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BMW M4 CSL: Tracktest

Bestzeit im BMW M4 CSL

Marcel Kühler Testredakteur
Inhalt
  1. Der BMW M4 CSL im Tracktest
  2. Zeitjagd im BMW M4 CSL
  3. Gas gegeben im BMW M4 CSL
  4. Messwerte & technische Daten des BMW M4 CSL

Die Modellbezeichnung BMW M4 CSL sagt bereits alles. Coupé, Sport, Leichtbau – endlich prangt das legendäre Kürzel CSL wieder auf einem BMW und ist Programm. Mit 550 PS, komplexer Aerodynamik und weitreichendem Leichtbau geht der streng limitierte M4 CSL in unserem Tracktest auf die Jagd nach Bestzeiten!

Hach, beim BMW M4 CSL aus unserem Tracktest kommen wir ins Schwelgen. Erinnern Sie sich noch an das Jahr 2003? Genau 19 Jahre ist es her, als BMW ein Auto auf den Markt brachte, das seinerzeit Porsche-Fans das Fürchten lehrte und von Anhängern der Münchener Premium-Marke seitdem genau deswegen kultisch verehrt wird. Die Rede ist vom legendären M3 CSL Coupé. Das limitierte Topmodell der 3er-Baureihe E46 schaffte dank vieler kleiner Optimierungen und vor allem dank speziell für dieses Projekt gebackener Michelin-Semislicks das Kunststück, die Nordschleife des Nürburgrings schneller zu umrunden als der damalige Porsche 911 GT3. Nach den GTS getauften Nachfolgern holt BMW die ursprüngliche Bezeichnung endlich wieder aus der Mottenkiste und adelt damit die höchste Ausbaustufe des aktuellen M4 Coupés. Losgelöst von den Zugeständnissen, die der mobile Alltag mit sich bringt, erweist sich der 2022er CSL als Fahrmaschine reinsten Wassers. Dabei scheute BMW keine Kosten und Mühen, um der fahrdynamisch ohnehin schon hochbegabten Basis das letzte Quäntchen Sportlichkeit aus dem Gerüst zu kitzeln. Aus Kohlefaser gefertigte Anbauteile wie die Frontflaps oder der markante Heckdeckel mit ausgeprägtem Sportlerprofil sorgen für mehr Abtrieb und sparen obendrein Gewicht. Vollgetankt bringt der Sportler 1618 Kilogramm auf die Waage. An das im Vergleich zur Basis niedrigere Gewicht haben die Entwickler in vielen Details das Fahrwerk angepasst. In intensiven Testprogrammen auf der Nordschleife sollte die maximale Dynamik des CSL bei gleichzeitig feinfühliger Beherrschbarkeit herausgearbeitet werden. Wie sich das Ergebnis anfühlt, werden die nächsten Runden im BMW M4 CSL auf der verkürzten Variante der Nürburgring-Grand-Prix-Strecke in unserem Tracktest zeigen. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

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Der BMW M4 CSL im Video:

 
 

Der BMW M4 CSL im Tracktest

Während das auf 550 PS erstarkte Triebwerk des BMW M4 CSL in der Boxengasse grollend warmläuft, nehmen wir das Interieur genauer unter die Lupe. Statt einer Rückbank gibt es zwei Helmablagen mit fixierenden Netzen, statt einer Zweizonen-Klimaautomatik nur eine einzige, dazu eine Leichtbau-Mittelkonsole ohne Armlehne. Der dicke Lenkradkranz kleidet sich in Alcantara, rote Mittenmarkierung inklusive. Der Tracktest beginnt. Wir nehmen Platz auf, nein: in den enganliegenden, dünn gepolsterten Karbon-Schalensitzen. Sie umschließen einen wie eine innige Umarmung und wiegen zusammen satte 24 Kilogramm weniger als die Seriensitze des M4 Competition. Die Sitzposition: tief. Sehr tief. Wer kleiner als die 1,74 Meter des Autors ist, dürfte echte Probleme mit der Übersicht nach vorn bekommen. Im Gegenzug fühlt man sich perfekt ins Auto integriert, was für den Ritt am Grenzbereich von großer Wichtigkeit ist. Die Flüssigkeiten haben mittlerweile Betriebstemperatur erreicht, die Vorfreude des Tracktest-Piloten hat das ebenfalls. Also rollen wir hinaus aus der Box und grooven uns vorsichtig ein. Wir passieren die Ausfahrt und geben kurz Vollgas. Wenige Meter reichen, um zu erahnen, was dieses Kraftwerk unter der Karbonhaube zu leisten imstande ist. Das weitreichend überarbeitete Bi-Turbo-Herz des BMW M4 CSL schiebt bereits aus dem Drehzahlkeller mit Ehrfurcht gebietender Wucht an und reagiert äußerst spontan auf kleinste Bewegungen des rechten Fußes. Turboloch? Allenfalls so groß wie ein Nadelöhr.

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Zeitjagd im BMW M4 CSL

Das Ansprechverhalten des Sechszylinder-Triebwerks, das seine Lebensfreude über eine Leichtbau-Abgasanlage aus Titan die Nackenhaare aufstellend herausschreit, ist schlicht herausragend fein dosierbar. Das hilft beim Herausbeschleunigen des BMW M4 CSL gerade am Ausgang von langsamen und mittelschnelle Ecken enorm. Übereuphorischen Gaseinsatz quittiert das Heck im Tracktest nämlich gern mit einem gut kontrollierbaren Ausfallschritt – trotz der grundsätzlich enorm hoch entwickelten Traktion. Nach ein paar Einrollrunden inklusive abschließendem Check des Reifendrucks geht es nun ans Eingemachte, sprich: auf Zeitenjagd. Der BMW M4 CSL tobt die Zielgerade hinunter. Kurz vor dem Bremspunkt der folgenden Spitzkehre zeigt das Messgerät 247 km/h an und somit 13 km/h mehr als beim vor kurzem von uns getestete Manthey-Porsche 911 GT3. Diese Geschwindigkeit gilt es nun zu vernichten, ehe es mit 64 km/h durch die erste enge Kehre geht. Der beherzte Tritt aufs linke Pedal hat einen ausgeprägten Aha-Effekt zur Folge: Die mit gelochten Karbon-Keramik-Scheiben bestückte Bremsanlage ankert mit brutalster Konsequenz bei gleichzeitig feinster Dosierbarkeit. Die anschließende technisch anspruchsvolle Passage hinauf zur und durch die AMG-Arena meistert der CSL dank seiner bestechend präzisen und rückmeldefreudigen Lenkung unbeeindruckt. Gleichzeitig wird hier offensichtlich, mit welch herausragendem mechanischen Grip das Coupé gesegnet ist. Die Vorderachse wirkt wie festgetackert und folgt der vorgegebenen Linie stoisch – jedenfalls solange wie die Geschwindigkeit passt. Nimmt der Fahrer zu viel Speed mit in die Kehre hinein, schiebt der Über-M4 im Tracktest sanft über die Vorderräder. Ihr Übriges tun die nur schwach profilierten Cup-Reifen von Michelin. Sie sind eine wichtige Stellschraube des Gesamtkonzepts, das die enorme Querbeschleunigung, die der BMW M4 CSL in allen Arten von Kurven aufbaut, überhaupt erst ermöglicht.

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Gas gegeben im BMW M4 CSL

Auf der folgenden, kurzen Geraden demonstriert das Dreiliter-Turbo-Triebwerk des BMW M4 CSL einmal mehr, wozu es fähig ist. Unterstützt durch das blitzschnell schaltende Acht-Stufen-Automatikgetriebe beschleunigt der Biturbo im Tracktest den immerhin 1618 Kilogramm schweren Zweisitzer erneut auf 184 km/h, ehe die Bremsanlage ihren nächsten großen Auftritt hat und die Fuhre sicher auf 73 km/h zusammenstaucht. Der enge Rechtsknick nach der Goodyear-Spange erfordert etwas Geduld. Zu frühes Gas geben quittiert der CSL gerade hier mit sachtem Übersteuern, was unnötig Zeit kostet. In der folgenden Ravenol-Kurve geht es über den inneren Curb. Eine Übung, die der Bajuware lässig hinnimmt, ohne auch nur im Entferntesten Unruhe aufkommen zu lassen. Die anstehende Bilstein-Kurve leitet den schnellsten Streckenabschnitt ein. Hier kommt es darauf an, den Scheitelpunkt genau zu treffen, um möglichst viel Speed mit auf die Gerade zu nehmen. Wir peilen den Scheitelpunkt an, fahren den Radius eng und beschleunigen mit maximalem Schub auf den schnellen Advan-Bogen zu, den der CSL lässig mit 213 Sachen durchpflügt. Die Vedool-Schikane nimmt der CSL mit Tempo 132 unter die Räder, ehe es mit 89 km/h durch die letzte Kurve vor Start/ Ziel geht. Am Ende vom Tracktest und der Hotlap steht eine Zeit von 1:34,9 Minuten zu Buche. Die 20,8 Kilometer lange Nordschleife umrundet der BMW M4 CSL übrigens laut offizieller Angabe in nur 7:20,2 Minuten. Schneller war hier noch kein Serien-BMW zuvor. Und genau das sagte man vor 19 Jahren schon einmal.

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Messwerte & technische Daten des BMW M4 CSL

AUTO ZEITUNG 25/2022BMW M4 CSL
Technik
Zylinder/Ventile pro Zylin.R6-Zyl.,4-Vent.,Bi-Turbo
Hubraum2993 cm³
Leistung405 kW/550 PS bei 6250 /min
Max. Drehmoment650 Nm bei 2750 - 5950 /min
Getriebe/Antrieb8-Stufen-Automatik/ Hinterradantrieb
Messwerte
Leergewicht/Zuladung1618/352 kg
Beschleunigung 0-100/ 0-200 km/h3,4/10,3 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)307 km/h
Bremsweg aus 100 km/h
kalt/warm (Test)
31,3/30,2 s
Verbrauch auf 100 km (Test/WLTP)12,2/9,9 l
CO2-Ausstoß (Test/WLTP)224 g/km
Preise
Grundpreis165.200 €

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