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E-Auto kaufen: Wichtige Tipps/Preise

Darauf beim E-Auto-Kauf achten

AUTO ZEITUNG
Inhalt
  1. Fahrprofil und Lebensumstände beim E-Auto-Kauf beachten
  2. Wann lohnt sich ein E-Auto?
  3. Wie hoch ist der Preis beim E-Auto-Kauf?
  4. Was ist bei der Reichweite zu beachten?
  5. Was ist die Lebensdauer einer Batterie?
  6. Gibt es noch Elektroauto-Akkus zum Mieten?
  7. Was sind die Vorteile kleiner & großer Batterien?
  8. Welche Boni gibt es beim Kauf eines E-Autos?
  9. Welche Sonderrechte haben E-Autos?
  10. Wie umweltfreundlich sind Elektroautos wirklich?
  11. Umfrage: Die wichtigsten Aspekte beim Kauf eines E-Autos

Immer mehr Menschen möchten ein E-Auto kaufen oder sich zumindest über die Preise und die Reichweiten informieren. Wir beantworten die wichtigsten Fragen und nennen die laut einer Umfrage entscheidenden Aspekte beim E-Auto-Kauf.

Jede dritte Person mit Auto in Deutschland kann sich vorstellen, beim nächsten Autokauf auf Strom zu setzen. Der Umfrage des ADAC im Juni 2023 zufolge würden 24 Prozent der Befragten "wahrscheinlich" als nächstes ein Elektroauto wählen. Weitere neun Prozent halten es sogar für "sehr wahrscheinlich". Trotz der vergleichsweise hohen Neupreise wurden 2022 in Deutschland 470.559 neue Elektroautos zugelassen, im ersten Halbjahr 2023 sind es bereits 268.900. In anderen EU-Ländern, wie zum Beispiel Norwegen, ist das Elektroauto auf dem besten Wege, die Verbrenner komplett abzulösen. In Deutschland forcieren Politik und Autohersteller die Mobilität aus der Steckdose nach wie vor stark. So gibt es für Elektroauto-Interessierte viele Kaufanreize, die den Umstieg auf den Stromer schmackhaft machen – sei es die staatliche E-Auto-Prämie oder ein vom Autobauer zusätzlich gewährter Umweltbonus. Auch Steuervorteile beim Laden am Arbeitsplatz sowie das Entfallen der Kfz-Steuer sollen potenzielle Elektroauto-Käufer:innen überzeugen und vom hohen Neupreis der Wagen ablenken. Doch trotz des Hypes um das emissionsfreie Fahren müssen sich Autofahrer:innen, die ein elektrisches Fahrzeug kaufen wollen, vorab intensiv damit beschäftigen. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

Der Audi Q6 e-tron (2024) im Fahrbericht (Video):

 
 

Fahrprofil und Lebensumstände beim E-Auto-Kauf beachten

Günstig ist die Anschaffung eines Elektroautos nicht. Darum ist es wichtig, sich vor dem Kauf  einige Dinge genau zu überlegen und sich über die eigenen Ansprüche im Klaren zu sein. Die eigene Lebenssituation ist ausschlaggebend, ob das Elektrofahrzeug zum Erfolg oder zum Flop wird: Wie viele Personen werden das Auto nutzen? Welche Strecken müssen mit dem Wagen bewältigt werden? Wie oft wird der Wagen genutzt? All das sind Faktoren, die in die Kaufentscheidung zu einem Elektroauto hineinspielen müssen. Denn Elektroauto ist eben nicht gleich Elektroauto. Mittlerweile gibt es auch bei E-Mobilen eine große Vielfalt, die eine Antwort auf nahezu jedes Bedürfnis liefern will.

 

Wann lohnt sich ein E-Auto?

Vorteile

Elektroautos, die mit Strom aus erneuerbaren Energien fahren, schonen die Umwelt nicht nur durch weniger CO2-Emission, sondern auch durch weniger Lärmbelästigung. Zudem lässt sich jedes Jahr die THG-Quote verkaufen. Für Kurzstrecken und besonders das tägliche Pendeln zur Arbeit sind die batteriebetriebenen Wagen nahezu prädestiniert. Für den Alltagsbetrieb sind die Kapazitäten der Elektroautos in der Regel sogar mehr als ausreichend. Wer beim Arbeitgeber kostenlos laden und die Wallbox zuhause mit Strom aus der PV-Anlage speisen kann, macht mit einem Elektroauto in der Regel eine gute Anschaffung. Und: Um die Reichweite zu erhöhen, werden einige E-Autos, wie zum Beispiel der Mazda MX-30, auch mit einem sogenannten Range Extender angeboten. Das sind kleine Motoren oder Generatoren, die mit Kraftstoff, manchmal auch mit Gas betrieben werden und den Akku während der Fahrt nachladen.

Nachteile

Bei all der Umweltfreundlichkeit, Geräuschlosigkeit und Fortschrittlichkeit lassen sich die Nachteile der Stromer, die ebenfalls in die Kaufentscheidung hineinspielen, nicht leugnen. Die Hersteller arbeiten zwar auf Hochtouren daran, die E-Autos mit Schnelllade-Modi auszustatten und die Akkus aufzurüsten, trotzdem sollte man sich darüber im Klaren sein, dass ein Elektroauto in den allermeisten Fällen über weniger Reichweite als ein Auto mit Verbrennungsmotor verfügt. Und auch das Aufladen des Akkus dauert etwas länger als ein normaler Tankvorgang. Für Langstrecken sind Elektroautos daher nach wie vor nur bedingt geeignet. Und: Insgesamt ist ein Elektroauto im Vergleich zum gleichen Modell mit Verbrennungsmotor finanziell nicht immer lohnenswert. Laut einer Untersuchung des ADAC kommt es auf die Fahrzeugklasse an. Je kleiner das Auto, desto weniger lohnt sich die verhältnismäßig teure E-Variante. Auch durch das Laden an der heimischen Wallbox kann man mit dem E-Auto erst mit Modellen höherer Fahrzeugklassen die Benziner finanziell übertrumpfen.

 

Wie hoch ist der Preis beim E-Auto-Kauf?

Viele Autofahrer:innen, die ein E-Auto kaufen wollen, werden von den im Schnitt ziemlich hohen Preisen abgeschreckt. Das Angebot auf dem deutschen Fahrzeugmarkt ist zwar mittlerweile sehr umfangreich. Es gibt aber nur wenige relativ günstige Modelle mit Preisen unter 36.000 Euro – darunter beispielsweise der kleine VW e-Up oder der Nissan Leaf. Sogar der beliebte Renault Zoe ist nicht unter rund 37.000 Euro zu haben. Bei Modellen wie dem Tesla Model 3 startet der Preis nicht unter 45.000 Euro, beim Audi Q4 e-tron sind es schon rund 52.000 Euro. Das günstigere Modell BMW i3 gibt es nur noch gebraucht und kostet beim Hersteller rund 25.000 bis 30.000 Euro (alle Preise Stand: August 2023). Der ADAC bietet zu vielen elektrischen Modellen, wie beispielsweise dem Nissan Leaf, dem VW e-Golf oder dem Hyundai Kona Elektro, kostenlose Informationsblätter zum Kauf von gebrauchten Elektroautos.

Wertverlust von E-Autos

Ein Kostenfaktor, der sich aktuell noch nicht eindeutig abschätzen lässt, ist der Wertverlust. Momentan zeigen sich E-Autos am Markt allerdings recht wertstabil. Nach drei Jahren halten die meisten Elektroautos ihren Wert bei etwa 45 Prozent. Durch den hohen Neupreis ist der absolute Wertverlust aber vergleichsweise hoch. Je teurer das Modell, desto höher auch der Wertverlust.

Wartungskosten

Anders als bei Autos mit Verbrennungsmotor oder Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen gibt es bei Elektroautos kaum Verschleißteile. Man spart sich also Kosten für Öl-, Filter- oder Zündkerzenwechsel. Trotzdem empfiehlt sich einmal jährlich die Inspektion beim Hersteller. Die Wartungskosten für die Inspektion fallen aber durch den Wegfall der Verschleißteile etwa um ein Drittel geringer aus als bei Verbrennungsmotoren. Auch größere Ausgaben wie ein Zahnriemenwechsel oder eine neue Kupplung fallen weg, Bremsbeläge verschleißen deutlich langsamer. Einer Studie des Instituts für Automobilwirtschaft der Hochschule Nürtingen-Geislingen zufolge sparen Elektroauto-Besitzer:innen allein bei den Kosten für Inspektionen in acht Jahren rund 1300 Euro im Vergleich zu einem Kleinwagen mit Verbrennungsmotor.

 

Was ist bei der Reichweite zu beachten?

Die Reichweiten der Elektroautos fällt je nach Hersteller und Batteriekapazität sehr unterschiedlich aus. Beim Kauf eines E-Autos sollte man sich kritisch mit den Herstellerangaben auseinandersetzen. Zwar bildet der Messwert nach dem WLTP-Testzyklus ein realistischeres Bild als das veraltete NEFZ-Zyklus, jedoch muss man beachten, ob der Hersteller nicht vielleicht mit der City-Reichweite wirbt, die üblicherweise um einiges höher ist als die kombinierte WLTP-Reichweite. Hier hilft es, die technischen Datentabellen in den Preislisten zu vergleichen. Ein noch realistischeres Bild von der tatsächlichen Reichweite eines E-Autos bieten Fahrzeug-Tests wie die der AUTO ZEITUNG. Zudem hat der ADAC errechnet, welche E-Autos voll langstreckentauglich sind.

Außerdem ist es ratsam, etwa ein Drittel der Reichweite als Puffer einzurechnen. Denn mit jedem Ladevorgang altert der Akku und verliert an Kapazität. Wer also jeden Tag einen Arbeitsweg von zweimal 35 Kilometern zurücklegt, sollte einen Wagen mit mindestens 105 Kilometern Reichweite oder mehr kaufen. Dann ist der Weg zur Arbeit auch im Winter und nach mehreren Jahren ohne Probleme zu fahren.

 

Was ist die Lebensdauer einer Batterie?

Ein großer Faktor, der früher oder später ins Gewicht fällt, ist der Akku. Mit der Zeit entladen sich die Akkus schneller und die Reichweite nimmt ab. Ein Kapazitätsverlust von zehn bis 40 Prozent über acht Jahre ist durchaus normal und gehört zum Alterungsprozess der Lithium-Ionen-Akkus, die in der Regel in E-Autos zum Einsatz kommen. Selbst bei guter Pflege ist eine längere Haltbarkeit als zehn Jahre unwahrscheinlich. Die meisten E-Auto-Hersteller gewähren deshalb eine Garantie von acht Jahren oder 160.000 bis 200.000 km Laufleistung auf üblicherweise 70 Prozent der Akku-Kapazität. Ein Test der AUTO ZEITUNG hat aber auch gezeigt: Bei gutem Umgang können Batterien auch noch nach Jahren eine hohe Kapazität aufweisen. 

 

Gibt es noch Elektroauto-Akkus zum Mieten?

Seit 2021 gibt es keine E-Autos mehr auf dem deutschen Markt, bei dem der Akku bei Neuwagenkauf gemietet werden kann oder muss – mit einer Ausnahme: Bei den Modelle von Nio gibt es den Akku optional auch im Abo. Doch egal, ob im Abo oder gekauft, es handelt sich um einen Wechselakku, der an speziellen Stationen innerhalb weniger Minuten getauscht werden kann. Beim Gebrauchtwagenkauf ist es jedoch durchaus relevant, ob der Wagen mit Miet-Akku fährt. Hier besteht entweder die Option, den Akku des gebrauchten E-Autos weiter zu mieten oder hin zum Restwertpreis zu kaufen. Zu klären ist beim Hersteller auch die verbleibende Garantie auf die E-Auto-Batterie.

 

Was sind die Vorteile kleiner & großer Batterien?

Viele Elektroautos werden mit verschiedenen Batterie-Größen angeboten. Je mehr kWh Kapazität der Energiespeicher hat, desto größer ist natürlich auch die Reichweite. Doch es lohnt oft auch ein Blick auf die kleineren Varianten. Sie sind in der Regel nicht nur mehrere tausend Euro günstiger in der Anschaffung, ihr ökologischer Rucksack ist auch deutlich kleiner. Zudem sind sie leichter, was den Stromverbrauch beim Fahren senkt. Der ADAC hat berechnet, dass der ökologische Vorsprung einer kleineren Batterie dem CO2 entspricht, das auf 30.000 Kilometern erzeugt wird. Es ist also ratsam, sein Anwendungsprofil nach der Regel "so groß wie nötig, so klein wie möglich" abzuklopfen. Große Batterien haben neben der größeren Reichweite auch den Vorteil der längeren Lebensdauer. Sie müssen seltener geladen werden und verschleißen dadurch langsamer.

 

Welche Boni gibt es beim Kauf eines E-Autos?

Käufer:innen von E-Autos profitieren aktuell von Prämien. Zum einen gibt es die staatliche E-Auto-Kaufprämie, die bei reinen Elektroautos je nach Listenpreis einen Vorteil von bis zu 6750 Euro bringt (Achtung: Teure E-Autos wie der Porsche Taycan werden nicht von der E-Auto-Förderung berücksichtigt). Die erhöhte Prämie ist allerdings zeitlich bis Ende 2025 begrenzt. Davon steuern jeweils Staat und Hersteller einen definierten Betrag bei. Einige Autobauer bieten zusätzlich zur staatlichen Prämie einen eigenen Umweltbonus. Bedingung dafür ist in der Regel die Verschrottung oder Inzahlungnahme eines Dieselautos der Euro-4-Norm oder schlechter, manche akzeptieren jedoch auch Benziner. Die individuellen Prämien haben unterschiedliche Laufzeiten, sodass es sich lohnt vorab Angebote einzuholen und sich bei den Händlern über mögliche Boni und Rabatte zu informieren.

 

Welche Sonderrechte haben E-Autos?

Allen voran genießen Elektroautos steuerliche Vorteile. Sie sind bis zum 31.12.2030 von der Kfz-Steuer befreit (bzw. maximal zehn Jahre). Und wer vom Arbeitgeber die Möglichkeit bekommt, das Auto zu laden, muss dies nicht mehr als geldwerten Vorteil angeben und spart hier ebenfalls Steuern. Auf vielen Parkplätzen und in Parkhäusern werden E-Autos außerdem Rabatte auf die Parktarife gewährt. Viele öffentliche Parkplätze bieten zusätzlich Flächen, die ausschließlich Stromern vorbehalten sind und oft mit Ladesäulen ausgestattet sind. Aber Vorsicht: Manchmal steht dort ein Hinweisschild "Elektrofahrzeuge während des Ladevorgangs frei". In diesem Fall darf man das Auto nur abstellen, wenn es tatsächlich lädt. Andernfalls riskiert man ein Bußgeld. Ein weiterer Vorteil: Das E-Kennzeichen erlaubt häufig das Befahren von Bus- und Taxi-Spuren.

 

Wie umweltfreundlich sind Elektroautos wirklich?

Die Umweltfreundlichkeit ist für die meisten Autofahrer:innen der Hauptgrund, auf ein Elektroauto umzusteigen. Dabei gilt neben dem Fertigungsprozess vor allem die Lithium-Ionen-Batterie als Umweltsünder, da die Herstellung mit einem großen Energieaufwand verbunden ist. Beim Betrieb der Elektroautos können Besitzer:innen aber selbst etwas für die Umweltfreundlichkeit tun und den Strom aus regenerativen Quellen beziehen. Dafür lässt sich ganz einfach ein Öko-Tarif beim Stromanbieter buchen. Mit umweltfreundlichem Strom steht die Umweltbilanz des Elektroautos über seine Lebensdauer gesehen dann wesentlich besser da als ein vergleichbares Auto mit Verbrennungsmotor.

 

Umfrage: Die wichtigsten Aspekte beim Kauf eines E-Autos

Beim Kauf eines Elektroautos zählen für Autofahrer:innen in Deutschland vor allem die Reichweite und das Preis-Leistungs-Verhältnis. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Auto-Verkaufsplattform mobile.de hervor. Demnach sind auch Ladedauer und Ladeinfrastruktur vielen wichtig, während die Optik dagegen kaum jemandem interessiert. Bei der Frage nach den wichtigsten Aspekten am E-Auto nannten rund 58 Prozent die Reichweite, 50 Prozent das Preis-Leistungs-Verhältnis. Ladedauer und Ladeinfrastruktur kamen auf rund 43 beziehungsweise 41 Prozent. Rund 32 Prozent ist laut Umfrage zudem die Umweltbilanz des Autos wichtig, knapp 21 Prozent die Sicherheit. Optik zählt nur für gut vier Prozent der Befragten. Als Argument dafür, dass sie sich bisher kein reines E-Auto gekauft haben, führen die meisten allerdings zu hohe Anschaffungskosten ins Feld. Rund 54 Prozent nannten diesen Punkt. Die Reichweite folgt mit 50 Prozent auf Platz zwei. Abschreckend wirken laut Umfrage außerdem eine aus Sicht der Befragten unzureichende Ladeinfrastruktur (38 Prozent) und eine fragwürdige Umweltbilanz (35). Etwa 13 Prozent haben zudem Bedenken wegen der Sicherheit. Fahrgefühl und Optik (je 4 Prozent) der Fahrzeuge empfinden hingegen nur wenige Befragte als Grund, kein E-Auto zu kaufen. Mit weniger als 500 Kilometern mag sich der Umfrage zufolge kaum jemand begnügen, ein knappes Viertel will gar mehr als 800 Kilometer. Die Fahrzeuge dürften allerdings nicht mehr kosten als vergleichbare Verbrenner und müssten sich in maximal 30, besser noch 20 oder zehn Minuten laden lassen – und zwar in einem Umkreis von maximal fünf Kilometern oder gern auch gleich direkt vor der Haustür. Fast jeder dritte Befragte würde selbst dann allerdings noch immer kein Elektroauto kaufen.

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