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BMW 430i/Audi A5 2.0 TFSI quattro: Test BMW 4er und A5 im Clinch

AUTO ZEITUNG
Inhalt
  1. Test: BMW 4er & A5 mit Vierzylinder-Turbo
  2. Audi im Test bei Interieur und Verarbeitung leicht vorn
  3. Beide Coupés mit komfortablem Fahrwerk
  4. Flottere Traktion beim A5 bei gleichem Verbrauch
  5. Technische Daten
  6. Fazit

Der ehemalige Volkswagen-Designchef Walter de Silva bezeichnet den ersten Audi A5 immer noch als seinen besten Entwurf. Nun betritt die zweite Generation des eleganten Coupés den Laufsteg – im Vergleichstest trifft sie auf den BMW 430i.

Eleganz, Fahrspaß, Qualität – das 2007 eingeführte A5 Coupé entwickelte sich aufgrund seiner zahlreichen Tugenden schnell zum Liebling designaffiner Audi-Fans. Nun steht die zweite Generation des bayerischen Beaus in den Startlöchern. Ausgerüstet mit einem 252 PS starken Vierzylinder-Turbo, muss er sich in seiner ersten Bewährungsprobe gegen den keineswegs weniger stilsicheren BMW 430i behaupten, der ebenfalls von einem Vierzylinder-Turbo mit 252 PS befeuert wird. Dass klassische Coupés im Vergleich etwa zu herkömmlichen Limousinen in gewisser Hinsicht Kompromisse erfordern, liegt auf der Hand. Dennoch bringen beide optisch reizvollen Zweitürer eine gute Portion Nutzwert mit sich. So liegt das Platzangebot in Reihe eins sowohl beim Audi A5 als auch beim BMW 4er auf einem guten Niveau. Allerdings bietet der Ingolstädter wegen der recht hoch montierten Sitze etwas weniger Kopffreiheit als sein Münchner Wettbewerber. Deutlich entbehrungsreicher wird die Fahrt allerdings für die Passagiere, die im Fond des Audi Platz nehmen müssen. Dort steht nämlich weniger Kopf- und auch Beinfreiheit zur Verfügung als im ebenfalls nicht allzu verschwenderisch geschnittenen BMW, der einen fast fünf Zentimeter längeren Radstand aufweist.

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Test: BMW 4er & A5 mit Vierzylinder-Turbo

Beim Kofferraumvolumen hat der Audi hingegen seine prägnante Nase mit einem Vorteil von 20 Litern leicht vorn. Das Gleiche gilt für die Qualitätsanmutung im Interieur: Sämtliche Oberflächen fühlen sich markentypisch hochwertig an. Die Verarbeitung verdient lediglich ein Attribut: perfekt. Zwar ist auch der 430i sehr ordentlich gefertigt, die verwendeten Materialien verströmen jedoch nicht überall jene Solidität, mit der der Audi auf sich aufmerksam macht. Dass der A5 das jüngere Modell ist, wird anhand seiner zahlreichen Assistenzsysteme deutlich. So folgt er zum Beispiel – im Gegensatz zum BMW – im Stau automatisch seinem Vordermann (Stauassistent, Option). Gleichwohl befindet sich auch die Sicherheitsausstattung des 4er auf einem sehr hohen Niveau. Analog zum Ingolstädter Rivalen sind für den Münchner multifunktionale LED-Scheinwerfer, eine Crash-Früherkennung, Rundum-Kameras oder Assistenten zum Spurhalten und -wechseln verfügbar. Dazu beinhaltet der 430i bereits serienmäßig einige Helfer, für die Audi Aufpreis verlangt, darunter eine Einparkhilfe hinten oder den Notrufassistenten. Daraus ergibt sich bei der Bepunktung der Sicherheitsausstattung eine Patt-Situation.

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Audi im Test bei Interieur und Verarbeitung leicht vorn

Beide Premium-Hersteller schicken ihre Testwagen mit adaptiven Dämpfern und 18 Zoll großen Rädern ins Rennen. Eine Kombination, die in beiden Fällen den Komfort nicht beeinträchtigt. Sowohl der Audi als auch der BMW liegen auf der Autobahn satt und gleichen lange Wellen ähnlich wirkungsvoll aus. Bei langsameren Geschwindigkeiten und groberen Unebenheiten zeigt sich jedoch, dass der 430i den Untergrund sensibler abtastet als das A5 Coupé, das dafür mit dem besseren Geräuschkomfort glänzt. Vor allem die Abrollgeräusche der Reifen werden im Audi weniger stark wahrgenommen. Eine weitere Gemeinsamkeit der bayerischen Edel-Coupés: Sie bestreiten den Test jeweils mit optionalen Sportsitzen, die dank ihrer bequemen Polsterungen langes Reisen begünstigen. Insgesamt gefallen uns die 550 Euro teuren Optionssitze des BMW mit ihrem ausgeprägteren Seitenhalt indes noch einen Tick besser als die SLine-Sitze des Audi (945 Euro), die aber weiter geschnitten sind und damit breiter gebauten Staturen mehr entgegenkommen. Bei beiden sorgt ein aufgeladener Vierzylinder mit zwei Liter Hubraum für einen standesgemäßen Vortrieb.

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Beide Coupés mit komfortablem Fahrwerk

Weitere Gemeinsamkeiten: Die zwei Triebwerke konsumieren durchschnittlich 9,1 Liter Kraftstoff und leisten 252 PS. Entsprechend ähnlich fallen die Fahrleistungen der flotten Coupés aus, wenngleich der A5 etwas schneller aus dem Startblock schießt, was maßgeblich an seiner stärkeren Traktion beim Anfahren liegt. Im Gegensatz zum 430i schickt der A5 seine Antriebskraft mit der vorliegenden Motorisierung schließlich stets an alle vier Räder. Zwar gibt es den 430i auch als vierradgetriebenes xDrive-Modell, allerdings konnte uns der Hersteller zum Zeitpunkt des Tests nur den Hecktriebler zur Verfügung stellen. Auch beim Getriebe lässt BMW dem 430i-Kunden die freie Wahl. Neben der serienmäßigen Sechsgang-Schaltung steht die bekannt souverän agierende ZF-Achtstufen-Automatik bereit, die auch in unserem Testwagen für die Kraftübertragung zuständig ist. Der A5 2.0 TFSI quattro ist hingegen nur mit einem Doppelkupplungsgetriebe mit sieben Gängen zu haben. Im meist genutzten Automatikmodus erweist es sich als angenehmer Begleiter, auch wenn es sich zuweilen etwas mehr Zeit für die Übersetzungswechsel lässt als die sehr spontan agierende Automatik im BMW.

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Flottere Traktion beim A5 bei gleichem Verbrauch

Auf dem Handlingkurs offenbaren sowohl der Audi A5 als auch der BMW 4er lustvolle Dynamik-Eigenschaften – mit leichten Vorteilen für den Ingolstädter Newcomer, der seinen Kontrahenten auf dem Rundkurs um acht Zehntel schlägt. Und auch durch die Pylonengasse des Slaloms flitzt der A5 etwas schneller als der BMW. Im Alltag wirkt die 1000 Euro teure Dynamiklenkung, mit der unser Testwagen ausgerüstet ist, jedoch aufgrund ihres spitzen Ansprechens um die Mittellage herum bei hohen Tempi etwas gewöhnungsbedürftig. Der 430i fährt sich, wie es sich für einen BMW gehört: agil, sicher und gefühlsecht. Vor allem die mitteilsame, variable Sportlenkung (Option) begeistert in jeder Kurve aufs Neue. Allerdings verliert der BMW durch seine schwache Performance beim Bremsen viele Zähler. Der Audi braucht mit kalter und warmer Anlage aus Tempo 100 jeweils rund dreieinhalb Meter weniger Bremsweg. Weder der Audi A5 noch der BMW 4er gehen als Discounter-Angebote durch. Dennoch ist der 430i das günstigere Auto. Der Grundpreis des Münchners liegt 5200 Euro unter dem des A5 2.0 TFSI quattro. Allerdings beinhaltet derAudi bereits serienmäßig Allrad und ein automatisiertes Getriebe. Auch der bewertete Preis des BMW, der bestimmte Testwagen-Umfänge, etwa die optionale Bereifung, die aufpreispflichtigen Sportsitze oder die adaptiven Dämpfer beinhaltet, liegt 5475 Euro unter dem seines Rivalen. Die tatsächlichen Testwagen-Preise mit all ihren Optionen sind übrigens noch bedeutend höher. So kostet der von uns hier getestete A5 satte 72.805 Euro. Und auch der mit vielen Extras bestückte 430i beweist mit seinem Preis von 64.780 Euro, dass guter Geschmack eben häufig sehr teuer ist.

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Technische Daten

BMW 430i CoupéAudi A5 Coupé 2.0 TFSI quattro
Zylinder/Ventile p.Z.4/4; Turbo4/4; Turbo
NockenwellenantriebKetteKette
Hubraum1998 cm³1984 cm³
Leistung
bei
185 KW/252 PS
5200/min
185 KW/252 PS
5000-6000 /min
Max. Drehmoment
bei
350 Nm
1450 - 4800 /min
370 Nm
1600 - 4500 /min
Getriebe8-Stufen-Automatik (opt.)7-Gang Doppelkupplung
AntriebHinterradAllrad permanent
0-100 km/h5,8 s5,4 s
Höchstgeschwindigkeit250 km/h (elektr. abgeregelt)250 km/h (elektr. abgeregelt)
100-0 km/h (kalt/warm)36,6 m / 35,7 m33,3 m / 32,2 m
Testverbrauch9,1 l S / 100 km9,1 l S / 100 km
Grundpreis42.900 Euro48.100 Euro
Platzierung21

 
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Unser Fazit

Fahreigenschaften und weist seinen Gegner klar in die Schranken. Zudem begeistert der Zweitürer mit typischen Audi-Tugenden wie dem umfangreichen Assistenzangebot oder der tadellosen Material- sowie Verarbeitungsgüte. Allerdings ist der Zweitürer ein ziemlich teures Vergnügen. Dass der BMW 430i mit recht großem Abstand hinter dem Neuling ins Ziel kommt, liegt vornehmlich an seiner schwachen Vorstellung beim Bremsen und dem fehlenden Allradantrieb. Ansonsten begegnet der Münchner seinem Widersacher in vielen Punkten auf Augenhöhe. Mehr noch: Durch die geräumigere Karosserie und den besseren Federungskomfort hat er durchaus einige Vorzüge auf seiner Seite.

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