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Geht auch ganz einfach:

Fiat 500, Suzuki Alto und Toyota iQ im Vergleichstest Ein Fall für Zwei

Inhalt
  1. Karosserie
  2. Fahrkomfort
  3. Motor und Getriebe
  4. Fahrdynamik
  5. Umwelt und Kosten
  6. Fazit

Reicht ein turbogeladenes Zylinderpaar, um sich heutzutage anständig fortzubewegen? Das muss der Fiat 500 TwinAir im Vergleich mit Suzuki Alto und Toyota iQ beweisen

Wir leben im Zeitalter der Superlative. Einerseits werden Autos immer größer, schneller und teurer. Andererseits wollen immer mehr Menschen Spritsparer, aber dennoch kein Verkehrshindernis sein. Was also tun? Downsizing beziehungsweise Verkleinern heißt das Zauberwort, das nicht nur für die Größe der Motoren gilt, sondern auch für Verbrauch und Emissionen steht.

Die untere Fahnenstange im automobilen Triebwerkebau markierten lange die Dreizylinder, doch nun treibt Fiat 500 TwinAirden Motoren-Minimalismus auf die Spitze – mit einem 86 PS starken Zweizylinder im 500er. Die Gegner des 12.900 Euro teuren Italieners kommen aus Japan: Suzuki Alto 1.0 (8.900 Euro) und Toyota iQ 1.0 VVT-i (12.900 Euro) haben jeweils drei Zylinder mit einem Liter Hubraum unter der Haube und leisten 68 PS.

 

Karosserie

Der iQ ist mit einer Länge von knapp drei Metern um einen halben Meter kürzer als seine Mitstreiter. Allerdings hat der Mini-Toyota mit 1,68 Metern in der Breite auch die kräftigsten Schultern im Vergleich. Die sorgen für enorme eineinhalb Meter Innenraumbreite vorn und vermitteln Fahrer und Beifahrer ein entsprechend komfortables Raumgefühl. Die zwei hinteren Sitzplätze sind jedoch schwer zu erreichen, und die Bewegungsfreiheit im Fond ist eingeschränkt. Auf kurzen Strecken kann man dennoch ausreichend bequem sitzen.

Und klappen die hinteren Lehnen um, so entsteht eine kleine, aber ebene Ladefläche. Auf einen geräumigen Innenraum setzt vor allem der Abarth Fiat 500C, dessen Cockpit im Retro-Look sich an der runden Karosserieform orientiert. Vorn wie hinten haben die Insassen an Bord des Italieners genügend Platz, jedoch ist im Cinquecento die Kopffreiheit auf der Rückbank stark eingeschränkt. Die einfache Bedienung überzeugt: Große, übersichtlich angeordnete Knöpfe und eindeutige Symbole lassen keine Fragen aufkommen. Außerdem entpuppt sich der 500 als Lastesel in diesem Vergleich: 350 Kilogramm darf der Fiat mitnehmen. Das ist zwar weniger als beim Suzuki Kizashi(367 Kilogramm), aber der Kleinwagen aus Turin kann bis zu 800 Kilogramm (gebremst) ziehen – das ist einsame Spitze.

Hinzu kommt mit 185 Litern das größte Kofferraumvolumen bei aufrechten Rücksitzen. Mit umgelegten Sitzen stehen 610 Liter zur Verfügung. Nur der Alto schluckt dann mehr: nämlich 774 Liter. Der Stadtflitzer von Suzuki ist genauso intuitiv zu bedienen wie der Fiat. Verglichen mit seinen Kontrahenten wirkt er innen aber trist und farblos. Die kurze Front und das steil abfallende Heck sorgen hingegen für die beste Übersichtlichkeit im Test, auch wenn die breite C-Säule den Blick nach hinten etwas einschränkt.

Das größte Manko des Alto ist die mangelnde Sicherheitsausstattung. Serienmäßig wird er ohne ESP ausgeliefert, genauso wie sein Gegner aus Italien. Nur der im Großen und Ganzen sauber verarbeitete iQ verfügt ab Werk über das Stabilitätsprogramm und punktet zudem mit neun Airbags inklusive Heckairbag für mehr Schutz im Fond.

KarosserieMax. PunkteFiat 500 TwinAirToyota iQ 1.0 VVT-iSuzuki Alto 1.0
Raumangebot vorn100536549
Raumangebot hinten100251733
Übersichtlichkeit70404045
Bedienung/ Funktion100706770
Kofferraumvolumen100400
Variabilität100203020
Zuladung/ Anhängelast8018916
Sicherheit150597247
Qualität/ Verarbeitung200125140115
Kapitelbewertung1000414440395
 

Fahrkomfort

Obwohl der Toyota keine drei Meter in der Länge misst, haben es die Ingenieure geschafft, Motor und Fahrwerk so gut zu dämmen, dass erstaunlich wenig Geräusche in den Innenraum dringen. Sowohl der Geräuscheindruck als auch die gemessenen Werte in Dezibel überzeugen. Dank bequemer und ausreichend dimensionierter Sitze vorn schafft es der kurze Toyota erneut, den Fiat und den Suzuki auf die Plätze zu verweisen, wobei Seitenhalt bei allen drei Kleinstwagen keine große Rolle spielt.

Die Sitze des 500er sind zwar knapp geschnitten, aber bequem gepolstert. Dank zweier zusätzlicher Türen und ausreichend Beinfreiheit bietet der Alto den besten Sitzkomfort auf der Rückbank, die jedoch hoch montiert ist und Personen ab 1,70 Metern dazu zwingt, beim Einstieg den Kopf einzuziehen. Auf den Komfortstrecken macht der Suzuki abermals das Rennen, der Fiat leidet dabei unter seiner straffen Abstimmung, sodass besonders seine polternde Vorderachse negativ ins Gewicht fällt.

FahrkomfortMax. PunkteFiat 500 TwinAirToyota iQ 1.0 VVT-iSuzuki Alto 1.0
Sitzkomfort vorn150758575
Sitzkomfort hinten100282032
Ergonomie150100100105
Innengeräusche50243027
Geräuscheindruck100374540
Klimatisierung50192813
Federung leer200889095
Federung beladen200858890
Kapitelbewertung1000456486477
 

Motor und Getriebe

Anfangs waren wir unsicher, ob ein so kleines Motörchen für den Alltag wohl ausreicht. Doch nach dem Test war die Skepsis verflogen. Der Fiat 500 TwinAir ist nicht nur zügig und kräftig im Durchzug, sondern geht auch einigermaßen sparsam mit dem Kraftstoff aus seinem 35-Liter-Tank um (5,9 Liter auf 100 km), der ihm zu knapp 600 km Reichweite verhilft. Der 875 Kubikzentimeter kleine Zweizylinder mit elektro-hydraulischer Einlassventilsteuerung wird von einem Turbolader unterstützt, der unter Volllast mit bis zu 1,4 bar Luft in die Brennräume pustet und dem Twin 145 Newtonmeter Drehmoment abringt.

Wem Spritsparen über alles geht, der kann per Eco-Taste das Drehmoment auf maximal 100 Nm reduzieren, was sich aber nur in der Stadt auszahlt, wo Leistung weniger wichtig ist. Wie schon in anderen Fiat-Motoren, kommt auch im Zweizylinder die MultiAir-Technik zum Einsatz. Soll heißen: Die Einlassnockenwelle betätigt eine Elektro-Hydraulik, die Steuerzeiten und Ventilhübe vollvariabel anpasst. Das soll zusammen mit der serienmäßigen Start-Stopp-Automatik noch einmal Sprit sparen. Und wie fährt sich so ein Zweizylinder? Klasse. Zwar sind die Vibrationen des Zylinderpärchens spürbar, und die stets präsente Geräuschkulisse ist nicht die eines ruhigen Vierzylinders. Doch das ist es, was den Charme des Cinquecento ausmacht, der eh nicht für lange Etappen gedacht ist.

Knurrig startet der TwinAir nach dem Drehen am schicken Schlüssel, beim Beschleunigen gibt er sich rau und heiser, sodass beinahe Enttäuschung aufkommt, wenn bei rund 6.000 Touren die Drehzahlgrenze erreicht ist. Die Dreizylinder-Motoren von Suzuki Swift 1.2 im Test und Toyota sind zwar nicht viel größer als der TwinAir, müssen ihre Atemluft aber aus eigener Kraft ansaugen und leisten nur 68 PS. Beim Testverbrauch geht der schwächliche iQ mit 5,4 Litern pro 100 km in Führung. Der Alto verlangt gut einen Liter mehr und muss sich nicht zuletzt auch deshalb in diesem Kapitel hinten einreihen.

Motor und GetriebeMax. PunkteFiat 500 TwinAirToyota iQ 1.0 VVT-iSuzuki Alto 1.0
Beschleunigung150897680
Elastizität100674347
Höchstgeschwindigkeit150331619
Getriebeabstufung100727273
Kraftentfaltung50353031
Laufkultur100455042
Verbrauch325270279258
Reichweite2510108
Kapitelbewertung1000621576558
 

Fahrdynamik

Auf Rennstrecken haben diese drei Autos nichts verloren. Trotzdem lassen sich gerade dort die Unterschiede von Lenkung und Fahrsicherheit herausarbeiten. Und weil der Fiat 500 sehr satt auf der Straße liegt, hat er beim Handling die Nase vorn. Zwar nimmt es seine Lenkung mit der Rückmeldung an den Fahrer nicht so genau, im Vergleich aber heimst sie für den Fiat die meisten Punkte ein. Auch die Bremsmessungen absolviert er mit rund 38 Metern aus Tempo 100 bis zum Stillstand gut – im Gegensatz zum Alto, der mit kalten Scheiben erst fünf Meter hinter dem 500 zum Stehen kommt.

Der Zwergen-Aufstandhangelt sich konstant an der 40-Meter-Marke entlang. Dafür hat er mit Wendekreisen knapp über acht Metern die besten Karten beim Einparken und beim Rangieren. Auf dem Handlingparcours steht sein ESP einer besseren Zeit im Weg, das jeden Rutsch-Ansatz rigoros wegregelt. Der Alto ist zwar quirlig, kann aber mit seiner schmalen Bereifung wenig Kurventempo aufbauen.

FahrdynamikMax. PunkteFiat 500 TwinAirToyota iQ 1.0 VVT-iSuzuki Alto 1.0
Handling150543033
Slalom100685151
Lenkung100585242
Geradeauslauf50232635
Bremsdosierung30211518
Bremsweg kalt150745325
Bremsweg warm150684740
Traktion100555638
Fahrsicherheit15010585100
Wendekreis20102523
Kapitelbewertung1000536440405
 

Umwelt und Kosten

8.900 Euro sind eine deutliche Ansage von Suzuki – auch im Segment der Kleinstwagen. Toyota und Fiat verlangen exakt 4.000 Euro mehr für iQ und 500 Twin- Air, wobei der kurze Japaner mit einer reichhaltigen Ausstattung aufwarten kann. ESP, Klimaanlage und Leichtmetallfelgen sind Serie. Deshalb trennen Toyota und Suzuki inklusive AUTO ZEITUNG-Normausstattung (siehe Tabelle nächste Seite) nur 1.350 Euro. Der Fiat mit moderner Motorentechnik ist zwar schick, aber teuer und beim Wertverlust auch nur das Schlusslicht in diesem Trio. Klimaanlage und Sitzhöheneinstellung gibt es erst ab der höheren Ausstattung „Lounge“, die mit 14.900 Euro in der Preisliste steht.

Auch der Suzuki Alto ist als „Basis“-Variante sehr spartanisch eingerichtet. Eine Klimaanlage und ESP gibt es erst ab der Ausstattung „Club“ für 9.900 Euro, wer Alu-Räder, CD-Radio und eine Sitzhöheneinstellung für den Fahrer haben möchte, muss 10.900 Euro für die „Comfort“-Linie investieren. Trotzdem gewinnt der Suzuki Alto 1.0 dieses Kapitel souverän. In puncto Kosten für Werkstatt, Versicherung und Steuer liegen Fiat, Suzuki und Toyota auf einem Niveau, wobei die Wartungskosten für den 500er auf der Basis von Erfahrungswerten geschätzt sind, da noch keine offiziellen Angaben von Fiat vorliegen.

Kosten/UmweltMax. PunkteFiat 500 TwinAirToyota iQ 1.0 VVT-iSuzuki Alto 1.0
Bewerteter Preis675355355454
Wertverlust50373845
Ausstattung250210
Multimedia50
Garantie/Gewährleistung50172525
Werkstattkosten20141414
Steuer10101010
Versicherung40353433
Kraftstoff55444542
Emissionswerte25899289
Kapitelbewertung1000601634712
 

Fazit

Zwei klare Kapitelsiege sind die Basis für den ersten Platz des Fiat 500 TwinAir. Mit seinem kleinen, sportlich klingenden Motor fährt der Italiener wirtschaftlich, kommt bei Bedarf aber auch zügig voran. Trotzdem kann der Italiener beim Komfort und mit seinem kleinen Raumangebot nicht wirklich überzeugen. Der Toyota iQ erreicht mit guter Variabilität und sparsamem Motor Rang zwei. Der Suzuki Alto ist günstig, setzt aber keine Glanzpunkte.

Gesamtbewertung

Max. PunkteFiat 500 TwinAirToyota iQ 1.0 VVT-iSuzuki Alto 1.0
Summe5000262825762547
Platzierung123

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