Denza Z9GT (2025): Alles zum Luxus-Shooting-Brake von BYD
Preis des Denza Z9GT (2025) noch unklar
Die Positionierung der Marke Denza innerhalb des Konzerns erklärte uns ein Presseverantwortlicher mit einer VW-Analogie: Wenn BYD der VW-Konzern sei, dann übernehme Denza die Rolle von Audi und Yangwang die von Lamborghini. Mit Blick auf den Denza Z9GT, mit dem die Marke voraussichtlich im letzten Quartal 2025 in europäischen Showrooms vertreten sein möchte, könnte man also von einem Konkurrenten von A8 und S-Klasse sprechen – nur eben als dynamisch anmutender Shooting Brake mit E-Antrieb.
Optisch mag die Assoziation zum Porsche Taycan Sport Turismo nicht abwegig sein, von den Dimensionen her trügt jedoch der Schein: Mit 5,18 m (Elektro) beziehungsweise 5,20 m (Hybrid) fällt der Denza mindestens 22 cm länger aus als der nicht gerade klein gewachsene Zuffenhausener Konkurrent. Eine Angabe zum Preis macht Denza Stand April 2025 noch nicht und eine Schätzung fällt mangels Anhaltspunkte schwer. Wir könnten uns einen Startpreis ab 90.000 Euro vorstellen, mit dem die BYD-Tochter die europäische Konkurrenz deutlich unterböte.
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Der Porsche Taycan 4 (2025) im Fahrbericht (Video):
Antriebe: Elektroauto & PHEV zur Auswahl
Technisch fährt BYD mit dem Flaggschiff Denza Z9GT (2025) große Geschütze auf. Die e³-Plattform ermöglicht ein Layout mit zwei Elektromotoren an der Hinterachse und einem an der Vorderachse, der beim konzerntypisch DM-i genannten Plug-in-Hybrid von einem zusätzlichen 2,0-l-Verbrenner flankiert wird. Die tragend in die Karosserie integrierte Batterie gibt Denza mit einer Kapazität von 100 kWh für den BEV beziehungsweise 38,5 kWh für den PHEV an. So sollen elektrische Reichweiten von 630 beziehungsweise 201 km erzielt werden, was jedoch auf dem chinesischen Messzyklus CLTC beruht und nach europäischer Homologation erfahrungsgemäß niedriger ausfällt.
Für die Systemleistung der europäischen Modelle gibt es ebenfalls noch keine endgültigen Angaben, sie soll sich jedoch im bemerkenswerten Bereich von 710 kW (965 PS, EV) respektive 640 kW (870 PS, PHEV) bewegen. Das macht auch mehr als zackige Beschleunigungswerte von 3,4 s und 3,6 s möglich.
Nützliches Zubehör rund ums Elektroauto:
Auch über die typischen Antriebswerte hinaus lässt der Denza Z9GT (2025) keinen Zweifel daran, dass er ein Technik-Aushängeschild des Konzerns sein soll. Besonders stolz ist der Hersteller auf die Hinterachse: Die zwei Motoren ermöglichen es nicht nur, die Hinterräder mithilfe von Torque Vectoring auf dem kurzen Dienstweg unabhängig voneinander zu beschleunigen, sondern eine aufwendige Allradlenkung bringt einige zusätzliche Features mit sich.
So bewerkstelligt der Z9GT dank eines Modus', in dem die Hinterräder gegenläufig einlenken und um die Vorderachse rotieren, einen beachtlich kleinen Wendekreis von 9,24 m. Außerdem kann sich der Shooting Brake seitlich in Parklücken schieben, in die er auf normale Weise nicht passen würde – allerdings zu Lasten der Reifen, die über den Asphalt geruckelt werden. Auch ein "Krabbengang" ist möglich, bei dem alle vier Räder in dieselbe Richtung lenken und das Auto bei gerade ausgerichtetem Aufbau diagonal fährt. Der Nutzwert letzterer Funktion dürfte sich jedoch in Grenzen halten.
Die Konkurrenten:
Exterieur: Riesiger Shooting Brake mit geschwungenen Linien
Verantwortlich für das Exterieur-Design des Denza Z9GT (2025) zeichnet niemand geringeres als Wolfgang Egger, der in der Vergangenheit unter anderem mit dem Alfa Romeo 8C Competizione oder Audi R8 von sich reden machte. Mit dem Z9GT entwirft er einen dynamisch anmutenden Shooting Brake, der optisch durch einen langen Radstand von 3,13 m definiert wird. Entgegen dem allgemeinen Trend sind am Denza keine durchgehenden Leuchtleisten zu finden, dafür jedoch flache und breite Scheinwerfer sowie Rückleuchten. Die bis weit nach hinten reichenden Scheinwerfer sorgen zudem für einen Wiedererkennungswert innerhalb des BYD-Konzerns.
Markant ist auch ein schwarzes Designelement, das sich vom vorderen Radhaus über die Fahrzeugflanke bis hin zum Diffusor schwingt. Nicht zu vergessen: die breite Schulterlinie oberhalb der Hinterachse und die abfallende Dachlinie, die das dynamische Potenzial des Chinesen erahnen lassen.
Interieur: Viel Display & Luxusanmutung im Z9GT

Im Innenraum will der Denza Z9GT (2025) vor allem mit drei Dingen punkten: Displayfläche, Qualitätsanmutung und Platzangebot. So gesellen sich zum riesigen 17,3-Zoll-Zentralbildschirm – je 13,2 Zoll groß – eine digitale Instrumententafel und ein Beifahrerdisplay – von den insgesamt drei Anzeigen der digitalen Außen- und Innenspiegel ganz zu schweigen. Wie unser erstes Probesitzen bestätigte, kann der Chinese außerdem mit einer hochwertigen Materialauswahl und bis auf wenige Details auch mit einer solide wirkenden Verarbeitung glänzen.
Ein absoluter Pluspunkt ist die riesige Beinfreiheit im Fond, die jedoch durch einen vergleichsweise kleinen Kofferraum erkauft wird. Eine Angabe zum Ladevolumen macht Denza leider nicht. Auch in der Mittelkonsole findet sich vergleichsweise wenig klassischer Stauraum, dafür jedoch ein kleines Kühlfach, das Lebensmittel mit bis zu -6°C frisch hält. Die inneren Türgriffe werden durch Tasten ersetzt, nach deren Betätigung sich die Türen öffnen lassen.
Fahreindruck: Mehr Luxusliner als Sportwagen
Im hiesigen Premium-Segment Fuß zu fassen, wird für den Denza Z9GT schwierig – seine spezielle Positionierung als 5,20-m-Shooting-Brake mit Fokus auf ein geräumiges und wertiges Interieur könnte ihm jedoch zugutekommen. Fahrdynamisch haben wir es trotz des sportlichen Designs derweil eher mit einem Luxusliner zu tun als mit einem Sportwagen.
Auf dem skeptischen deutschen Markt eine neue Marke zu etablieren, ist schwer – und eine Luxusmarke im Umfeld von Audi und Mercedes zu etablieren eine wahre Herkulesaufgabe, die Zeit braucht. Der Denza Z9GT (2025) bringt allerdings gute Anlagen mit, die ihn von den meisten direkten Konkurrenten abgrenzen: das Antriebskonzept, die kombihafte Linie, der geräumige Fond. Auch die unterhaltsamen Features der Allradlenkung könnten für Aufsehen sorgen. Jetzt kommt es darauf an, ob der Chinese preistechnisch entscheidende Akzente setzen kann.