Klimaanlage desinfizieren: Produktvergleich
So wird die Klimaanlage desinfiziert
Üble Gerüche im Innenraum deuten oft auf verdreckte Filter oder Pilze und Bakterien in Leitungen oder am Verdampfer hin. Neben einem Tausch des Filterelements kann auch die Klimaanlage desinfizieren schnell Abhilfe schaffen. Wir zeigen einige Desinfektionsmittel im Vergleich und klären, ob die Mittel tatsächlich eine langfristige Lösung sind.
Die Sommer werden wärmer, der Verkehr dichter. Eine Klimaanlage im Auto ist also notwendiger denn je. Kaum ein Auto verlässt mittlerweile die Produktionshallen ohne manuelle oder automatische Innenraum-Temperaturregulierung. Umso wichtiger wird daher die richtige Wartung, wie etwa auch die Desinfektion der Anlage. Denn im Innenraumfilter, am Verdampfer oder in feuchten Leitungen und Kanälen sammeln sich schnell Staub, Dreck und Staunässe durch Kondenswasser an – idealer Nährboden für Pilze und Bakterien, die nicht nur üble Gerüche verursachen, sondern auf lange Sicht auch gesundheitsschädlich sein können.
Eine Klimaanlagendesinfektion ist daher eine sinnvolle Investition zur Vorbeugung oder Bekämpfung der Probleme. Eine Empfehlung: Der MW Klimaanlagenreiniger in der 400-Milliliter-Sprühdose. Mit dabei ist eine Sonde, mit der gezielt durch die Lüftungsdüse gesprüht werden kann.
Welches Desinfektionsmittel ist für die Klimaanlage geeignet?
Auf dem Markt tummeln sich mittlerweile eine Vielzahl an Produkten, die zur Desinfektion von Klimaanlagen in Autos und zum Teil auch für Klimageräte in Wohnungen und Häusern geeignet sind. Unsere Empfehlungen:
Kältebringer Klimaanlagen Sprühschaum
Der Sprühschaum von Kältebringer eignet sich nicht nur für den Einsatz im Auto. Das Mittel kann auch für die Reinigung von Split-Klimageräte in Häusern oder Wohnmobilen oder mobilen Klimageräten verwendet werden. Neben Bakterien und Pilzen verspricht der Hersteller auch eine effektive Entfernung von Viren. Preis: unter 15 Euro pro Dose (400 ml).
Liqui Moly Klima-Anlagen-Reiniger
Auch Liqui Molys Klimaanlagen-Reinigungsmittel verspricht schnelle Abhilfe bei schlechten Gerüchen. Das Mittel wird in den Lufteinlass gesprüht. Dank mitgelieferter Sonde kann das Spray gezielt auf den Verdampfer ausgerichtet werden. Dazu soll das Spray nach dem Trocknen einen Schutzfilm zurücklassen, der vor Ansammlung von Schmutz, Schimmel und Bakterien vorbeugen soll. Manko: der Preis. Für 250 Milliliter werden über 20 Euro fällig.
Brehma Schaum Klimaanlagenreiniger
Ähnlich vielseitig und einfach ist auch der Schaum-Klimaanlagenreiniger von Brehma einsetzbar. Damit das spezielle Spray auch zielgerichtet in die Lüftungsanlage eingeführt werden kann, steht ein Schlauch (60 cm Sonde) zur Verfügung. Ein Unterschied: Während andere Produkte oft mit eingeschalteter Lüftung aufgetragen werden sollen, bleibt sie laut Hersteller hier aus. Dazu kommt eine Einwirkzeit von 15 Minuten.
Mannol Klimaanlagen-Desinfektion
Besonders günstig: die Klimaanlagen-Desinfektion von Mannol. Das Spray (520 ml Inhalt) ist für unter elf Euro erhältlich und bietet damit am meisten fürs Geld. Leidet darunter die Wirksamkeit? Laut Kund:innen nein. Für die Anwendung soll laut Hersteller das Auto warm gefahren sein (ohne Klimaanlage, damit Kondenswasser verdampfen kann) sowie der Innenraumfilter ausgebaut werden. Während der Anwendung Fenster öffnen, Gebläse und Temperatur auf MAX. Anschließend bis 30 Minuten einwirken lassen und die Klimaanlage trocknen lassen.
Wie wird eine Klimaanlage desinfiziert?
Bei den meisten Desinfektionsmitteln für die Klimaanlage handelt es sich um Sprays, die durch die Lüftungsdüsen oder den Frischlufteinlass in die Anlage gesprüht werden. So kann die Reinigung beispielhaft ablaufen:
Wenn möglich: Pollenfilter herausnehmen und austauschen oder reinigen.
Fenster öffnen.
Alle Lüftungsdüsen bis auf die Mittlere schließen.
Heizung und Klimaanlage abstellen, Gebläse jedoch auf die höchste Stufe stellen.
Regler auf Frischluft stellen.
Spray direkt durch die Lüftungsdüse einsprühen.
Gebläse eingeschalten lassen, damit der Verdampfer trocknen kann (ca. 10 Minuten)
Doch auch durch den Frischlufteinlass und den Innenraumlufteinlass kann die Klimaanlage (zusätzlich) desinfiziert werden:
Für den Frischlufteinlass muss dieser zuvor lokalisiert werden. Oft befindet sich dieser im Motorraum. Auch hier: Klimaanlage und Heizung aus, Lüftung an und das Spray einsprühen.
Im Innenraum muss ebenfalls der Lufteinlass geortet werden, hier oft im Beifahrerfußraum zu finden. Die Klimaanlagen-Einstellungen bleiben dieselben, nur muss der Regler von Frischluft auf Umluft umgeschaltet werden.
Gibt es eine Alternative zu Desinfektionssprays?
Alternativ gibt es auch Desinfektionen als sogenannte "Klimabomben". Das funktioniert jedoch nur bei Autos mit Umluftfunktion. Hier wird der Behälter in den Fahrzeuginnenraum vor den Lufteinlass (oft im Fußraum hinter/unter dem Beifahrersitz) gestellt, die Klimaanlage eingeschaltet und auf Umluft gestellt und der Sprühkopf eingerastet. Dabei darf sich niemand im Auto aufhalten, Fenster und Türen müssen geschlossen bleiben. Nach etwa zehn Minuten ist die Anlage desinfiziert und das Auto kann wieder abgeschaltet werden. Wichtig: Das Auto muss anschließend jedoch gründlich gelüftet werden. Zwar ist die Handhabung des Produktes so einfacher, das Ergebnis jedoch oft nicht so gründlich wie gezielte Sprühstöße in Richtung Verdampfer.
Ein Beispiel für eine "Klimabombe" ist der KlimaPowerCleaner Air Aid von Sonax. Das Reinigungsmittel soll für eine hygienischere Luft sorgen. Anwendung: einfach vor den Innenraumlufteinlass platzieren, Sicherungsring entfernen und bei laufender Klimaanlage (mit laufendem Motor) und geschlossenen Fenstern und Türen warten, bis die Dose leer ist. Danach den Innenraum gut lüften. Die Anwendung soll laut Sonax alle sechs Monate wiederholt werden.
Nach einem ähnlichen Prinzip funktioniert auch der Klimaanlagenreiniger von Brestol. Da das Produkt doppelt so viel Inhalt wie die Sonax-Klimabombe hat, soll die Klimaanlage bei geschlossenen Türen und Fenstern auch etwa 15 Minuten laufen – bedeutet: auch der Motor läuft 15 Minuten im Stand. Mit über 15 Euro für 200 Milliliter ist das Mittel pro Liter günstiger als die Sonax-Desinfektion.
Warum müssen Klimaanlagen desinfiziert werden?
Eine Klimaanlage ist eine Brutstätte von Bakterien und Pilzen. Sie können sich am Pollenfilter, am Verdampfer oder in den Schächten an Schmutz und Feuchtigkeit durch Kondenswasser anheften. Unangenehme Gerüche beim Einschalten der Anlage sind ein Indiz. Wer nicht reagiert, provoziert auf lange Sicht gesundheitliche Folgeschäden, wie etwa Infektionen oder Allergien. Bei einer Reinigung mit Desinfektionsmittel können die Verursacher entfernt werden.
Wann muss die Klimaanlage desinfiziert werden?
Die Klimaanlage sollte einmal jährlich desinfiziert werden. So beugt man gesundheitsschädlichen Pilz- und Bakterienkolonien vor und vernichtet die noch ungefährlichen Ansammlungen im System. Ist das Auto jedoch Witterung ausgesetzt ("Laternenparker"), der Luftfilter alt oder wird die Klimaanlage selten oder falsch benutzt, kann die Anlage früher anfangen zu stinken.
Vorbeugen lässt dagegen mit dem richtigen Ausschalten des Klimageräts: Wer die Anlage wenige Minuten vor Erreichen des Ziels abstellt, die Lüftung aber weiterlaufen lässt, trocknet das System. So kann das Kondenswasser im System noch verdunsten.
Genügt es, die Klimaanlage zu desinfizieren?
Die Klimaanlage zu desinfizieren ist nur ein Teil der gesamten Wartung der Anlage. Auch der Filter – ebenfalls Brutstätte und Ursache von muffigen Gerüchen – sollte regelmäßig, in der Regel einmal jährlich, gewechselt werden. Diese beiden Schritte lassen sich mit etwas Anleitung auch von Laien erledigen und lassen sich auch bestens in einem Arbeitsschritt durchführen, da der Filter bei vielen Sprays ohnehin herausgenommen werden soll. Doch Vorsicht: Damit ist die gesamte Klimaanlage noch lange nicht gewartet. Expert:innen empfehlen, die Anlage etwa alle zwei Jahre von einer Fachwerkstatt inspizieren zu lassen. Dazu zählen: Kühlmittel kontrollieren und auffüllen, Schläuche kontrollieren, Verdampfer und Leitungen auf Kältemittel-Lecks zu checken. Diese Arbeiten sollten jedoch nur geschultem Personal überlassen werden. Wer selbst Hand anlegt, riskiert teure Schäden. Übrigens: In der normalen Wartung ist ein Check der Klimaanlage oft nicht dabei.
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