Carport: Bausätze & Genehmigung fürs überdachte Parken
Das gilt es beim Carport-Bau zu beachten
Das Auto wind- und wettergeschützt unterstellen, dafür muss nicht unbedingt eine Garage her. Seit vielen Jahren schon ist der Carport eine sichere Alternative, die ebenfalls das Haus aufwerten kann.
Was ist ein Carport?
Bei einem Carport handelt es sich um eine Unterstellmöglichkeit für Autos, Wohnmobile oder auch Motorräder. In der Regel besteht der Carport aus einem Dach, das von einer Balkenkonstruktion abgestützt wird. Die Balken können dabei offen liegen oder auch mit einer Wand für zusätzlichen Witterungsschutz versehen sein. Der Vorteil gegenüber einer Garage ist unter anderem die günstigere Anschaffung, da ein Bausatz für einen Carport auch in Verbindung mit einer professionellen Montage deutlich die Kosten eines Garagenbaus unterbietet. Nachteile sind der fehlende Schutz gegen Marderbisse und Diebstahl, die die Kosten der Kfz-Versicherung im Vergleich zu einer Garage in die Höhe treiben können.
Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
Die besten elektronischen Parkscheiben im Test (Video):
Braucht der Carport eine Baugenehmigung?
Für den Bau eines Carports müssen die rechtlichen Grundvoraussetzungen geprüft werden. Je nach Bundesland greifen für das Bauvorhaben unterschiedliche Regelungen, die eine Baugenehmigung vorsehen. In der Regel sind die Größe und die Wandhöhe des Carports ausschlaggebende Faktoren dafür, ob die Montage genehmigungsfrei ist. Anbauten bis zu einer Fläche von 30 qm und einer mittleren Höhe von drei Metern sind in den meisten Fällen nicht genehmigungspflichtig.
Auch sollten beim Bau an einer Grundstücksgrenze die Nachbar:innen informiert werden, um Konflikte zu vermeiden. Ebenfalls für den Bau eines Carports an der Grundstücksgrenze sollte die Länge und Breite beachtet werden. Ist eine Genehmigung nötig, geschieht das schriftlich beim Bauamt der zuständigen Gemeinde. Wichtig ist die präzise Planung des Bauvorhabens, inklusive Bauzeichnungen und Lageplan.
Wie groß sollte der Carport sein?
Die Größen von Garagen und Carports sind nicht genormt, von Anbieter zu Anbieter können die Maße schwanken. Entsprechend unsicher sind sich Autobesitzer:innen, ob ihr neues Auto überhaupt auf den Stellplatz passt. Allerdings existieren Standardgrößen: Die Mindestmaße einer Einzelgarage liegen üblicherweise bei einer Länge von etwa fünf Metern, einer Breite von circa 2,50 m und einer Höhe von etwa 2,20 m. Bei Doppelgaragen beträgt die Breite in der Regel etwa fünf Meter. Dies sind allerdings nur die Außenmaße. Die tatsächlich nutzbaren Innenmaße inklusive der Tordurchfahrt fallen natürlich kleiner aus. Als Faustformel kann man rechts und links jeweils einen halben Meter abziehen. Bei der Durchfahrtshöhe sind dies etwa 30 cm. Doch Vorsicht: Diese Daten variieren von Anbieter zu Anbieter. Daher sollten vor dem Autokauf nicht nur Breite und Länge des Autos überprüft werden, sondern auch dessen Höhe bei geöffnetem Kofferraum. Um sicherzugehen, misst man auch gleich den eigenen Stellplatz aus.
Da Autos über die Jahrzehnte immer weiter gewachsen sind, passen viele Neuwagen heute nicht mehr in ältere und kleinere Garagen. Der ADAC verdeutlicht anhand des Beispiels VW Golf, wie stark sich Autos von damals und jetzt in den Maßen unterscheiden. Während die erste Generation – mit einem Außenspiegel – in der Breite knapp 1,80 m misst, streckt sich Generation acht von Außenspiegel zu Außenspiegel über gut 2,07 m. Zwar gab es auch in den vergangenen zehn Jahren noch einige Fahrzeuge, die deutlich weniger als zwei Meter breit sind, jedoch trifft das fast ausschließlich auf Kleinwagen zu. Da in den technischen Daten häufig die Breite ohne Außenspiegel angegeben ist, sollten Autokäufer:innen im Zweifel bei geöffneten Fenstern selbst nachmessen. Außerdem sollte ausreichend Puffer zum Rangieren sowie zum Ein- und Aussteigen eingeplant werden.
Diese Arten von Carport gibt es
Holz-Carport
Ideal für Heimwerker:innen eignen sich Carport-Bausätze aus Holz. Diese gibt es in diversen Ausführungen, mit Flachdach oder Satteldach. Gängige Hölzer sind neben Nadelholz (z.B. Pfosten aus Kiefer, Dach aus Fichte), Lärchen- oder Douglasienholz. Wichtig ist vor allem der Schutz des Materials durch Druckimprägnierung und konstruktive Maßnahmen wie ausreichend Dachüberstand und Stahlanker, die die Pfosten am Boden aufnehmen.
Ante Flachdach-Einzelcarport
Aus druckimprägniertem Nadelholz besteht der Ante Flachdach-Einzelcarport (300 x 500 cm). Somit soll das Holz vor Schädlings- und Pilzbefall geschützt sein. Um das Auto vor den Elementen zu schützen, besteht das Flachdach aus UV- und witterungsbeständigem PVC. Im Preis von 300 Euro ist laut Angaben das Montagematerial enthalten.
RSC Doppelcarport
Ebenfalls aus druckimprägniertem Nadelholz besteht der RSC Doppelcarport (595 x 495 cm). Wie der Name bereits verrät, finden für einen Preis von rund 750 Euro zwei Fahrzeuge Platz unter dem Carport. Die Eindeckung des Flachdachs erfolgt per mitgelieferten PVC-Wellplatten.
Skan Holz Satteldach-Carport Wallgau
In schiefergrauem druckimprägnierten Nadelholz präsentiert sich das Satteldach-Carport Wallgau von Skan Holz (380 x 500 cm). Mit einem Preis von rund 2800 Euro gehört dieser Carport zu den höherpreisigen Modellen. Die spitze Dachform samt Dachlattung begünstigt den Schutz vor den Elementen. Allerdings sind die benötigten Dachziegel nicht im Lieferumfang enthalten.
Metall-Carport
Weniger pflegeintensiv ist eine Konstruktion aus Metall. Je nach Hersteller ist auch hier der Aufbau in Eigenregie möglich. Grundsätzlich sind die Kosten für eine Variante, beispielsweise aus Aluminium, höher als die eines Holz-Carports. Dafür können sie je nach Haus ein moderneres Design bieten, das sich ins Gesamtbild einfügt.
Floraworld Flachdach-Einzelcarport
Der Floraworld Flachdach-Einzelcarport (300 x 496 cm) besteht aus Aluminium, das in Anthrazit lackiert wurde. Vier Pfosten tragen das Dach, welches mit Solid Polycarbonatplatten bestückt ist. Ein schönes Detail sind die Regenrinnen samt Wasserablaufstutzen, die im Preis von rund 1250 Euro enthalten sind.
Westmann Helsinki Einzelcarport
Für rund 1100 Euro erhält man den Einzelcarport Helsinki (305 x 503 cm) von Westmann. Der Rahmen aus Aluminium ist in Weiß gepulvert und laut Hersteller wartungs- und korrosionsfrei. Ebenfalls im Lieferumfang enthalten sind neben dem Schrauben-Kit zur Montage auch eine Regenrinne.
Palram Canopia Arizona Double Wave Doppelcarport
Ein futuristisches Wellendesign biete der Arizona Double Wave Doppelcarport (578 x 495 cm) von Palram Canopia. Die gebogene Dachform wird von Solid Polycarbonatplatten bedeckt, die temperaturresistent und UV-beständig sein sollen. Das anthrazit gepulverte Aluminium soll ebenfalls witterungsbeständig und unempfindlich gegen Korrosion sein. Der Preis liegt bei rund 5300 Euro.
Beton-Carport
Die wohl dauerhafteste und pflegeleichteste Lösung stellt der Carport aus Beton dar. Die Betonfertigteile sind allerdings recht unhandlich, weswegen eine Anlieferung per Lkw erfolgen muss. Auch die anschließende Montage ist nur etwas für Profis. In Eigenleistung kann lediglich das Fundament in Absprache mit dem Anbieter/Hersteller gegossen werden.
Welches Material gibt es noch für das Carport-Dach?
Die hier gezeigten Carports nutzen als Dachmaterial PVC, durchsichtige Polycarbonatplatten oder Dachziegel. Der Kunststoff ist vor allem preisgünstig und trotzt UV und Witterung. Alternativ gibt es die Möglichkeit, feuerverzinkte Stahlbleche oder Aluminiumbleche zu nutzen, die als äußerst pflegeleicht und langlebig gelten. Glas ist ebenfalls langlebig, allerdings auch sehr schmutzanfällig und in Eigenleistung nur schwer zu montieren. Auch Carports mit einem Dach aus Solarzellen sind erhältlich. Ein Beispiel ist das Juskys Solar Carport SunLuxe. Hier besteht das Dach aus insgesamt zehn Solarpaneelen, die eine Gesamtleistung von 4100 W generieren.
Wie teuer ist die Carport-Montage?
Die Kosten für eine Montage durch einen Fachbetrieb variieren je nach Größe des Carports und dem damit verbundenen Aufwand. Im Schnitt muss man mit Kosten zwischen 700 und 900 Euro rechnen. Nicht mit inbegriffen ist das Bauen des Fundaments, was vor der Montage des Carports zwingend erfolgen muss.