auch ganz einfach:
Alle Tests zum Mercedes GLA

Mercedes-AMG GLA 45 S 4Matic+: Test

Der Überflieger AMG GLA 45 im Test

Marcel Kühler Testredakteur
Inhalt
  1. Der Mercedes AMG GLA 45 S 4Matic+ im Test
  2. Der AMG GLA 45 S 4Matic+ im Connectivity-Test
  3. Messwerte & technische Daten des Mercedes-AMG GLA 45 S 4Matic+
  4. Fazit

Der Mercedes-AMG GLA 45 S zählt zur Spitze der Allrad-Dynamik-Liga, wie er im Test beweist.

PositivGrandioser Motor, flottes Doppelkupplungsgetriebe, hohe Querdynamik
NegativTeuer in der Anschaffung, recht hoher Verbrauch, teils fummelige Bedienung, üppiges Gewicht

Kompakte Karosserie, dennoch viel Platz im Innenraum, hohe Qualität, zahllose Sicherheitssysteme und modernste Kommunikationsfunktionen – dies sind die Vorzüge, die das kleine Mercedes-SUV GLA auszeichnen. Davon profitiert freilich auch der rasiermesserscharfe Mercedes-AMG GLA 45 S 4Matic+, also die höchste Eskalationsstufe der AMG-Modelle auf Basis des kompakten Kraxlers, die sich dem Test der AUTO ZEITUNG unterzieht. Das Erklären und Bewerten der ohnehin bekannten Vorzüge des herkömmlichen GLA sparen wir uns und kommen direkt zum Eingemachten: zu den Dingen, die die Affalterbacher Kreation von ihren zahmeren Verwandten unterscheidet. Beispielsweise zum Antrieb: Das Herzstück des AMG GLA, das gleichzeitig maßgeblich für dessen hohes Suchtpotenzial verantwortlich zeichnet, ist ein mittels Twin-Scroll-Turbo massiv aufgeladener Motor mit zwei Liter Hubraum. Daraus kitzeln die Entwickler:innen schwindelerregende 421 PS. Damit ist das Triebwerk immer noch der stärkste in Serie produzierte Vierzylinder der Welt. Darüber hinaus stehen satte 500 Newtonmeter Drehmoment zur Verfügung, die Sportmotor-typisch erst bei vergleichsweise hohen 5000 Umdrehungen vollständig anliegen. Wenn die Kraftreserven des Aggregats beim beherzten Tritt aufs Gaspedal vollständig von der Kette gelassen werden, entfesselt dieses grandiose Beispiel deutscher Ingenieurskunst Fahrleistungen auf Sportwagenniveau. Für den Standardsprint aus dem Stand auf Tempo 100 spuckt unser Messgerät einen Wert von nur 4,5 Sekunden aus. Noch beeindruckender ist aber die nächste Angabe auf dem Display: 15,8 Sekunden für die Beschleunigung von null bis 200 km/h. Erst bei Tempo 265 gebietet die Bordelektronik dem wuchtigen Vorwärtsdrang des Mercedes-AMG GLA 45 S 4Matic+ in unserem Test Einhalt und schiebt dem AMG sanft einen Riegel vor. Mehr zum Thema: Unsere Produkttipps auf Amazon

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Der Mercedes AMG GLA 45 S 4Matic+ im Test

Ein wichtiger Faktor für die ungemein druckvolle Performance des Mercedes-AMG GLA 45 S 4Matic + ist neben dem Triebwerk selbst das hellwache Doppelkupplungsgetriebe, das die acht Vorwärtsgänge im Test schnell, treffsicher und dennoch recht sanft hineinschießt. Angesichts seines hervorragenden Automatikmodus scheint die manuelle Funktion beinahe überflüssig. Aber eben nur beinahe, denn das Sortieren der Gänge über die gut zur Hand liegenden Aluminium-Lenkradpaddles bereitet nämlich viel Freude, zumal die Reaktionszeiten des Getriebes auch hier sehr kurz sind. Wo wir schon einmal beim Lenkrad sind: Typisch AMG befinden sich dort zwei Display-bestückte Satelliten mit Drehreglern und Tasten, über die sich schnell und intuitiv die jeweiligen Einstellungen von Motorkennlinie, Auspuffsound oder Dämpferregelung einstellen lassen. Das Volant selbst liegt nahezu perfekt in der Hand und erleichtert es einem dadurch, den scharfen GLA punktgenau zu dirigieren. Überhaupt beweist das Sport-SUV beim Kurvenräubern eine ungemein ausgeprägte Präzision, woran die fast perfekt abgestimmte Lenkung mit den größten Anteil trägt. Sie agiert keineswegs zu leichtgängig, spricht nicht zu giftig an, agiert dennoch sehr direkt und liefert zusätzlich noch reichlich Feedback über die Beschaffenheit der Fahrbahnoberfläche. Ein weiterer Garant für die famose Querdynamik des GLA 45 S ist die gelungene Abstimmung des Fahrwerks, das serienmäßig adaptive Dämpfer enthält. Dabei braucht es nicht einmal die härteste Stufe, um das SUV mit höchsten Geschwindigkeiten durch Kurven zu jagen. Der AMG lenkt auch in den etwas softeren Einstellungen extrem willig ein und folgt stoisch der vorgegebenen Linie. Der Fahrsicherheit zuträglich: Beim Überschreiten des hoch angesiedelten Grenzbereichs beginnt der 1,8 Tonnen schwere Kraxler sachte über die Vorderräder zu schieben, während sich der Allradantrieb situationsgerecht hinzudosiert und für äußerst traktionsstarke Beschleunigung auch unter nassen Bedingungen sorgt. Bei aller Sportlichkeit darf indes nicht unerwähnt bleiben, dass auch der schärfste Spross der GLA-Familie ein kompetenter Reisebegleiter ist. Die eng anliegenden, mit 3891 Euro sehr teuren Schalensitze bieten schließlich nicht nur schraubstockartigen Seitenhalt beim Kurvenräubern, sie beugen mit ihrer komfortablen Polsterung etwaigen Ermüdungserscheinungen wirkungsvoll vor. Darüber hinaus pariert das Fahrwerk zumindest im Komfortmodus Bodenwellen und Asphaltflicken durchaus sorgsam aus. Beim Überfahren von fiesen Kanten oder Schlaglöchern kommt der Mercedes-AMG GLA 45 S 4Matic+ in unserem Test aber schnell an seine Grenzen, was sicher auch an der geringen Eigendämpfung der wuchtigen 21-Zoll-Bereifung liegt, mit der unser Testwagen auf die Jagd nach der nächsten Kurve geht.

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Der AMG GLA 45 S 4Matic+ im Connectivity-Test

Der Mercedes-AMG GLA 45 S 4Matic+ ist mit einem Einstandspreis von 71.091 Euro ein teures Vergnügen. Immerhin muss die geschröpfte Kundschaft kein weiteres Geld für die Multimediaausstattung des Sport-SUV hinblättern. Der AMG beinhaltet serienmäßig das vollumfängliche MBUX-Modul inklusive Online-Zugang, Navigationssystem, Smartphone-Anbindung und Remote-Funktionen. Und wer doch noch etwas Budget übrig hat und gern Musik in seinem Mercedes-AMG GLA 45 S 4Matic+ hört, kann in ein klangstarkes Soundsystem von Burmester (863 Euro) investieren.

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Messwerte & technische Daten des Mercedes-AMG GLA 45 S 4Matic+

AUTO ZEITUNG 26/2021Mercedes AMG GLA 45 S 4Matic+
Technik
Zylinder/Ventile pro Zylin.4-Zylinder, 4-Ventil, Turbo
Hubraum1991 cm³
Leistung310 kW/421 PS bei 6750 /min
Max. Drehmoment500 Nm bei 5000/min
Getriebe/Antrieb8-Gang-Doppelkupplung; Allradantrieb
Messwerte
Leergewicht (Werk/Test)1785 kg
Beschleunigung 0-100 km/h (Test)4,5 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)265 km/h
Bremsweg aus 100 km/h
kalt/warm (Test)
35,4/34,6m
Verbrauch auf 100 km (Test/WLTP)10,4/9,4 l SP
CO2-Ausstoß (Test/WLTP)214 g/km
Preise
Grundpreis71.091 €

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Marcel Kühler Marcel Kühler
Unser Fazit

Der Mercedes-AMG GLA 45 S 4Matic+ vereint im Test das Beste aus zwei Welten: Er ist einerseits ein waschechter Sportler mit grandiosem Antrieb und hoher Kompetenz in Sachen Querdynamik. Andererseits bietet er durch die geräumige Karosserie einen hohen Alltagsnutzen und nervt auch auf langer Strecke nicht mit übertriebener Härte. Alles super also? Beinahe, denn der AMG ist alles andere als ein Schnäppchen.

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