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Braune Autobahnschilder: Das verraten sie!

Das steckt hinter den braunen Tafeln

Dominik Mothes Redakteur
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Braune Autobahnschilder
Insgesamt über 3600 braune Schilder stehen an deutschen Autobahnen. Worauf weisen sie hin? Foto: Imago/Arnulf Hettrich
Inhalt
  1. Braune Schilder an der Autobahn: Sightseeing-Tipps
  2. Aufbau kein Zufall: Hinweisschilder braun zur Abgrenzung
  3. Das kosten die braunen Hinweistafeln

Aufmerksame Menschen fallen kennen die braunen Schilder am Fahrbahnrand der Autobahn auf. Doch was hat es mit den Tafeln auf sich? Wir verraten ihre Funktion!

Ob "Goldener Hut Schifferstadt" auf der A61, "Schönste Autobahnstrecke Deutschlands" auf der A8 oder "Künstlerkolonie Schwaan" auf der A20 – wer viel auf deutschen Autobahnen unterwegs ist, liest häufiger diese oder ähnliche Floskeln. Über 3600 dieser Tafeln stehen am Straßenrand. Ihr Sinn ist aber nicht allen Autofahrenden bekannt, da sie weder zur Richtungsweisung dienen noch auf Gefahren hinweisen. Was sollen die Tafeln dann bezwecken?
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Bedeutung des Trennstrichs auf Wegweisern​ im Video:

 
 

Braune Schilder an der Autobahn: Sightseeing-Tipps

Die braunen Autobahnschilder sollen Sehenswürdigkeiten entlang der Autobahn benennen und zum Abfahren bewegen. Im besten Fall kurbelt das die lokale Tourismusbranche an – was die Hochschule Harz im Juni 2019 in einer Umfrage bewiesen haben will. Demnach sei ein Sechstel der Autofahrenden spontan mindestens einmal einem der Schilder gefolgt, ganze zwei Dritteln bleiben bestimmte Sehenswürdigkeiten dank der Schilder im Gedächtnis.

Was genau auf den Tafeln abgebildet wird, ist dabei den Kommunen selbst überlassen. Sie dürfen an die Straßenverkehrsbehörde des Bundeslandes einen Entwurf zur Genehmigung stellen und anschließend das Schild an der Autobahn aufstellen. Grob sollte das abgebildete Ziel jedoch nur knapp zehn Kilometer von der nächstgelegenen Autobahnanschlussstelle entfernt liegen – bei bedeutsamen Zielen auch ausnahmsweise mehr. Doch auch ganze Regionen und Kulturlandschaften können auf den Schildern abgebildet werden.

Auch Verbände, Organisationen und Unternehmen dürfen Anträge stellen. So landen dann Schilder wie "Lebensmittelindustrie Ostwestfalen-Lippe", "Bach in Leipzig" oder "Ozeaneum Stralsund" auf den Schildern.

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Aufbau kein Zufall: Hinweisschilder braun zur Abgrenzung

Der Aufbau dieser Schilder ist dabei kein Zufall. Neben Schriftgröße und -art durch DIN-Norm 1415 sind auch Farbe und Größe geregelt. Durch den braunen Hintergrund mit weißer Aufschrift heben sie sich deutlich von den blauen Wegweisern oder den meist rot-schwarz-weißen Schildern für Warnungen und Tempolimits ab. Und auch im Ausland hat sich Braun als Farbton für touristische Unterrichtungstafeln – so der Fachjargon – durchgesetzt. Auch in Großbritannien, Portugal oder China orientieren sich touristische Wegweiser an der Farbgebung. Die Idee ist übrigens keine deutsche: Frankreich installiert bereits seit den 1970er Jahre ähnliche Tafeln entlang der "Autoroutes". Ab 1983 steht auch das erste Hinweisschild an einer Bundesautobahn. Den Anfang machte die Burg Teck auf der A8 nahe Stuttgart.

Übrigens sollen die Straßenverkehrsbehörden auch die Frequenz der Schilder kontrollieren. Pro Autobahnabschnitt sollen maximal zwei Schilder aufgestellt werden, der Abstand zwischen diesen soll dabei mindestens 1000 m betragen.

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Das kosten die braunen Hinweistafeln

Für Kritik sorgen aktuell die Kosten der Tafeln. Der Stadt Straubing in Bayern wurden für den Austausch zweier Schilder im März 2024 von der Autobahn GmbH 83.000 Euro in Rechnung gestellt. Ähnlich erging es auch der Stadt Sangerhausen in Sachsen-Anhalt – nur das hier sogar 181.000 Euro für zwei Schilder gefordert wurden. Die GmbH des Bundes rechtfertigt die Kosten mit der Anfertigung und Installation der Unikate. Dennoch gehen Tourismusexpert:innen davon aus, dass sich die Schilder für die Kommunen rechnen können. Es genügen bereits wenige Autofahrer:innen pro Jahr, die aufgrund der braunen Tafel spontan abfahren, um die Kosten zu relativieren.

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