Der Lexus ES 300h erhielt ein kleines Update. Die neuen digitalen Außenspiegel sollen dabei den Blick nach hinten erleichtern und die Sicherheit erhöhen. Die Hybrid-Limousine im Test!
Positiv | Sparsamer Antrieb, kultiviert, komfortabel, gute Platzverhältnisse |
Negativ | Gefühllose Lenkung, viele Extras nur in den höheren Ausstattungen |
Der Lexus ES 300h im Test macht (mal wieder) bewusst, dass das Oberklassesegment hierzulande fest in den Händen der deutschen Premium-Marken liegt. Dennoch gibt Lexus den Markt nicht auf: Die japanische Edelmarke setzt dabei auf Individualität und einen Hauch von Extravaganz. Der stetige Feinschliff am Produkt beschert dem ES 300h nun digitale Außenspiegel (Option: 2000 Euro). Die neuen, zierlich an den Türen haftenden Kameras passen gut zum modernen Anspruch der fast fünf Meter langen Limousine. Im Gegensatz zu bereits bekannten Systemen anderer Hersteller sitzen die dazugehörigen Monitore nicht teilweise verdeckt in den Türtafeln, sondern direkt im Blickfeld an den A-Säulen. An den neuen Blickwinkel hat man sich schnell gewöhnt. Das Bild ist brillant, der Ausschnitt auf dem Monitor in der Normalansicht gut. Selbst bei schlechtem Wetter bleibt der Blick nach hinten gestochen scharf und angenehm hell. Die zusätzliche Weitwinkelfunktion samt Totwinkelassistenten vergrößert das Blickfeld und sichert Überholvorgänge sowie Abbiegemanöver mit dem Lexus ES 300h zusätzlich ab.
Der Lexus ES im Video:
Der Lexus ES 300h im Test
Natürlich reduzieren die kleineren digitalen Spiegel auch den Luftwiderstand. Auf den Verbrauch hat das im Test allerdings keinen Einfluss. Wie bereits der Lexus ES 300h mit normalen Außenspiegeln begnügte sich auch der aktuelle Testwagen mit 6,6 Litern auf 100 Kilometer. Gelassene Fahrer erzielen aber auch mühelos Verbräuche um die fünf Liter. Das Hybridsystem aus 2,5 Liter Benziner ohne Turboaufladung und zusätzlicher 120-PS-E-Maschine arbeitet dabei im besten Sinne unaufgeregt, aber alles andere als behäbig. 8,5 Sekunden für den Sprint von null auf 100 km/h sind für eine Systemleistung von 218 PS ein respektabler Wert. Aber beim Lexus, dessen Höchstgeschwindigkeit bei 180 km/h begrenzt ist, geht es nicht ums Tempo, sondern um das gelassene Dahingleiten. Die komfortabel abgestimmte Limousine fährt zudem bis zu zwei Kilometern rein elektrisch und damit nahezu geräuschlos. Nicht nur deshalb ist der Lexus ES 300h eine interessante Alternative im Einerlei der deutschen Diesel-Limousinen.
Connectivity-Check beim Lexus ES 300h
So unaufgeregt der Antrieb seinen Job macht, so verspielt ist die Bedienung des Lexus ES 300h. Vor allem das Touchpad auf der Mittelkonsole reagiert im Test bei Eingabeversuchen überstürzt. Das Multimedia-System wird hauptsächlich über eine auf der Mittelkonsole platzierte Touchfläche gesteuert. Bis man diese Art der Bedienung verinnerlicht hat, dauert es eine gewisse Zeit. In der Basis verfügt der Lexus über ein Audiosystem, eine Freisprecheinrichtung und das eCall-Notrufsystem. Optional: Navigation. Die Ausstattung Luxury Line beinhaltet zudem DVD-Player, induktive Lademöglichkeit für Smartphones und Premium-Soundsystem. Die Basisversion des ES 300h kostet 48.550 Euro und ist bereits umfangreich ausgestattet. Aber auch Lexus hat das Auspreisgeschäft verinnerlicht: Neben den digitalen Spiegeln (2000 Euro) und dem Navigationssystem (1550 Euro) bedingen auch zahlreiche Sicherheitsfeatures oder Komfortausstattungen nicht nur einen Aufpreis, sondern lassen sich sogar nur mit den höheren und damit deutlich teureren Ausstattungsvarianten kombinieren.
Messwerte & technische Daten des Lexus ES 300h
Der sparsame und komfortable Lexus ES 300h ist einen attraktive Alternative zu den deutschen Diesel-Oberklasselimousinen. Die Bedienung erweist sich im Test zwar etwas gewöhnungsbedürftig, dafür erleichtern die neuen digitalen Außenspiegel den Blick nach hinten.