BMW X5 M50i/BMW iX xDrive50: Vergleich
Ist der iX ein würdiger X5-Erbe?
Solange es vom BMW X5 noch keine elektrische Version gibt, ist der BMW iX die elektrische Alternative im BMW-SUV-Langstreckenportfolio. Ein Vergleich.
Ein Vergleich zwischen BMW iX und BMW X5 verspricht Spannung. Schließlich ist der X5 eine Ikone – und Begründer des Segments der sportlichen Luxus-SUV. Er ist das Schweizer Taschenmesser im BMW-Sortiment. Er verfolgt sehr sportlich die vorgegebene Linie, empfiehlt sich als Familienpartner, erfüllt nahezu jeden Anspruch an Variabilität oder herausfordernde Transportaufgaben und spielt vor allem als M50i eine der best arrangierten Verbrennermelodien der Automobilgeschichte. Die stramme Leistung von 530 PS (390 kW) gründet auf 750 massiv anschiebenden Newtonmetern. Das Ansprechverhalten ist für einen V8-Biturbo schlicht grandios und die Achtstufen-Automatik von ZF ohnehin über jeden Zweifel erhaben. Der BMW X5 M50i ist eine Herausforderung für alle Rivalen, die seit Jahren nicht an ihm vorbeikommen. Eine elektrische Alternative zum Verbrenner lässt im X5-Angebot aber noch auf sich warten. Allerdings hat BMW mit dem iX ein Ausrufezeichen in puncto E-Mobilität im X5-Format gesetzt. Der Vergleich der beiden Konzepte liegt also auf der Hand – auch weil sich der elektrische BMW iX xDrive50 mit seinen 420 kW (571 PS) und 765 Newtonmeter aus zwei E-Maschinen und 102.500 Euro Grundpreis direkt neben dem BMW X5 M50i (104.000 Euro) als elektrische BMW-Alternative für Langstrecken positioniert. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
Der BMW iX (2021) im Video:
BMW X5 M50i und BMW iX xDrive50 im Vergleich
Apropos Langstrecke: Der BMW X5 M50i kommt mit einer Tankfüllung 624 Kilometer weit, obwohl er 13,3 Liter auf 100 Kilometer verbraucht. Für den BMW iX xDrive50 verspricht der bayerische Hersteller eine WLTP-Reichweite von 631 Kilometern, von denen bei einem Testverbrauch von 23,6 kWh gute 445 Kilometer übrig bleiben. Belässt man es bei Tempo 130, ergeben sich Reichweiten von über 500 Kilometern. Was den Elektriker aber in diesem BMW-internen Vergleich unschlagbar macht, sind die – dank seines für ein 2,5-Tonnen-Fahrzeug geringen Verbrauchs – niedrigen Kosten pro Kilometer. Auch die Art und Weise, wie leichtfüßig der BMW iX seine gewaltige Kraft ohne Verzögerung zu jeder Zeit in Vortrieb umsetzt, lässt den Glanz der bis dato exzellent abgestimmten Antriebseinheit des BMW X5 M50i verblassen. Der BMW iX xDrive50 schlägt zudem für einen BMW einen stark auf Komfort fokussierten Weg ein und verzichtet auf den hochdynamischen Anspruch des M50i, der sich seinen Federungskomfort von der sportlich-straffen Seite erarbeitet. Der etwas größere Laderaum und die um gut eine Tonne höhere Anhängelast des klassischen Verbrenners im BMW-SUV-Regal sind Pluspunkte im Vergleich, auf die der iX im Verkaufsgespräch aber verzichten muss. Dafür punktet er mit einem sehr luftigen Innenraum, der vorn und vor allem im Fond dem Anspruch einer Wohlfühllounge nachkommt. Die teilweise für ein Premiumprodukt unpassende Materialqualität sollte BMW jedoch umgehend verbessern. Wie das geht, weiß man in München – schließlich kommt der feine X5 ja aus gleichem Haus.
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Messwerte & technische Daten von BMW X5 M50i und BMW iX xDrive50
Der beeindruckend komfortable BMW iX xDrive50 zeigt, dass sich Elektroautos durchaus für die Langstrecke eignen. Sein großer Kostenvorteil macht ihm zum Sieger in diesem Vergleich. Der dynamische und ausgereifte BMW X5 M50i zeigt allerdings sehr deutlich, dass der iX bei der Verarbeitungs- und Materialqualität noch großen Nachholbedarf hat und die neue Bedienstruktur ein ordnendes Update verlangt.