Neuer Lexus GS 300h (2012): Erste Testfahrt Der GS 300h ist ein nobler Sparfuchs
Lexus präsentiert ein zweites Vollhybrid-Modell in der GS-Baureihe. Vierzylinder und E-Motor bringen es im neuen Lexus GS 300h (2012) zusammen auf 223 PS. Ob das reicht für eine Oberklasse-Limousine, klären wir in der ersten Testfahrt!
Mit dem neuen Lexus GS 300h (2012) bieten die Japaner ein weiteres Hybridmodell in der Oberklasse an. Die Limousine mit umweltfreundlichem Doppelherz ist immerhin 9450 Euro günstiger als der weiterhin erhältliche GS 450h. Deshalb wird er sich besser verkaufen, hofft Linda Schlösser von der Lexus-Produktplanung und rechnet mit einem Anteil von 70 Prozent unter allen GS-Modellen. Der Trick: Die Japaner setzen auf Downsizing, das heißt auf vier statt sechs Zylinder. Dazu verpassen sie dem Lexus den Antriebsstrang des kleineren IS. Hier arbeitet also eine Kombination aus einem 2,5-Liter-Vierzylinder-Benziner mit 181 PS und einem 105 kW starken Elektromotor. Beide liefern – wie bei Toyota und Lexus üblich – die Antriebskraft über ein stufenlos leistungsverzweigtes Hybridgetriebe an die Hinterräder. So lässt sich Sprit sparen, und der CO2-Ausstoß bleibt gering: Mit einem Normverbrauch von 4,7 Litern pro 100 km bleibt der neue Lexus GS 300h (2012) immerhin auf Kleinwagen-Niveau. Allerdings fährt er im Vergleich zum GS 450h mit spürbar gebremstem Temperament.
Lexus GS F (2015) im Video:
Erste Testfahrt im neuen Lexus GS 300h
Gestartet wird per Knopfdruck. Fast lautlos und rein elektrisch angetrieben rollt der neue Lexus GS 300h (2012) vom Hof, erst beim stärkeren Tritt aufs Gaspedal schaltet sich der Benziner dazu. Das läuft gut hörbar mit einem etwas knurrigen Sound, aber dennoch nicht wirklich laut ab. Bei ruhiger Fahrweise fühlt man sich mit diesem Triebwerk gut bedient. Wer es jedoch zügiger mag, hört den Benziner häufiger aufjaulen. Denn hier nervt das Stufenlos-Getriebe mit seinen technischen Grenzen: Der Motor eilt einem spürbaren Vortrieb lautstark voraus – ein nicht besonders angenehmes Klangbild, das sich auch schon bei kleineren Steigungen einstellt. Bei jedem Spurt bekommt der Benziner elektrische Unterstützung. Damit stehen zwar 300 Newtonmeter Drehmoment bereit, besonders dynamisch fühlt sich die Kraftentfaltung dennoch nicht an – aber bei Tempo 190 ist sowieso Schluss. Das Fahrwerk der F Sport-Version ist straff abgestimmt und vermittelt den Insassen einen recht direkten Straßenkontakt. Letzteren erreicht die indirekte Lenkung im ECO- und im Normal-Modus nicht. Erst im Sport S+ Fahrmodus arbeitet sie präziser, dann ist aber auch der Benziner häufiger mit hohen Touren aktiv und die Dämpfer-Abstimmung weniger komfortabel. Gut dagegen ist die die hochwertige Innenraum-Ausstattung des neuen Lexus GS 300h (2012).
TECHNIK | |
Lexus GS 300h | |
Motor | 4-Zylinder, 4-Ventiler, Direkteinspritzung |
Hubraum | 2494 cm3 |
Leistung | 136 kW / 181 PS bei 6000 /min |
Drehmoment | 221 Nm bei 4200 – 5400/min |
E-Motor | Drehstrom-Synchron |
Leistung | 105 kW / 143 PS |
Gesamtleistung | 164 kW / 223 PS |
Gesamtdrehmoment | 300 Nm |
Getriebe | Automatik, stufenlos |
Antrieb | Hinterrad |
Fahrwerk | v.: Doppelquerlenker; h.: Mehrfachlenkerachse; rundum: Federn, adapt. Dämpfer, Stabi.; VDIM (ESP |
Reifen | v.: 235/40 R 19, h.: 265/35 R 19 (Serie F Sport, Basis: 225/50 R 17) |
Batterie | Nickel-Metallhydrid, 1,6 kWh, Systemspannung 650 V |
L/B/H | 4850/1840/1455 mm |
Radstand | 2850 mm |
Leergewicht | 1830 kg |
Kofferraum | 451 l |
MESSWERTE | |
0 - 100 km/h1 | 9,2 s |
Höchstgeschwindigkeit1 | 190 km/h |
EU-Verbrauch1 | 4,7 l S/100 km |
CO2-Ausstoß1 | 109 g/km |
KOSTEN | |
Grundpreis | 45.300 Euro (F Sport 61.700 Euro) |
¹ Werksangaben
Der gut ausgestattete GS 300h wirkt solide und hat einen sparsamen, aber etwas unharmonischen Antrieb!