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Geht auch ganz einfach:

Formel-E-Pilot Daniel Abt (Audi): Interview "In der Formel E gibt es keine Dominanz"

Gregor Messer

Im Interview spricht Daniel Abt, der in der Formel E für Audi an den Start geht, über den Reiz der Rennserie, die Spekulation auf SafetyCar-Phasen und den Respekt unter den Fahrern.

Die Formel E hat sich in diesem Jahr als ausgeglichenste Rennserie im internationalen Motorsport etabliert. Wie schwierig ist die Formel E gegenüber der vergangenen Saison?

Sie ist auf jeden Fall nochmals schwieriger geworden. Die Serie war ja schon in den vergangenen Jahren nicht einfach. Nun ist sie mit Sicherheit nicht leichter geworden. Das liegt am neuen Auto: Jedes Team konnte damit praktisch bei Null neu beginnen. Wir fahren alle auf dem gleichen Niveau, auf nahezu identischem Level. Ausreißer nach oben gibt es keine. Mehr zum Thema: Alles zur Formel-E-Saison 2018/2019

Audi in der Formel-E? (Video):

Die Fahrer in der Formel E haben in puncto Härte eine Schippe draufgelegt. Teilweise wird unfair gefahren. Wie sehr hat sich das aus Ihrer Sicht geändert?

Es wird deutlich härter gefahren. Aber das ist der Situation geschuldet, denn mit dem Gen2-Auto haben wir ein stabileres Auto zur Verfügung. Zudem müssen wir weniger Energie sparen, es wird mehr voll gefahren. Und auf den Stadtkursen ist es verdammt schwer zu überholen. Zudem gibt es neue Fahrer wie Oliver Rowland, das ist einer, der noch sehr wild herumfährt, wie in der Formel 2. Eigentlich ist der Respekt unter uns Fahrern schon recht groß. Es gibt nur wenige schwarze Schafe. Doch obendrein agiert die Rennleitung und die Rennkommissare derzeit eher schwach. Mal bekommt einer für ein klares Foul nichts, mal zehn Strafsekunden, mal eine Durchfahrtsstrafe. Es wird nicht gleichmäßig durchgegriffen. Da fehlt eine klare Linie.

Das Auto von Nissan sorgt derzeit für Furore. Die Japaner kommen immer besser in Form und sind dauerhaft schnell, auch wenn es bislang noch nicht zum Siegen gereicht hat. Aber um die Antriebseinheit, die aus zwei Motoren bestehen soll, ranken sich Gerüchte.

Dazu kann ich nur sagen: Das Auto ist meiner Meinung nach nicht regelkonform.

Es liegt im Trend, dass die Fahrer im Rennen auf eine SafetyCar-Phase spekulieren. Bei den letzten beiden Rennen war dies der Fall. Die Folge ist, dass ohne Rücksicht auf den Energieverbrauch gefahren wird. Genau dies hat aber immer den Reiz der Formel E ausgemacht. Wie müsste die FIA als Regelhüter hier reagieren?

Relativ einfach: Wir müssen die Uhr stoppen. Das heißt, es müsste hinter dem SafetyCar weitergefahren werden, aber die Zeit zählt nicht zu den 45 Minuten Renndistanz. Wir müssen wieder mehr Energie sparen. Denn dadurch werden die Überholvorgänge leichter, aber auch besser. 

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In Berlin ist Ihnen in der vergangenen Saison ein traumhaftes Ergebnis gelungen, ein Grand Slam: Pole Position, schnellste Rennrunde, Sieg. Ihr Audi-Teamkollege Lucas di Grassi komplettierte die Fahrt zum Doppelsieg. Wie einfach ist es ein solches Ergebnis beim Heimrennen zu wiederholen?

Oh, das ist verdammt hart. Damals hat einfach alles gestimmt. Keine Ahnung, wieso das so gut geklappt hatte. Aber manchmal passiert das einfach. Dass uns das im vergangenen Jahr gelungen war, bedeutet ja nicht, dass wir das so einfach wiederholen können. In der Formel E gibt es keine Dominanz.

Wie sehen Sie Ihre Position im Team? Ihr Teamkollege Lucas di Grassi hat eine sehr starke Ankunftsquote auf den Podestplätzen. Zuletzt in Sanya in China lief es für Sie deutlich besser, Sie waren das ganze Wochenende schneller. Würden Sie sagen, Sie sind ein ausgeglichenes Team?

Jetzt schon. In den ersten drei Saisons war dies nicht der Fall. Aber seit der vergangenen Saison waren wir beide absolut auf Augenhöhe. Sowohl im Trainingsduell als auch bei den Rennresultaten als auch bei den Siegen. Das hat jeder gesehen. Derzeit trennen uns in der Tabelle nur acht Punkte. Das ist nicht viel. Mehr zum Thema: Das sind die Könige der Formel E

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Am Wochenende folgt der siebte Lauf in Rom. Sie sind einer von nur zwei Piloten im 22 Mann starken Feld, die bislang in jedem Rennen gepunktet haben. Ihre Prognose?

Natürlich möchte ich diese Serie weiter ausbauen und am liebsten mal wieder einen Pokal dazu holen. Die Meisterschaft nimmt jetzt Fahrt auf und wird richtig spannend. Wir haben uns eine gute Ausgangsposition erarbeitet und wollen jetzt darauf aufbauen.

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