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Geht auch ganz einfach:

Bentley-Zukunft: Elektro, Hybrid, SUV & Mulsanne

Folgt auf den Bentley Mulsanne ein SUV?

AUTO ZEITUNG
Inhalt
  1. Weiteres Bentley-SUV als Mulsanne-Ersatz?
  2. Die Hybrid-Strategie von Bentley
  3. "Ein elektrischer Bentley muss mindestens 500 Kilometer schaffen"
  4. Bentley als erste CO2-neutrale VW-Marke

Bentley blickt in die Zukunft und will bis 2023 eine Hybrid-Version jedes Modells sowie 2026 das erste vollelektrische Fahrzeug anbieten. Das ist alles Teil des Plans, Bentley zur ersten Luxusmarke der Welt zu entwickeln, die CO2-neutral vom Werk bis zum Showroom agiert. Und: Was wird aus dem Mulsanne?

2019 verkaufte Bentley 11.006 Fahrzeuge, das siebte Jahr infolge setzten die Briten mehr als 10.000 ab. Dieser Wert ist umso beeindruckender, weil der neue Flying Spur erst seit Anfang 2020 ausgeliefert wird und in der Vergangenheit stets ungefähr ein Viertel der Verkaufszahlen ausgemacht hat. Mit ungefähr 45 Prozent der Verkäufe ging der Löwenanteil an den Bentayga, den Rest teilten sich Continental GT und GTC. Nur fünf Prozent der Verkäufe machte der Mulsanne aus, was Zweifel über die Zukunft des Flaggschiffs aufkommen lässt. "Unglücklicherweise verschwinden die Kunden dieser Autos allmählich", bemerkt Bentley-Boss Hallmark. Ihm zufolge würden Mulsanne-Käufer typischerweise in zwei Kategorien fallen: unter-40-Jährige aus China und über-60-Jährige, die in den USA und Europa leben. "Diese ältere Gruppe ist sehr wohlhabend und aufgewachsen damit, dass ein Bentley Mulsanne eine Ikone ist. Sonst gibt es vereinzelt noch ein paar Musiker, die aber lieber einen GT oder Bentayga fahren. Also befindet sich der Mulsanne in einer demografischen Blase, weil er nur eine bestimmte Zielgruppe anspricht. Und wenn diese älter wird, schwindet die Motivation, für einen Daily Driver 400.000 oder 500.000 Dollar auszugeben. Stattdessen wird es halt ein Flying Spur, Bentayga oder ein anderes Luxus-SUV. Die Popularität der richtig großen Limousinen schwindet." Mehr zum Thema: Der Bentley EXP100 weist in die elektrische Zukunft

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Weiteres Bentley-SUV als Mulsanne-Ersatz?

"Werfen wir einen Blick auf China, sehen wir, dass jeder Bentley, den wir verkaufen, den längeren Radstand besitzt. Das macht pro Fahrzeug eine halbe Million britische Pfund. Jeder Käufer ist unter 40 und es sind ausschließlich Männer. Es ist ein gutes Geschäftsmodell, aber auch eines mit rückläufiger Tendenz. Würden wir einen Bentayga mit verlängertem Radstand anbieten, würde jeder chinesische Kunde diesen anstatt eines Mulsanne nehmen", analysiert Hallmark. Die Produktion eines verlängerten Bentayga wollte er aber nicht bestätigen. "Wir würden gerne einen noch luxuriöseren, noch größeren Bentayga bauen. Bleiben Sie gespannt." Bei den SUV gäbe es noch andere Optionen für Bentley. "Ich kann mir ein großes SUV vorstellen, aber auch ein kleineres und sogar ein Coupé … wenn die Modelle günstiger wären, könnten wir mehr Autos verkaufen und wachsen. Aber wir wollen keine große Firma werden. Das bedeutet nicht, dass wir nicht doch irgendwann in niedrigere Segmente vorstoßen. Aber unser Wachstum muss nicht in niedrigeren Segmenten stattfinden. Aktuell nutzen wir nicht das gesamte Potenzial der Marke." Damit zeigt sich, dass Bentley optimistisch in die Zukunft blickt.

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Die Hybrid-Strategie von Bentley

Bentley brachte 2019 mit dem SUV Bentayga sein erstes Hybrid-Modell. Der nutzt die selbe Basis samt Dreiliter-Turbobenziner samt Elektromotor wie der Porsche Cayenne E-Hybrid. Voraussichtlich werden die Briten diese Technik auch in allen weiteren Modellen einsetzen, also Flying Spur, Mulsanne, Continental GT und GTC Convertible. Das wäre zumindest der einfachste Weg, die Marke innerhalb der nächsten drei Jahre zu elektrifizieren. Einen ersten Ausblick darauf, wie ein elektrischer Bentley aussehen könnte, gibt der im vergangenen Jahr präsentierte EXP 100 GT. Dieses 5,8 Meter lange Luxus-Coupé verfügt über eine theoretische Reichweite von 640 Kilometern und kann dank Elektromotoren an allen vier Rädern von 0 auf 100 km/h in 2,5 Sekunden beschleunigen. Theoretisch. Auch wenn die Technologie, die solche Werte erreichen kann, bislang noch fehlt, versichert Bentley-Chef Adrian Hallmark, dass es nicht mehr lange dauern wird: "Mit den immer verfeinerten Batterie-Technologien werden wir 2025 oder 2026 einen richtigen (elektrischen, Anm. d. Red.) Bentley bauen können." 

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"Ein elektrischer Bentley muss mindestens 500 Kilometer schaffen"

"In fünf bis zehn Jahren", erläutert Hallmark, würde die fortgeschrittene Technologie 30 Prozent mehr elektrische Performance ermöglichen. "Also 30 Prozent leichter… oder bei gleichem Gewicht 30 Prozent mehr Reichweite." Aber was macht einen "richtigen" elektrischen Bentley aus? Sicherlich nicht etwas, das wie ein BMW i3 oder Hyundai Ioniq aussieht, meint Hallmark. "Wir wollen keine kleinen Fahrzeuge bauen, sondern Bentleys. Wir wollen einen Bentley mit einer brauchbaren Reichweite bauen, weil die Grand Tour in unserer Firmen-DNA steckt. Und 160 Kilometer Reichweite taugen für eine Grand Tour nicht. Eine passable Reichweite für einen Bentley müsste mindestens 500 Kilometer betragen", führt der Bentley-Chef fort. Und er wird aussehen, sich anfühlen und fahren wie ein Bentley. Er wird "den richtigen Radstand, die richtige Anzahl an Insassen, die richtige Fahrzeuglänge, die richtige Bodenfreiheit, die richtige Form und den richtigen Komfort, Schliff und Qualität besitzen." Um einen Ausblick auf die Elektromobilität zu geben, hat Bentley mit Absicht die Coupé-Form des EXP100 GT gewählt, erklärt Hallmark. "Die Aerodynamik hat einen viel größeren Effekt auf die Leistungsfähigkeit der Batterie, als wir es von konventionellen Verbrennern kennen." Als Beispiel zieht er den Bentayga heran, der selbst "vollgepackt mit Batterien nicht viel mehr als 320 Kilometer erreichen würde."

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Bentley als erste CO2-neutrale VW-Marke

Adrian Hallmark gibt zu, dass Bentleys Pläne zur Hybridisierung und Elektrifizierung alle zum Ziel führen sollen, die erste Marke der Volkswagen AG zu sein, die CO2-neutral vom Werk bis zum Showroom agiert: "Wir wollen die ersten unter dem Konzerndach und die ersten im Luxus-Sektor sein." Laut ihm befände sich Bentley dazu in der idealen Lage, weil die Marke recht klein ist und deshalb ohnehin nicht so viele Ressourcen verbraucht. "Also ist die Herausforderung für uns deutlich geringer als für einen größeren Autohersteller. Wir verfügen bereits über die größte Solaranlage im Vereinigten Königreich, und die ist bereits seit Oktober 2019 CO2-neutral. Wir haben die Vision, das Werk C02-neutral zu machen, dann die Produkte und im finalen Schritt sogar die Zuliefererkette. Sodass wir die VW-Konzerntechnologie nur für ein paar wenige Elemente benötigen. Das zentrale Element wäre die Batterie-Technologie", so Hallmark. Elektrifizierung ist der nächste große Schritt für alle Marken und Bentley scheint sich in guter Position zu befinden, um dort eine Führungsrolle zu übernehmen. Vorausgesetzt natürlich, dass der VW-Konzern das zulässt.

von Glenn Butler (übersetzt von Tim Neumann)

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