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Geht auch ganz einfach:

Kia Sorento Facelift vs. Skoda Kodiaq im Test: Das Ergebnis!

Deutlicher Sieg gegen das Sorento Facelift

Sven Kötter Testredakteur
Inhalt
  1. Skoda Kodiaq und Kia Sorento im Vergleichstest
  2. Karosserie: Solide Verarbeitung bei beiden Kontrahenten
  3. Fahrkomfort: Kia Sorento wirkt satter und schwerer
  4. Motor/Getriebe: Skoda Kodiaq 2.0 TDI 4x4 fährt in eigener Liga
  5. Fahrdynamik: Kia Sorento mit kürzeren Bremswegen
  6. Umwelt/Kosten: Beide SUV sind nicht billig
  7. Technische Daten des Kia Sorento 2.2 CRDi AWD und des Skoda Kodiaq 2.0 TDI 4x4
  8. Ergebnis in Punkten
  9. Fazit

Der brandneue Skoda Kodiaq der zweiten Generation trifft auf den Kia Sorento der vierten Generation – letzterer frisch geliftet. Die Kombination aus Allrad und Diesel verspricht jeweils viel Nutzwert bei niedrigem Verbrauch. Wir laden beide zum Vergleichstest ein!

 

Skoda Kodiaq und Kia Sorento im Vergleichstest

Sowohl der Skoda Kodiaq als auch der Kia Sorento gehören zu den beliebten Alleskönnern auf dem deutschen Automobilmarkt. Die mittlerweile stattlichen Dimensionen werden in erster Linie in ein üppiges Platzangebot umgemünzt – auf Wunsch mit bis zu sieben Sitzplätzen. Ist man bereit, über 50.000 Euro für eins der SUV hinzulegen, bekommt man hüben wie drüben einen bulligen Dieselmotor unter die Haube geschraubt, der jeweils fast 200 PS (147 kW) und jede Menge Drehmoment an alle vier Räder verteilt. Trotz der grundsätzlich sehr ähnlichen Ansätze spielen beide ganz unterschiedliche Stärken aus, wie der Vergleichstest zeigt.
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Der Skoda Kodiaq (2024) im Fahrbericht (Video):

 
 

Karosserie: Solide Verarbeitung bei beiden Kontrahenten

Sechs Zentimeter mehr Länge bei gleichem Radstand bescheren der Neuauflage des Skoda Kodiaq ein richtig gutes Platzangebot – nicht zuletzt für das Gepäck im Ladeabteil. Der fünfsitzige Testwagen nimmt über 900 l Gepäck auf, maximal sind es sogar mehr als 2100 l. Verzichtet man allerdings auf den variablen Ladeboden, nervt der Tscheche mit einem windigen Ladeboden und einer Stufe, die beim Umlegen der Rücksitze entsteht. Positiv zu vermerken ist die serienmäßige Verschiebbarkeit der Fondsitzbank, die sich zudem im Verhältnis 40:20:40 variabel umlegen lässt. Vorbildlich sind außerdem die zahlreichen, gut nutzbaren Ablagen. Auch die Materialauswahl darf als überzeugend und die Verarbeitung als routiniert bezeichnet werden. In zwei Punkten patzt Skoda allerdings bei unserem Vergleichstest: Die Rückseite des Touchscreens knarzt, und auch die angenehm intuitiv bedienbaren, mit verschiedenen Funktionen belegten "Smart Dials" fühlen sich weniger wertig an als Bereiche, die man deutlich seltener anfasst.

Der Kia Sorento verkneift sich derartige Mängel und wirkt bis ins Detail solide. Trotz der massiven Mittelkonsole freuen sich die Passagier:innen der ersten Reihe über viel Platz – der großen Innenraumbreite sei Dank. Auch der Sorento hat serienmäßig verschiebbare Rücksitze und der Testwagen überdies zwei weitere Plätze im Kofferraum, die allerdings nur für Kinder oder kurze Strecken taugen. Sein Ladevolumen kann nicht ganz mit dem des Skoda mithalten, fällt aber immer noch sehr üppig aus – ein kleines Fach, das auch in siebensitziger Konfiguration erreichbar ist, erhöht die Nutzbarkeit zusätzlich. In Sachen Zuladung und Anhängelast kann der Koreaner ebenfalls punkten. Gut, weil zeitgemäß sind die jeweils 100 kg Stützlast, die hier wie dort einen problemlosen E-Bike-Transport auf der jeweils optional erhältlichen Anhängerkupplung ermöglichen.

 

Fahrkomfort: Kia Sorento wirkt satter und schwerer

Kia Sorento; fahrend; SUV; Heckansicht
Foto: Daniela Loof

Beide SUV verfügen über komfortable Sitze mit zahlreichen Komfortfunktionen. Die Relax-Funktion der Kia-Sessel ist allerdings nur im Stand von Vorteil – wenn die massive Unterschenkelauflage ausklappt und ein ausgiebiges Lümmeln erlaubt. Der Skoda sammelt da mehr Punkte, weil er während der Fahrt mit einer längeren Sitzfläche und einer bequemeren Polsterung verwöhnt. Erstklassig ist jeweils der Sitzkomfort im Fond – viel Platz und angenehm geformte Bänke mit einstellbarer Lehnenneigung erlauben stressfreies Reisen auf Kurz- sowie Langstrecken. Beide Dieseltriebwerke gefallen zudem mit einem recht angenehmen Geräuschkomfort. Rustikales Nageln rückt gut weggedämmt in den Hintergrund. Untenherum ist der Tscheche zwar akustisch ein wenig offenherziger, dafür bei Reisetempo ab etwa 100 km/h eine Spur angenehmer als sein Kontrahent.

Beim Fahrwerk schöpft der Skoda Kodiaq auf jeden Fall aus dem Vollen und fährt bei unsrem Vergleichstest mit dem optionalen DCC Plus-Fahrwerk (Sport-Paket, 860 Euro) vor, das mit seiner großen Spreizung beeindruckt. Auf Knopfdruck ein straff-verbindliches oder flauschig-komfortables Fahrverhalten kann der Kia Sorento dagegen nicht bieten, doch der Koreaner schlägt sich gut. Er wirkt satter und schwerer – subjektiv ein gehobenes Fahrgefühl, das er mit einem konventionellen Stahlfahrwerk erreicht. Der Kodiaq kontert wiederum mit seinem Mehr an Möglichkeiten und wirkt nur ab und an von spontanen Kanten und Fugen überrascht.

 

Motor/Getriebe: Skoda Kodiaq 2.0 TDI 4x4 fährt in eigener Liga

Skoda Kodiaq; fahrend; SUV; Heckansicht
Foto: Daniela Loof

Trotz fast identischer Daten fährt der Skoda Kodiaq 2.0 TDI 4x4 längsdynamisch in einer anderen Liga. Hat man die Lethargie beim Anfahren überwunden, ist der TDI das spritzigere Aggregat – trotz seines Drehmoment-Nachteils. Das Doppelkupplungsgetriebe ist ein adäquater, schnell reagierender Tandempartner, und das maximale Drehmoment liegt über einen breiteren Drehzahlbereich an. Etwas langsamer, aber dafür butterweich wechselt der Kia Sorento 2.2 CRDi AWD die Gänge.

Das passt zum gemütlicheren Charakter, der sich auch in den Messwerten unseres Vergleichstests niederschlägt. Auf 100 km/h verliert der Kia Sorento 2.2 CRDi AWD 1,5 und bis 200 km/h fast fünf Sekunden auf den schnellen Skoda Kodiaq 2.0 TDI 4x4. Auch bei der Höchstgeschwindigkeit muss er den Tschechen deutlich davonziehen lassen. Auf der Verbrauchsrunde manifestiert der Skoda den überzeugenden Eindruck im Antriebskapitel: Ein um 1,1 l geringerer Dieselkonsum auf 100 km summieren sich beim Kilometerfressen zu einem spürbaren Emissions- und Kostenvorteil. Weil sein Tank aber nur 55 l aufnimmt, kann der Kia bei der Reichweite mit seinen 67 l Fassungsvermögen und in Summe 838 km am Stück allerdings noch vorbeiziehen.

 

Fahrdynamik: Kia Sorento mit kürzeren Bremswegen

Der rundum gelungene Antrieb beschert dem Skoda Kodiaq auch einen Vorteil bei der Fahrdynamik. Der rote Testwagen umrundet die Teststrecke des Contidroms schneller und zeigt sich zudem im Slalom versierter. Die objektiv besseren Messwerte sind noch viel stärker subjektiv zu spüren. Der Skoda ist deutlich leichtfüßiger als der Kia abgestimmt. Seine gefühlvolle Progressivlenkung erlaubt ein präziseres Steuern, ein hoher mechanischer Grip macht die Fahrt zudem schnell und stets sicher.

Ausgewiesen sicher präsentiert sich zwar auch der Kia Sorento, dessen ebenfalls präzise Lenkung aber mehr Lenkkräfte fordert. Im Zweifel greifen seine Regelsysteme ebenso sanft ein, wie die des Skoda Kodiaq oder der Siebensitzer untersteuert gutmütig und vorhersehbar – eine Abstimmung, die in brenzligen Situationen auch Ungeübten die maximale Kontrolle erlaubt. Kürzere Bremswege bescheren dem Sorento im Vergleichstest letztendlich eine Punkteausbeute im Fahrdynamik-Kapitel, die auf dem hohen Niveau des fahraktiveren Skoda Kodiaq liegt.

Vergleichstest So testet die AUTO ZEITUNG
So testet die AUTO ZEITUNG 5000 Punkte in fünf Kapiteln

 

Umwelt/Kosten: Beide SUV sind nicht billig

Unter 50.000 Euro dürften beide Kontrahenten neu – ohne etwaige Rabatte – nicht in neue Hände wechseln. Das ist, speziell für Familien, sehr viel Geld. Bei der Aufpreispolitik verfolgen die Hersteller jeweils unterschiedliche Ansätze. Der schon im Grundpreis teurere Kia Sorento verlangt auch bei den Ausstattungsversionen und den einzelnen Paketen einen höheren finanziellen Einsatz. Allein die Reifenwahl des Testwagens in diesem Vergleichstest, die es so nur für die Top-Ausstattung "Platinum" gibt, schraubt den Preis um 9000 Euro in die Höhe.

Beim Skoda Kodiaq sind die Aufpreise teils zwar kleinlicher, dafür unterm Strich aber auch deutlich günstiger. Ärgerlich wird es etwa beim Navi, das beim Kia serienmäßig ist, beim Kodiaq aber Aufpreis kostet. Punkten kann er dafür bei der Versicherungseinstufung, die deutlich besser als beim Sorento ausfällt. Ein nicht zu unterschätzendes Pfund von Kia, das sich mittlerweile herumgesprochen haben dürfte, sind die sieben Jahre Neuwagengarantie. Skoda bietet im Gegenzug nur verbesserungswürdige zwei Jahre. Will man partout keinen Diesel fahren, offerieren beide Hersteller noch zahlreiche weitere Motorisierungen für ihre Mittelklasse-SUV – vom klassischen Benziner bis hin zum technisch aufwendigeren Plug-in-Hybrid.

 

Technische Daten des Kia Sorento 2.2 CRDi AWD und des Skoda Kodiaq 2.0 TDI 4x4

AUTO ZEITUNG 16/2024Kia Sorento 2.2 CRDi AWDSkoda Kodiaq 2.0 TDI 4x4
Technik
Motor4-Zylinder, 4-Ventiler, Turbo; 2151 cm³4-Zylinder, 4-Ventiler, Turbo; 1968 cm³
Antrieb8-Gang; Doppelkupplung; Allrad7-Gang; Doppelkupplung; Allrad
Leistung142 kW/194 PS142 kW/193 PS
Max. Drehmoment440 Nm400 Nm
Karosserie
Außenmaße (L/B/H)4815/1900 (2170)*/1700 mm4758/1864 (2133)*/1679 mm
Leergewicht (Werk/Test)1854/1982 kg1717/1819 kg
Kofferraumvolumen616 - 2011 l910 - 2105 l
Fahrleistungen
Beschleunigung 0-100 km/h (Test)9,2 s7,7 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)201 km/h220 km/h
Bremsweg aus 100 km/h
kalt/warm (Test)
34,1 m / 34,2 m35,2 m / 34,8 m
Verbrauch auf 100 km (Test/WLTP)8,0 l / 6,6 l6,9 l / 6,0 l
Preise
Grundpreis55.190 €49.700 €
Testwagenpreis65.680 €51.210 €
*Breite mit Außenspiegel
 

Ergebnis in Punkten

Gesamtbewertung (max. Punkte)Kia SorentoSkoda Kodiaq
Karosserie (1000)749782
Fahrkomfort (1000)746775
Motor/Getriebe (1000)649680
Fahrdynamik (1000)702700
Eigenschaftswertung (4000)28462937
Kosten/Umwelt (1000)297320
Gesamtwertung (5000)31433257
Platzierung21

 
Sven Kötter Sven Kötter
Unser Fazit

Der Skoda Kodiaq 2.0 TDI 4x4 kam, sah und siegte. Er bietet einen rundum gelungenen Mix aus Platz, Komfort und Effizienz. Der Preis ist zwar ambitioniert, wird aber sogar noch deutlich von dem des Kia Sorento 2.2 CRDi AWD übertroffen. Nicht zuletzt dieser wird dem Koreaner zum Verhängnis, was in der Endabrechnung Platz zwei bedeutet. Der Siebensitzer verwöhnt aber ebenfalls mit jeder Menge Platz, komfortablen Annehmlichkeiten sowie mit sieben Jahren Garantie. Der hohe Preis ist der Paket-Bündelung geschuldet – ohne etwa die großen Räder fährt man um einige tausend Euro günstiger.

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