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Geht auch ganz einfach:

Kia Sorento vs. BMW X3 & Hyundai Grand Santa Fe Überholversuch

Inhalt
  1. Kia Sorento vs. X3 & Grand Santa Fe: KAROSSERIE
  2. FAHRKOMFORT
  3. MOTOR/GERTRIEBE
  4. FAHRDYNAMIK
  5. UMWELT/KOSTEN
  6. FAZIT
  7. Technische Daten & Gesamtbewertung als PDF zum nachlesen

Beim neuen Kia Sorento legten die Koreaner ihre Messlatte höher als je zuvor. Selbstbewusst holt das Flaggschiff jetzt zum ersten Schlag gegen die SUV-Elite aus – mit dem Schwestermodell Hyundai Grand Santa Fe als Rückendeckung. Vergleichstest

Premium-Hersteller haben es nicht leicht. Ohne Zweifel genießen Autos von Audi, BMW oder Mercedes in ihren Segmenten immer noch höchstes Ansehen. Doch längst bieten auch Modelle von VW, Opel oder Ford ein beachtliches, teilweise sogar vergleichbares Qualitäts- und Ausstattungsniveau. Wo soll man also die Grenze ziehen zwischen Premium-Marke und Premium-Auto?

Die Frage ist umso schwerer zu beantworten, je näher man dem neuen Kia Sorento 2.2 CRDi 4WD kommt. Lackqualität, Karosserieverarbeitung, Design – alles könnte auch von einem süddeutschen Hersteller stammen, wären da nicht die drei Buchstaben im Kühlergrill. Doch das ist noch längst kein Grund, dem taufrischen Asiaten einen Kampf gegen den SUV-Primus BMW X3 xDrive20d zu verweigern. Zusammen mit dem technisch eng verwandten Hyundai Grand Santa Fe treffen erstmals in der Gewichtsklasse mit Diesel und Automatik zwei Koreaner auf einen Bayern.

 

Kia Sorento vs. X3 & Grand Santa Fe: KAROSSERIE

Der Kia Sorento der dritten Generation, den es für 900 Euro extra auch als Siebensitzer gibt (ab Spirit-Ausstattung), bringt mit seiner Außenlänge von 4,78 Metern einen klaren Größenvorteil zum knapp 4,66 Meter langen BMW X3 mit. Der Hyundai Grand Santa Fe 2.2 CRDi 4WD übertrifft mit 4,92 Metern sogar einen X5. Das spürt man weniger auf den Sitzplätzen als vielmehr im Kofferraum. Hier halten die Koreaner deutlich mehr als 600 Liter bereit, während schon die 550 Liter des X3 für die meisten Touren zu fünft ausreichen dürften.

Beim Hyundai sind die zwei Extra-Sitze, die man aus dem Kofferraumboden klappen kann, bereits serienmäßig. Käufer müssen lediglich zwischen einer Rückbank oder zwei Einzelsitzen im Fond wählen (ohne Aufpreis). Der weiße Testwagen wurde als Sechssitzer bestellt, verfügt also über zwei komplett einstellbare Einzelsitze samt Armlehnen in der zweiten Reihe, auf denen man vortreffliche Bewegungsfreiheit genießt.

Auch die geteilte Rückbank im Kia lässt sich in der Länge verschieben und in der Neigung einstellen. Und durch den breiteren Innenraum dürfen sich Mitfahrer über mehr Platz als im X3 freuen. Auf dessen starrer Rückbank hält man es aber auf langen Strecken ebenso bequem aus. In allen drei Testkandidaten lässt sich problemlos per Hebelzug eine ebene Ladefläche und so ein beachtlicher Laderaum von bis zu 1842 Litern (Hyundai) erzeugen.

Der Grand Santa Fe nimmt es obendrein mit dem meisten Ballast auf. Sein zulässiges Gesamtgewicht von 2600 Kilogramm gewährt eine Zuladungsreserve von 591 Kilogramm. Wer allerdings schwerere Anhänger ziehen will, fährt mit dem BMW besser – er darf 2,4 Tonnen an den Haken nehmen (Koreaner: 2000 kg). Obendrein punktet der Bayer mit seiner mustergültigen Bedienbarkeit.

Auch wenn die großen Tastschalter in Kia und Hyundai keine Rätsel aufgeben, das zentral bedienbare iDrive-System von BMW ist nach wie vor der Inbegriff für intuitive Bedienung. Zudem lassen sich sämtliche Sicherheitsextras – vom Notbremsassistenten bis hin zum Head-up-Display– für den X3 ordern. Abstandsregler, Spurassistenten oder einen Verkehrsschildscanner gibt es allerdings auch schon für den neuen Sorento.

Und für bestmögliche übersicht ist der Newcomer serienmäßig mit Einparkhilfe vorn und hinten sowie einer Rückfahrkamera bestückt (nicht Edition 7). Obendrein stimmt auch der Qualitätseindruck in Kias neuem Flaggschiff. Die aufgeschäumten Materialien machen einen sehr edlen Eindruck, und die Verarbeitung überzeugt bis ins letzte Detail.

 

FAHRKOMFORT

Dass die Ingenieure auch in die Fahrwerksabstimmung viel Arbeit gesteckt haben, zeigen schon die ersten Meter im Sorento. Auf ebener Piste vermittelt die Abstimmung ein straffes, sportliches Gefühl, auf Autobahnen gefällt die Souveränität, auf schlechten Wegen wiederum das sehr gute Schluckvermögen der Federn und Dämpfer.

Auch wenn das Anfedern auf harten Kanten nicht ganz so sensibel passiert wie im BMW, verdaut der Kia Beladung oder grobe Schlaglöcher doch besser. Gleiches gilt für den Hyundai, der ebenfalls ohne adaptive Dämpfer auskommen muss. Dafür leidet der weiße Riese etwas unter den schroffer abrollenden 19-Zoll-Rädern (Premium-Ausstattung).

Bei BMW empfiehlt sich die dynamische Dämpfer-Kontrolle für 1100 Euro, die über den Fahrerlebnisschalter die Charakteristik deutlich wahrnehmbar zwischen sportlich und komfortabel verändern kann. Zusammen mit den hervorragend ausgeformten und bequemen Sportsitzen (550 Euro) bleibt der X3 so der Langstreckenkönig.

Etwas größer geschnitten und mit reichlich Seitenhalt sowie längs einstellbaren Kopfstützen bestückt, erhalten jedoch auch die optional mit Belüftung ausgestatteten Kia-Sitze (Sitzheizung serienmäßig) das Prädikat ausgezeichnet. Im Hyundai sitzt man etwas höher und aufrechter, aber gewiss nicht unbequem. Zugleich darf man sich im Grand Santa Fe nicht nur über die serienmäßige Zwei-Zonen-Klimaautomatik freuen, sondern auch über die extra Klima- und Lüftungsregelung in der dritten Reihe.

 

MOTOR/GERTRIEBE

Sowohl im BMW als auch im Hyundai-Kia-Gespann erhält man mit dem Vierzylinder-Diesel einen bärenstarken Antrieb. Die Langhuber bringen es allesamt auf mindestens 400 Nm Drehmoment (Kia: 441 Nm) und haben keine Mühe, die bis zu zwei Tonnen schweren Allradler auf Trab zu bringen. Schnellster im Bund ist der BMW mit zwei Liter Hubraum, der dank brillanter Achtstufen-Automatik auch Zwischensprints im Nu erledigt.Die beiden Koreaner brauchen trotz etwas größeren Hubraums (2,2 Liter) für den Sprint auf Tempo 100 rund eine Sekunde länger, wirken aber keinesfalls schwachbrüstig.

Ihre Sechsgang-Automaten passen dagegen eher zur gemütlichen Fahrweise, obwohl sich die Kia-Variante über den DriveMode-Select-Schalter etwas sportlicher kalibrieren lässt. So direkt am Gas wie der BMW- Motor im Sportmodus hängt das Triebwerk indes nicht . Sparsam ist der Antrieb in Kia und Hyundai aber allemal. Obwohl deutlich schwerer als der BMW, verlangt der Hyundai im Schnitt nach 8,3 Liter Diesel auf 100 km, der Kia: 8,4 Liter. Der BMW ist mit genau acht Litern der Beste bei der Verbrauchsmessung.

 

FAHRDYNAMIK

Die Zeiten von schwankenden Aufbauten sind auch bei den Koreanern vorbei. Selbst enge Kurven durcheilen die beiden Schwergewichte durchaus ambitioniert. Der Hyundai leidet ein wenig unter seinem hohen Gewicht und der etwas indifferenten Lenkung, die auch im Sportmodus (Flex Steer serienmäßig) nicht dikekter wird. Da funktioniert die Arbeit hinter dem etwas kleineren Kia-Steuer besser. Völlig unspektakulär umkurvt der knapp zwei Tonnen schwere Sorento sowohl den Slalom-Parcours als auch die Handlingstrecke. Und dabei legt er noch richtig gute Zeiten auf den Asphalt.

Wirkt der BMW vor allem im Sport-Plus-Modus zwar viel direkter und agiler, so kann er sich auf dem 3,8 Kilometer langen Handlingkurs dennoch nur eine gut Sekunde von seinem Verfolger absetzen. Und obendrein stiehlt ihm der Kia bei den Bremsmessungen die Show: Mit nicht einmal 35 Metern fällt sein Bremsweg aus Tempo 100 knapp einen Meter kürzer aus als beim X3 – sowohl im warmen als auch im kalten Zustand.

 

UMWELT/KOSTEN

Billig sind die großen SUV von Kia und Hyundai längst nicht mehr – auch wenn der neue Sorento mit einem Basispreis von 34.990 Euro (Edition 7 mit Handschaltung und Frontantrieb) lockt. Mit Allradantrieb und Automatik sind es schon 40.990 Euro. Daran gekoppelt ist aber bereits die Vision-Ausstattung mit Klimaautomatik, Navigationssystem, Lenkrad- sowie Sitzheizung vorn und hinten.

Noch üppiger ist der größere Hyundai ausgestattet (siehe pdf), der aber erst ab 46.500 Euro zu haben ist (inklusive Xenonlicht). Dagegen wirkt selbst der BMW für mindestens 43.650 Euro günstig. Allerdings müssen hier die meisten Ausstattungen zusätzlich bezahlt werden. So kosten sogar Sitzheizung (370 Euro) oder Licht- und Regensensor (130 Euro) extra. Unterm Strich und mit der testrelevanten Ausstattung bleibt der neue Kia Sorento das attraktivste Angebot. Schließlich krönt er sein überragendes Preis-Leistungs-Verhältnis noch mit einer unschlagbaren Sieben-Jahres-Garantie (Hyundai: fünf Jahre).

 

FAZIT

Der neue Kia Sorento setzt die deutsche Konkurrenz gewaltig unter Druck. Sowohl beim Preis-Leistungs-Verhältnis als auch bei der Karosseriewertung gewinnt er gegen den BMW X3. Und sogar bei der Fahrdynamik steht er dank besserer Bremswerte auf Augenhöhe mit dem Bayern. Der macht das Rennen am Ende nur knapp wegen seines mustergültigen Antriebs. Der Hyundai Grand Santa Fe ist eine imposante Erscheinung. Die volle Ausstattung treibt aber den Preis und das Gewicht nach oben – dritter Rang.

 

Technische Daten & Gesamtbewertung als PDF zum nachlesen

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