BMW Nazca C2 Spider: Giugaros offener M1-Nachfolger
Das ist Giugiaros offenes V12-Unikat!
Ein Hightech-Sportwagen der Extraklasse mit dem Top-Motor des Hauses und maßgeschneidertem Styling – warum gab BMW Giugiaros BMW Nazca einen Korb?
Giorgetto Giugiaro entwarf den VW Golf I – und über 300 weitere Autos. Unter ihnen befanden sich gleich drei ganz besondere Studien für die Marke BMW. Die Auflistung der technischen Merkmale einer dieser Prototypen beschleunigt die Adrenalinausschüttung und treibt den Ruhepuls in den Bereich des maximalen Begehrmoments: Rahmen und Karosserie aus Carbonfaser und Leichtmetall, Rennsportsitze aus Carbon – und ein 380 PS (279 kW) starker V12-Mittelmotor mit 5,66 l Hubraum badet als Publikumsmagnet hinter den Sitzen in
der Sonne. Weitere Merkmale: Sechsgang-Schaltung, Hinterradantrieb. Der offene Zweisitzer ist 4,39 m lang, 2,08 m breit und 1,10 m hoch, sein cW-Wert beträgt 0,26. Wen diese Angaben noch kaltgelassen haben, der beeilt sich, wenn er den Wert für das Leergewicht liest: 1000 kg, basta!
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Der BMW Nazca M12 sollte den M1 beerben
Der Nazca C2 Spider war nach dem BMW M12 Nazca und dem Nazca C2 Giugiaros dritter Versuch, BMW zu einem M1-Nachfolger zu überreden. Bereits der BMW Nazca M12 hatte es mehr als in sich. 1991 auf dem Genfer Automobil-Salon vorgestellt, sollte die Flunder aus Carbon mit seinem 300 PS (221 kW) starken Fünf-Liter-V12 dem BMW M1 einen würdigen Nachfolger schenken. BMW entschied sich jedoch dagegen, das Konzept M12 weiterzuverfolgen. Doch Giugiaro blieb hartnäckig. Ein Jahr später, 1992, rollte der Nazca C2 auf die Ausstellungsfläche der Tokyo Motor Show.
Der C2 zeigte sich durchtrainierter, nachgeschärfter und deutlich aggressiver. Unter dem Carbonkleid wütete weiterhin der altbekannte Zwölfzylinder aus dem BMW E31, an dem sich nun allerdings dank der Expertise Alpinas 50 zusätzliche Pferde gefunden hatten. Im direkten Vergleich zu seinem Vorgänger hatte er trotzdem 100 kg abgespeckt. 1992 ließ die AUTO ZEITUNG den Boliden gegen den BMW Alpina B12 Coupé antreten, der auf das gleiche Triebwerk zurückgriff. Das Ergebnis: Beschleunigungsinfernos, göttliche Drifts und Stoff aus dem Legenden gemacht sind. Das alles brachte der BMW Nazca C2 mit. Doch erneut zeigten sich die Münchner:innen desinteressiert.
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BMW lehnte auch den Nazca C2 Spider ab
1993 setzte Italdesign zu einem letzten Versuch an: Der BMW Nazca C2 Spider sollte mit Frischluft ein Umdenken herbeiführen. Aber der Urheber des originalen BMW M1 kam nicht zum Zuge, denn zeitgleich half Bayerns Motorenpapst Rosche seinem Freund aus alten Formel-1-Tagen, Gordon Murray, dessen eigenes Traumauto zu realisieren. Als Giugiaro den Nazca Spider 1993 beim F1-GP von Monaco vorstellte, war auch Murrays Auto produktionsreif: der McLaren F1. Vielleicht gab BMW Giugiaro deshalb einen Korb. Alle drei Nazca-Boliden blieben faszinierende Einzelstücke. Auf die Straße gelangten sie dennoch: Im Rahmen des 35-jährigen Firmenjubiläums schickte Italdesign einen Konvoi aus Unikaten auf eigenen Achsen von Turin nach Como, darunter zwei Nazca. Sie waren absolut fahrfähig wie jede Giugiaro-Studie. 20 Autotester, die 2003 beim Transfer nach Como eine Etappe mit dem Nazca fuhren, hielten das BMW-Veto danach unisono für einen Fehler.
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Technische Daten des BMW Nazca C2 Spider
Classic Cars 05/2023 | BMW Nazca C2 Spider |
Zylinder/Ventile pro Zylin. | 12/2 |
Hubraum | 5660 cm³ |
Leistung | 279 kW/380 PS |
Max. Gesamtdrehmoment bei | 550 Nm 4600/min |
Getriebe/Antrieb | 6-Gang-Getriebe/Hinterrad |
L/B/H | 4395/2085/1105 mm |
Leergewicht | 1000 kg |
Bauzeit | 1993 |
Stückzahl | 1 |
Beschleunigung null auf 100 km/h | k.A. |
Höchstgeschwindigkeit | k.A. |
Verbrauch auf 100 km | k.A. |
Grundpreis (Jahr) | k.A. |