Queen Elizabeth II ließ sich nicht nur chauffieren, sondern griff gerne selbst ins Steuer – nicht selten in halsbrecherischer Manier. Das sind die spannendsten Fahrzeuge aus ihrem Fuhrpark!
Foto: Bentley/Imago Vauxhall Cresta Estate
Nachdem sich Daimler als königlicher Hoflieferant durch einen Steuerskandal selbst ins Aus bugsierte, bestellte sich Elizabeth 1961 mit dem Vauxhall Cresta einen äußerst seltenen Kombi. Spezielles Zubehör für die Queen: Angel-Halterungen am Dach, ein Hundegitter für ihre Corgis und Jagdausrüstung. Mit einem 2,6 Liter großem Reihensechszylinder samt 96 PS (71 kW) war die Oberklasse für damalige Verhältnisse durchaus flott motorisiert. Laut Gerüchten soll der Cresta Estate zu den absoluten Lieblingsautos der Queen gehört haben, weshalb er bis heute in der Sammlung der Royals steht. Auf dem Foto fährt die Queen samt Sohnemann Charles durch die Gegend.
Foto: Vauxhall Renault Dauphine
Wie sehr die Queen ihre Renault Dauphine schätzte, ist hingegen nicht bekannt. Beim Besuch eines britischen Renault-Werks schenkte ihr der Markenchef Pierre Dreyfus die Limousine. Mit einem 27 PS (19,5 kW) starkem Heckmotor war der Renault weder schnell, noch kam er auch nur ansatzweise an den Komfort der üblichen Queen-Gefährte heran. Unklar ist, was mit dem französischen Präsent geschah. Oft gefahren haben dürfte Elizabeth II das Auto nicht.
Foto: Renault Range Rover
Seit Land Rover die frisch gekrönte Queen 1953 mit einem Gefährt für ihre sechsmonatige Tour durchs Commonwealth ausgerüstet hatte, war die Offroadmarke eng mit dem Adel verbunden. Es folgten zahlreiche Defender, Discovery und Range Rover. Ihr vielleicht liebster Geländewagen dürfte aber der hier gezeigte Range Rover der dritten Generation sein. Mehr als 15 Jahre soll das in British Racing Green lackierte Gefährt regelmäßig im Einsatz gewesen sein. Neben dem für die Queen obligatorischen Hundegitter zeichnet sich das Exemplar durch eine Kühlerfigur im Labrador-Design aus. Eine Corgi-Figur hätte wohl nicht ganz so repräsentativ gewirkt.
Foto: Imago Jaguar X-Type
Dieser Jaguar X-Type Kombi erregte noch vor wenigen Jahren Aufmerksamkeit, als das Modell ikognito verkauft wurde und sich erst später als das ehemalige Privatauto der britischen Königin herausstellte. Für schlappe 20.000 Euro ging der top gepflegte Jaguar in Privathand über. Die Laufleistung von damals 12.000 Kilometern beeindruckt ebenfalls, wenn man sich den gut gefüllten Terminkalender der Queen vorstellt. Auch im X-Type durfte der Hundezwinger nicht fehlen, ebensowenig wie Sitzheizung und Parksensoren vorne wie hinten.
Foto: Imago Bentley State Limousine
Die meiste Fahrtzeit dürfte die Queen seit 2002 in der Bentley State Limousine verbracht haben. Nachdem Rolls-Royce von BMW aufgekauft wurde, wechselte das Königshaus erstmals zu Bentley, wo die gepanzerte Staatslimousine in zwei Exemplaren als Spezialanfertigung gebaut wurde. Auf Basis des Bentley Arnage erhielt das auf etwa elf Millionen Euro geschätzte Gefährt ein höheres Dach, damit die Queen samt Kopfbedeckung aufrecht ein- und aussteigen kann. Dazu verfügt der Bentley über mehrere Kühlerfiguren, die je nach Anlass ausgetauscht werden können. Bei der weinrot-schwarzen Farbkombination orientierte man sich am Vorgänger, dem Rolls-Royce Phantom VI.
Foto: Bentley Rolls-Royce Phantom VI State Limousine
Das sogenannte "Silver Jubilee Car" durfte 25 Jahre lang als Staatskarosse Nummer eins dienen. Sein Debüt gab der umgebaute Rolls-Royce Phantom VI zum 25-jährigen Jubiläum der Krönung Elizabeths II im Jahr 1978. Das Auto befindet sich weiterhin im königlichen Fuhrpark und chauffierte unter anderem Kate Middleton und Prinz William bei ihrer Hochzeit.
Foto: Rolls-Royce
Mit dem Tod von Queen Elizabeth II hat die Welt nicht nur die Monarchin mit der längsten Amtszeit verloren, sondern auch eine echte Auto-Enthusiastin. Wir zeigen die spannendsten Gefährte Ihrer Majestät!
Das Auto und die Queen: Es ist eine Liebesgeschichte, die noch vor der 70-jährigen Amtszeit von Elizabeth II begann. Schon im Zweiten Weltkrieg lernte die Prinzessin als Hilfsoffizierin bei der Armee das Autofahren und beherrschte als Mechanikerin Reparaturen wie den Reifenwechsel in Perfektion. Einen Führerschein machte sie indes nie – brauchte sie auch nicht, weil in Großbritannien die Krone Fahrerlaubnisse ausstellt. Ein Kennzeichen war für die Queen laut Gesetz übrigens ebenfalls obsolet, weshalb ihre Staatslimousine stets ganz ohne Identifikation herumfuhr. Chauffieren ließ sich Elizabeth aber nur bei höchst offiziellen Auftritten, ansonsten sah man sie noch bis kurz vor ihrem Tod selbst am Steuer. Berüchtigt war ihre durchaus rasante Fahrweise, die der damalige britische Premierminister David Cameron als "halsbrecherisch" beschrieb. Rund um die königlichen Anwesen sind zahlreiche Vorfälle überliefert, bei der die Queen bei Ausweichmanövern die Gartenanlagen in Mitleidenschaft zog. Fahrzeuge der Wahl waren zumeist britisch und standesgemäß, aber auch exotische Ausnahmen fanden sich im Fuhrpark von Queen Elizabeth II, wie die Bildergalerie zeigt. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon News