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Alle Tests zum Hyundai Tucson

Hyundai Tucson: Test über 100.000 km Tucson überzeugt im Langzeittest auf ganzer Linie

Marcel Kühler Testredakteur
Inhalt
  1. Der Hyundai Tucson im Test über 100.000 km
  2. Reisen: Tucson überzeugt auf langen Strecken
  3. Getriebe: Automatik schaltet teilweise unmotiviert rauf und runter
  4. Bedienung: Multimediasystem kann intuitiv bedient werden
  5. Qualität: Der Tucson ist ein hervorragendes Fahrzeug
  6. Kosten: Gesamtaufwendungen von knapp 18.000 Euro
  7. Technische Daten Hyundai Tucson
  8. Störungen und Wartungen bis 100.000 km
  9. Kostenübersicht Hyundai Tucson 
  10. Fazit

Im Test über 100.000 km steht der Hyundai Tucson. Das SUV gehört mittlerweile zu den wichtigsten Modellen der Koreaner überhaupt. So schlägt er sich im Langstreckentest!

Der Test über 100.000 km absolviert der Hyundai Tucson. Bereits im Jahr 2004 besetzten die Koreaner mit der ersten Generation des Wagens die Nische der Kompakt-SUV, die sich in den folgenden Jahren bekanntlich zu einer für die Hersteller wichtigsten, weil verkaufsstärksten Fahrzeuggattungen überhaupt entwickeln sollte. Bis 2015 konnten die Koreaner 53.000 Stück absetzen. Mit rund 60.000 verkauften Exemplaren noch erfolgreicher war die zweite Generation des Hyundai-Kompakt-SUV, das in Deutschland als ix35 von 2010 bis 2015 angeboten wurde. Die dritte Generation des Koreaners, die seit Juli 2015 bei uns erhältlich ist, trägt wieder die klangvolle Bezeichnung Tucson und toppt die Verkaufszahlen seines Vorgänger abermals – und zwar locker. Bereits zur Halbzeit seines Produktionszyklus hat sich der Kraxler mit 66.000 verkauften Einheiten auf unseren Straßen zu einer festen Größe entwickelt. Allein in diesem Jahr entschieden sich mehr als 12.000 Kunden für den Allrounder. Damit ist der Tucson hierzulande nach dem Kleinwagen i20 das meistverkaufte und somit wichtigste Modell im Portfolio der Koreaner. Die Gründe für die Beliebtheit liegen auf der Hand: Der Tucson bietet schlichtweg viel Auto fürs hart erarbeitete Geld. Zudem gibt es für den Asiaten ein recht umfangreiches Motorenangebot, moderne Sicherheitsfeatures und nicht zuletzt eine fünfjährige Herstellergarantie. Eigenschaften, die dem Tucson in der Vergangenheit sehr gute Resultate in Vergleichstest bescherten. Doch wie sieht es mit der Langzeitqualität aus? Diese Frage beantwortet der 100.000-Kilometer-Redaktionsmarathon, den der Hyundai gerade beendet hat. Mehr zum Thema: Erste Testfahrt des Tucson

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Der Hyundai Tucson im Video:

 
 

Der Hyundai Tucson im Test über 100.000 km

Die Konfiguration eines Tucson geht dank der übersichtlichen Preisliste erfreulich leicht von der Hand. Es gibt grundsätzlich vier verschiedene Ausstattungslinien, die teilweise an bestimmte Motorisierungen gekoppelt sind. Der von uns favorisierte 2,0-Liter-Turbodiesel mit 185 PS – das Spitzenmodell des Tucson – ist beispielsweise nur in den beiden höchsten Ausstattungslinien zu haben. Der Grundpreis: 36.040 Euro. Wir entschieden uns für die Topausstattung Premium, die für 2200 Euro Aufpreis einen nennenswerten Mehrwert gegenüber der kleineren Style-Ausstattung mit sich bringt. So gehören bei ihr unter anderem zusätzlich ein automatischer Parkassistent, Voll-LED-Scheinwerfer, Keyless-Go, eine elektrische Kofferraumklappe oder schicke 19-Zoll-Räder zum Serienumfang. Für unseren Dauertestwagen bestellten wir zusätzlich das 2050 Euro teure Automatik-Getriebe mit sechs Stufen, das 1100 Euro teure Sicherheitspaket (Notbremsassistent, Spurwechselassistent, Querverkehrwarner) sowie eine Lederausstattung, die zum Preis von 1600  Euro neben der Sitzheizung für die vorderen und hinteren Passagiere auch eine im Sommer sehr angenehme Belüftung für die Vordersitze beinhaltet. Der Gesamtpreis unseres polarweißen Tucson zum Start des Langstreckentests im Oktober 2016: 42.950 Euro – angesichts der umfangreichen Komfort- und Sicherheitsausstattung ein durchaus faires Angebot.

 

Reisen: Tucson überzeugt auf langen Strecken

Der Hyundai entwickelte sich vom Start weg zu einem der beliebtesten Dauertest-Fahrzeuge, der von vielen Kollegen gern für lange Strecken eingesetzt wurde. "Der Tucson ist ein angenehmes Reiseauto, das auf der Autobahn satt auf der Straße liegt und auch bei hohen Geschwindigkeiten nicht zu laut wird", heißt es etwa in einem der ersten Einträge im Begleitbuch, verfasst von Ratgeber-Experte Holger Ippen. Darüber hinaus fiel dem Diplom-Ingenieur auf: "Der Hyundai zeigt sich für ein Fahrzeug dieser Gattung vergleichsweise unempfindlich gegen Seitenwind und bietet eine überraschend ordentliche Rundumsicht." Martin Urbanke, geschäftsführender Redakteur, schränkte indes ein: "Auf Kanten und Fugen spricht das Fahrwerk in Kombination mit den 19-Zoll-Rädern teils recht hölzern an, was mit voller Beladung aber besser wird. Die Lenkung arbeitet zwar angenehm präzise, dürfte insgesamt jedoch rückmeldungsfreudiger agieren." Ausdrücklich gelobt wurden derweil die Winter-Eigenschaften des Tucson. "Schön, dass der Hyundai auch hinten eine schnell ansprechende Sitzheizung hat. Und auch das beheizbare Lenkrad ist eine feine Sache. Auf Schnee zeigt der Koreaner zudem eine beeindruckende Traktion", hielt Autor Johannes Riegsinger nach einer Fototour durch die winterlichen Alpen im Bordbuch fest. Der 185 PS starke Vierzylinder-Turbodiesel, der bereits bei 1750 Umdrehungen ein maximales Drehmoment von 400 Newtonmetern ausschüttet, bewies im Rahmen des Langstreckentests gute Manieren und lieferte flotte Fahrleistungen. So beschleunigte das immerhin 1738 Kilogramm schwere SUV in glatten neun Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 – womit unser Testwagen die Werksangabe um eine halbe Sekunde unterbot – und ermöglichte eine Spitzengeschwindigkeit von 201 km/h.

 

Getriebe: Automatik schaltet teilweise unmotiviert rauf und runter

Für Stirnrunzeln sorgte bei fast allen Redakteuren allerdings die optionale Sechsstufen-Automatik: "Beim sanften Abbremsen aus höheren Geschwindigkeiten schaltet die Automatik unmotiviert eine Stufe zurück und wieder rauf, zurück und wieder rauf, zurück und wieder rauf ... Was soll das?", fragte Test-Redakteur Paul Englert stellvertretend für viele Kollegen, die das Phänomen erlebten. Ein Tipp von Martin Urbanke zu diesem Thema: "Besser kurz und hart bremsen, damit lässt sich die hektische Automatik austricksen." Uneingeschränkte Zustimmung erfuhr der Tucson hingegen für sein üppiges Raumangebot. "Auch wenn die Sitze insgesamt eine längere Beinauflage und zudem mehr Seitenführung vertragen könnten: Das Platzangebot ist wirklich gut. Selbst hinten sitze ich noch sehr kommod", notierte etwa der zwei Meter große Testchef Michael Godde. Foto-Chefin Daniela Loof gefiel ferner der durch die große Öffnung einfach zu beladene, mit 513 Liter Fassungsvermögen auch für sperrige Güter geeignete Kofferraum – allerdings mit einer Einschränkung: "Weniger gut ist, dass der doppelte Ladeboden bloß 60 Kilogramm Gewicht verträgt. Mit komplettem Foto-Equipment ist dessen maximale Belastbarkeit schnell ausgereizt, sodass ich das ein oder andere Gepäckstück lieber woanders im Auto verstaue."

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Bedienung: Multimediasystem kann intuitiv bedient werden

Dass eine einfache Bedienung mittlerweile zu den absoluten Kernkompetenzen der Marke Hyundai gehört, bewies einmal mehr unser Tucson: "Das Multimediasystem lässt sich dank übersichtlicher sowie logisch aufgebauter Menüstrukturen vorbildlich leicht einstellen. Zudem sorgen klar beschriftete Schalter, wie sie beispielsweise an der Klimaanlage zu finden sind, für eine ablenkungsfreie Bedienung", vermerkte etwa der stellvertretende Chefredakteur Klaus Uckrow. Aber auch sonst verfügt der Tucson über einige clevere Detaillösungen: "Richtig klasse ist die Motorhaubenentriegelung, die perfekt erreichbar mittig unter der Haube untergebracht ist. So lässt sich der Stand des Motoröls schnell überprüfen, ohne lange an der Haube herumzufummeln und sich dabei die Hände schmutzig zu machen", stellte Tester Paul Englert fest. Das Navigationssystem hingegen überzeugte nicht auf ganzer Linie. Art-Director Andreas Schulz stellvertretend für einige Staugeplagte: "Die Umfahrungsempfehlungen des Navisystems sind nicht immer eine Hilfe. Im Gegenteil: Einmal wurde ich viel zu früh wieder auf die Autobahn gelotst und stand dann lange im Stau. Das können andere Systeme besser!"

 

Qualität: Der Tucson ist ein hervorragendes Fahrzeug

Der Tucson ist, so viel lässt sich nach 100.000 Kilometern festhalten, ein leuchtendes Beispiel dafür, in welch rasanter Geschwindigkeit die Koreaner gelernt haben, hervorragende Fahrzeuge zu bauen. Die Langzeitqualität ist sehr gut, wie auch das Interieur unseres Dauertesters beweist. Durch starke Sonneneinstrahlung ausgeblichene Kunststoffe? Fehlanzeige! Selbst die durch das häufige Hinsetzen und Aufstehen verschiedenster Staturen extrem stark beanspruchten, in kräftigem Rot gehaltenen Ledersitze weisen nach wie vor kaum Abnutzung auf. Das Lederlenkrad und der Automatik-Wählhebel – ebenfalls zwei der wohl am härtesten strapazierten Details in einem Auto – wirken beinahe neuwertig. Gleiches gilt für alle übrigen Bedienelemente. Sämtliche Knöpfe haben nach wie vor einen klar definierten Druckpunkt. Ferner registrieren wir selbst auf extrem schlechten Straßen keinerlei Klapper- oder Scheppergeräusche, was auch für eine immer noch sehr gute und steife Karosseriestruktur spricht. Noch viel bedeutender aber: Der Hyundai hat uns über die gesamte Testdauer nie im Stich gelassen. Nicht ein einziger technischer Defekt trübt die polarweiße Weste unseres Testwagens.

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Kosten: Gesamtaufwendungen von knapp 18.000 Euro

Trotz aller aerodynamischen Tricks: Ein Fahrzeug wie der Hyundai Tucson bringt naturgemäß aufgrund des hohen Aufbaus samt großer Stirnfläche einen erhöhten Luftwiderstand mit sich. Dies treibt gerade auf flott gefahrenen Autobahn-Etappen, wie sie beim Dauertest sehr häufig vorkommen, den Verbrauch nach oben. So erreichten wir über die Marathon-Distanz gesehen einen durchschnittlichen Verbrauch von 8,6 Liter Diesel je 100 Kilometer, was für einen modernen Selbstzünder kein besonders niedriger Wert ist. Immerhin: Die AUTO ZEITUNG-Testverbrauchsrunde absolvierte der Tucson mit einem Durchschnittsverbrauch von 7,8 Litern. Insgesamt mussten wir während des gesamten 100.000-Kilometer-Dauerlaufs für 10.774 Euro Kraftstoff nachtanken. Für die Gesamtbilanz addieren wir zudem die Haftpflicht und Vollkaskoversicherung für zwei Jahre (2696 Euro), die Steuern für zwei Jahre (680 Euro) sowie 22,50 Euro für außerhalb der Serviceintervalle nachgefülltes Motoröl. Außerdem schlagen die vorgeschriebenen Inspektionen und der Reifenverschleiß mit insgesamt 3753,52 Euro zu Buche. Somit kommen wir auf eine Summe der Gesamtaufwendungen von knapp 18.000 Euro. Das bedeutet: Jeder gefahrene Kilometer kostete ohne Wertverlust 18 Cent – ein eher durchschnittlicher Wert. Der tadellosen Zuverlässigkeit ist es indes zu verdanken, dass wir keinerlei Reparaturkosten zu veranschlagen haben. Deshalb landet der Hyundai Tucson in unserem Dauertest-Ranking gemeinsam mit dem VW Golf 2.0 TDI auf einem hervorragenden vierten Platz.

 

Technische Daten Hyundai Tucson

 

Störungen und Wartungen bis 100.000 km

 

Kostenübersicht Hyundai Tucson 

 
Marcel Kühler Marcel Kühler
Unser Fazit

Der Hyundai Tucson überzeugt im harten Langstreckentest auf ganzer Linie. Die angenehmen Fahreigenschaften, die geräumige Karosserie sowie der ausgeprägte Nutzwert machen aus dem koreanischen Kompakt-SUV ein ideales Familien-Alltagsgefährt – zumal er selbst in der Topausführung preislich erreichbar bleibt und sich die Kosten im Rahmen halten. Darüber hinaus leistete sich der Koreaner über die gesamte Testdauer keine technischen Aussetzer.

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