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Le Mans 66 (2019): Handlung, Besetzung & Kritik

Le Mans 66 auf Netflix – eine klare Empfehlung!

Tim Neumann Redakteur
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Inhalt
  1. Das erzählt "Le Mans 66 – Gegen jede Chance" (2019)
  2. Unsere Filmkritik (Rezension)
  3. Die tragische Geschichte von Ken Miles
  4. Fazit

"Le Mans 66 – Gegen jede Chance" hat am 14. November 2019 seinen Kinostart gefeiert. Mittlerweile gibt es den Film als DvD und bei mehreren Streaming-Diensten, neuerdings auch auf Netflix. Wie gut der legendäre Zweikampf "Ford v. Ferrari" auf die Kinoleinwand gebracht wird, klären wir in der Filmkritik. Und: Das ist die tragische Geschichte von Ken Miles!

 

Das erzählt "Le Mans 66 – Gegen jede Chance" (2019)

Zum Kinostart am 14. November 2019 kam mit dem Film "Le Mans 66" ein hochkarätig besetzter Streifen in die Kinos, der den Zweikampf "Ford v. Ferrari" (eng. Originaltitel) thematisiert. Die wahre Geschichte spielt im Motorsportzirkus der 1960er-Jahre. Henry Ford II (Tracy Letts), der starke Mann im Familienunternehmen, suchte eine Strategie, um in Europa erfolgreicher zu sein. Nach der gescheiterten Übernahme von Ferrari im Mai 1963 wollte man die Marke auf der Rennstrecke schlagen – es war die Geburtstunde des legendären Ford GT40. Seine Mission war nicht weniger als der Sieg beim Langstreckenklassiker in Le Mans.

Ford wurde erst in der Folge so richtig bewusst, wie schwierig die Mission eigentlich ist und scheiterte bei den ersten Versuchen kläglich – wie auch "Le Mans 66" (2019) zeigt. Dem illustren Team des amerikanischen Autobauers gehörte neben dem rennsportverrückten Konstrukteur Carroll Shelby (in "Le Mans 66": Matt Damon) und dem ausgefuchsten Manager Lee Iacocca (Jon Bernthal) auch der britische Rennfahrer Ken Miles (Christian Bale) an. Er war auserkoren, endlich die 24 Stunden von Le Mans zu gewinnen. 1966 ging man schließlich mit einem runderneuerten Ford GT40 an den Start. Der Rest ist Geschichte ... Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

Trailer zu "Le Mans 66" im Video:

 
 

Unsere Filmkritik (Rezension)

Hollywood überrascht immer wieder. Was habe ich gestaunt, als ich auf den Trailer zu "Le Mans 66" gestoßen bin. Matt Damon und Christian Bale in den Hauptrollen einer Geschichte, die sich größtenteils zwischen einem amerikanischen Flugplatz und der französischen Rennstrecke vor mehr als 50 Jahren abspielt. Ob das was werden kann? Im Verlauf des 153-minütigen Films lernen wir noch viele weitere Orte kennen, die das Zeitgefühl der 1960er Jahre grandios widerspiegeln. Da wäre zum Beispiel Ken Miles' Scheunen-Werkstatt, in der er MG-Sportwagen repariert. Oder als Gegenpol die holzvertäfelten, ultrakonservativen Büros der Ford-Chefetage.

Zwei Welten, die sich verbünden müssen, um Ferrari in Le Mans zu schlagen. Zwar läuft "Le Mans 66" ("Ford v. Ferrari") in den amerikanischen Kinos unter dem Namen "Ford v Ferrari", doch so richtig passen will der Titel nicht. Ferrari im fernen Modena spielt nur zu Beginn während der geplatzten Übernahme durch Ford und zum Schluss auf der Rennstrecke die Rolle des Widersachers. Dazwischen sind es die PR- und Marketing-Mogule aus Michigan, die das Leben von Carroll Shelby und Ken Miles zur Hölle machen, während die beiden mit Herz und Seele den GT40 verfeinern.

Zuschauende erleben mit "Le Mans 66" ("Ford v. Ferrari") also einen Film, der die inneren und äußeren Konflikte der Protagonisten in den Mittelpunkt stellt und lernt, wie der Rennsport von der Herzensangelegenheit immer mehr zum Marketingwerkzeug verkommt. Und plötzlich entwickelt eines der berühmtesten Fotos der Motorsportgeschichte – drei Ford GT40, die gleichzeitig in Le Mans die Ziellinie überqueren – eine völlig andere Bedeutung. "Le Mans 66" gelingt es, durch die komplexe Handlung zu führen, ohne dass jemals ein "Hä?"-Moment aufkommt. Eine der besten und unterhaltsamsten Geschichtsstunden aller Zeiten.

Einzige Kritik: Im Verlauf fallen regelmäßig Namen weiterer legendärer Rennfahrer, die teils sogar ein paar Minuten Bildschirmzeit erhalten – aber nie standesgemäß vorgestellt werden. Außerdem zieht sich die restliche Handlung nach dem Spannungsgipfel ein wenig. Neben Ken Miles hätten sicher auch Carroll Shelby und der erst im Erscheinungsjahr verstorbene Lee Iacocca eine würdige Abschiedsszene verdient. Die Renn-Action kommt im Verlauf selbstverständlich nicht zu kurz. Die Atmosphäre der verschiedenen Strecken fängt "Le Mans 66" ("Ford v. Ferrari") perfekt ein, sodass man meinen könnte, man säße ebenfalls an der Streckenbegrenzung – oder manchmal sogar mit im Rennwagen. Man kann förmlich den Reifenqualm und den Duft von Rennbenzin riechen.

Besonders gelungen: Das finale Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Miles' Ford GT40 und dem Ferrari 330 P3 auf der Mulsanne-Geraden: Wie der Ford-V8 und der Ferrari-V12 den roten Bereich erklimmen und abhängig von der Kameraperspektive finster den Kinositz erzittern lassen oder schrill durch den Saal kreischen, ist ein absoluter Gänsehaut-Moment.

 

Die tragische Geschichte von Ken Miles

Ken Miles
Ken Miles (rechts) bei der Siegesfeier in Daytona. Foto: Ford

Während Carroll Shelby den meisten Zuschauenden dank der Cobra und seines Ford Mustang-Tunings bekannt sein dürfte, hat "Le Mans 66 – Gegen jede Chance" (2019) erstmals auch den unbesungenen Helden Ken Miles in den Vordergrund gestellt. Der am 1. November 1918 bei der Industrie-Hochburg Birmingham (Großbritannien) geborene Rennfahrer machte eine Lehre als Fahrzeug-Ingenieur, fuhr während des Zweiten Weltkriegs im Panzer durch die Normandie und wanderte Anfang der 50er-Jahre als Service-Manager von MG-Modellen nach Kalifornien (USA) aus. Dort begann auch seine Rennfahrer-Karriere auf selbst entwickelten MG-Rennwagen. Dank seiner Talente als genialer Tüftler und furchtloser Rennpilot nahm ihn sein guter Freund Carroll Shelby als Chef-Testfahrer seines Teams Shelby American unter Vertrag. In dieser Rolle entwickelte er erst die offene Cobra, dann das Cobra Daytona Coupé und schlussendlich auch den Ford GT40 entscheidend mit.

Diese Rolle sollte für Ken Miles tragisch enden: Am 17. August 1966, nur zwei Monate nach dem Le Mans-Erfolg, verstarb er bei Testfahrten auf dem Riverside Raceway. Das vom Ford GT40 abgeleitete J-Car überschlug sich bei 320 km/h aus bis heute ungeklärtem Grund, zerbrach in mehrere Teile und brannte anschließend. Entgegen der Filmdarstellung wurde Miles bei dem Unglück aus dem Auto geschleudert und war sofort tot. Sein Tod veranlasste Ford zu umfangreichen Überarbeitungen, besonders was die Sicherheit des Rennwagens betraf. Der daraus resultierende GT40 Mk IV fuhr 1967 sowohl in Sebring als auch in Le Mans zum Gesamtsieg. Ken Miles hinterließ seine Frau Mollie und seinen 15-jährigen Sohn Peter, der später selbst Rennmechaniker werden sollte.

 
Tim Neumann Tim Neumann
Unser Fazit

Das Thema ist spitz, doch sehr unterhaltsam aufbereitet. Wer die Möglichkeit hat, sollte sich "Le Mans 66 – Gegen jede Chance" unbedingt anschauen!

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