Gumpert Nathalie (2020): Preis & Methanol
Serienversion der Gumpert Nathalie
Der Gumpert Nathalie (2020) markiert das PS-gewaltige Comeback der kultigen Sportwagenmarke, die 2014 Insolvenz anmelden musste. Hinter dem Namen steckt ein E-Auto mit Methanol-Brennstoffzelle und das ehrgeizige Auto-Startup Aiways aus China. Das ist der Preis.
Der auf 500 Stück limitierte Gumpert Nathalie (2020) steht für die Fortsetzung einer Geschichte, die 2014 schon zu Ende erzählt schien. Bekannt für kompromisslose Rennwagen mit Straßenzulassung und einen Nürburgring-Rekord – 2009 raste der Apollo in 7:11:57 Minuten durch die Grüne Hölle – musste der Autobauer 2014 Insolvenz anmelden. Ein chinesisches Unternehmen sicherte sich die Namensrechte am Apollo und Gumpert verschwand von der Bildfläche. Sechs Jahre später feiert die Marke durch chinesische Unterstützung ihr 544 PS starkes Comeback: Fu Qiang, heutiger Aiways-Gründer und -Präsident, arbeitete nämlich von 1998 bis 2002 bei FAW mit Roland Gumpert zusammen, erinnerte sich an die Freundschaft und bot ihm schließlich eine Kooperation an. Das Start-up möchte zeitnah acht Baureihen mit reinem E-Antrieb aus dem Boden stampfen und schon bald 300.000 Einheiten pro Jahr verkaufen. Die Gumpert Nathalie (2020) ist daher der spektakuläre Auftakt des absolut unbekannten Autobauers, dessen Chief Product Manager und Chef der deutschen Gumpert-Aiways-Sparte nun Roland Gumpert ist. Dieser war auch für die Entwicklung des neuen, 4,37 Meter langen, 2,08 Meter breiten, 1,31 Meter hohen und 1800 Kilo wiegenden Sportwagens mit Gitterrohrrahmen und Carbon-Chassis verantwortlich – seine Ingolstädter Niederlassung soll nach Wunsch der Chinesen das "Silicon Valley" von Aiways bilden. Mehr zum Thema: Das ist der Apollo Intensa Emozione
Gumpert RG Nathalie (2019) im Video:
Das ist der Preis der Gumpert Nathalie (2020) mit Methanol-Betankung
Natürlich ist die Gumpert Nathalie (2020), übrigens nach Gumperts Tochter benannt, ganz im Sinne der jungen wie konsequenten Firmenphilosophie ein Elektro-Sportwagen. Vier Elektromotoren treiben die vier Räder an und den Deutsch-Chinesen in 2,5 Sekunden auf Tempo 100. Außerdem verspricht Gumpert 300 km/h Höchstgeschwindigkeit und eine Reichweite von bis zu 820 Kilometern. Im Fahrzeugboden ist eine 190 kWh große Pufferbatterie eingelassen. Eine 15-kW-Brennstoffzelle lädt die Batterie während der Fahrt auf. Nur wird sie nicht wie üblich mit Wasserstoff gefüttert, sondern mit Methanol. Der Alkohol wird verdampft und dadurch in Wasserstoff und CO2 aufgespalten, Wasserstoff und Sauerstoff reagieren zu Wasser und erzeugen somit Strom. Dass sich Gumpert für Methanol entschieden hat, ist dem noch immer dürftig ausgebauten Tankstellennetz für Wasserstoff geschuldet. Derzeit ist Methanol fast nur in Baumärkten erhältlich, was sich aber auf Initiative des Autobauers bis zum Produktionsbeginn ändern soll. Die ersten Exemplare der Gumpert Nathalie (2020) rollen als "First Edition" zu einem Preis von 407.000 Euro zu den Kunden – ein Jahr Methanol-Versorgung inklusive. Mehr zum Thema: Gumpert ist insolvent