Frontal 21: AdBlue-Manipulation bei Lkw ZDF deckt AdBlue-Schwindel auf
AdBlue-Manipulation bei Lkw sind weit verbreitet, wie Recherchen vom ZDF-Magazin Frontal 21 in Rumänien und bei polizeilichen Kontrollen in Polen zeigen. Der komplette Beitrag ist am Dienstag, 17. Januar, ab 21 Uhr auf ZDF zu sehen.
Mit Hilfe von Elektronikbauteilen namens Emulatoren sparen eine Vielzahl an LKW-Speditionen den Zusatzstoff AdBlue und erzielen dadurch illegale Mehrgewinne, betrügen bei Mautzahlungen und stoßen vermehrt giftige Stickoxide aus. Das ergaben die verdeckten Recherchen vom ZDF-Magazin Frontal 21 in Rumänien und Polen, worüber das ZDF am Dienstag, 17. Januar 2017, ab 21 Uhr berichtet. AdBlue ist ein Zusatzstoff, den moderne Dieselmotoren zur Abgasreinigung in die Auspuffanlage einspritzen. "Eine absolut saubere Technologie, die Lkw besser dastehen lässt als viele moderne Diesel-PKW", sagt Professor Thomas Koch vom Karlsruher Institut für Technologie. Doch kostet die Abgasreinigung durch AdBlue Geld, was kriminelle Speditionen gerne einsparen. Im Internet werden Emulatoren verkauft, die dem Lkw vorgaukeln, mit AdBlue zu fahren. Tatsächlich aber wird die Anlage lahmgelegt und die Bordelektronik ausgetrickst, sodass bei oberflächlichen Polizei-Kontrollen kein Hinweis darauf zu sehen ist. Oder wie in rumänische Spediteur gegenüber ZDF sagt: "In Deutschland muss man keine Angst haben, die Polizei kennt das nicht".
Frontal 21: AdBlue-Manipulation bei Lkw
Messungen im Auftrag des ZDF und der Organisation Camion Pro (Berufsverband für Unternehmen der Transportbranche) ergaben, dass 20 Prozent aller Lkw aus Osteuropa verdächtig sind, ihre AdBlue-Einspritzung und Abgasanlage manipuliert zu haben. Da diese Lkw in einer falschen Maut-Klasse fahren, würde dies Mautbetrug in einer Höhe von rund 110 Millionen Euro bedeuten. Etwa 1,6 Milliarden Kilometer fahren AdBlue-manipulierte LKW jährlich durch Deutschland, was einen zusätzlichen Schadstoffausstoß von rund 14.000 Tonnen Stickoxiden bedeutet. Laut ZDF ist der Ausstoß etwa doppelt so groß wie bei den Abgas-Manipulationen von VW in den USA.